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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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fokussierte, waren sie weg. Daniel lag neben ihr, mit einem entspannten Lächeln im Gesicht und irgendwie, irgendwie glücklich, so, als wäre er schon lange nicht mehr glücklich gewesen.
    „Das war ….“, sagte sie, ohne den Satz zu beenden.
    „Ohhhhjaa.“
    Beide schwiegen, während sie sich ansahen, ihre Gesichter so nahe beieinander, dass keiner den anderen wirklich scharf sehen konnte. Es fühlte sich richtig an, hier zu liegen. Es war so, als wären beide dafür bestimmt gewesen, hier zu liegen, als hätte ihr Leben immer nur darauf hingearbeitet, zusammen hier zu liegen.
    „Ich würde dich gerne … wiedersehen“, sagte Elena, leise und verträumt – Dreyer sagte es gleichzeitig , ernst und ehrlich. Beide lachten kurz, bevor Elena weitersprach: „Ich bin noch zwei Tage hier – wollen wir uns morgen wieder treffen?“
    Dreyer überlegte kurz, was morgen alles zu tun sei n würde. Port Authority, Zoll, Einwanderungsbehörde, Wasser nachfüllen, Tanken, Waschen, Einkaufen, …
    „Nicht?“ fragte Elena sehr enttäuscht, während er im Geiste seine Liste erstellte. Fleisch, dachte er kurz, sah ihren Gesichtsausdruck und meinte: „Doch, gerne, ich muss nur morgen viel erledigen?“
    „Erledigen? Auf einer Karibikinsel?“
    „Leider. Aber am Abend hätte ich Zeit. Sehr gerne hätte ich Zeit“, sagte er mit einem verschmitzten und erwartungsvollen Lächeln.
    Elena wollte kurz nachfragen, was es denn so wichtiges zu tun gäbe. Aber ein weiterer Abend mit diesem Mann war alles, was sie sich gerade wünschte. Und so, wie er lächelte, schien er das genauso zu sehen.
    „Gerne“, sagte sie. „Wieder hier, oder im Hotel?“
    „Ich bin nicht in deinem Hotel, ich muss in die Richtung“, sagte Dreyer und zeigte mit seinem Daumen nach links, aufs offene Meer. Aus Elenas Perspektive sah es ein wenig so aus, als zeige er auf das Hilton auf der Anhöhe hinter ihm. Sie strahlte.
    „Ich bring dich gerne noch zur Tür“, setzte er fort. Elena fand es sehr angenehm, dass er nicht „Zimmer“ gesagt hatte. „Nicht nötig“, sagte sie und küsste ihn kurz. Während sie aufstand, nahm sie ihr Kleid aus der mittlerweile gestiegenen Brandung und streifte es sich über. Sie lächelte freudestrahlend, als sie sich umdrehte und auf ihr Hotel zuging.
    Am Eingang angekommen dr ehte sie sich zum ersten Mal um. Bis dahin hatte sie sich größte Mühe gegeben, es nicht zu tun. Jetzt aber musste es sein. Der faszinierende Mann stand immer noch am Strand und sah ihr nach. Er bemerkte, dass sie zu ihm sah und winkte kurz. Sie hob ihre Hand, drehte sich dann zur Lobby. Sie schloss kurz ihre Augen und dachte freudig „Morgen!!!“, begann innerlich zu glühen und öffnete ihre Augen wieder. Nochmals drehte sie sich um und blickte auf den Strand, aber es war niemand mehr zu sehen.

Bambi
    03. Mai 2011
34° 11’ 47.49” Nord, 73° 14’ 02.05” Ost
Abbotábád, Pakistan
    Gegenüber einer ungepflegten, dreckigen Mauer saß Michael Sutter in einem Straßencafé im pakistanischen Morgengrauen. Es war nicht wirklich ein Straßencafé, es war vielmehr ein Plastikstuhl an einem Klapptisch, den die kleine Bäckerei, sofern man eine Bäckerei über das Vorhandensein eines Backofens definiert, vor dem Ausgabetresen aufgestellt hatte.
    Auf dem Tisch vor ihm lag, auf einer übertriebenen Menge Alufolie, eine Portion Shyrmal, die einem Bergarbeiter als Tagesration sicher ausreichend Kalorien liefern würde. Auf dem Shyrmal, einem fettigen, süßlichen, nach Safran schm eckenden und sehr leckeren Fladenbrot befand sich ein Berg Früchte, die meisten davon in blassen Farben – Melonenstücke hauptsächlich. Süße, gezuckerte Melonenstücke.
    „ چائے ؟ ”
    rief der Angestellte der Bäckerei hinter dem Tresen. Sutters Urdu, die offizielle Sprache Pakistans, beschränkte sich auf Notsituationen und Essen, und mit Panjabi, dem lokalen Dialekt, sah es nicht besser aus. Aber alleine für das Essen lohnte es sich, die Sprache zu lernen, stellte er zum wiederholten Mal fest. Er blickte in seinen Becher, der tatsächlich schon leer war – ja, mehr Tee hätte er gerne, gestikulierte er dem Mann.
    Den größten Teil der Nacht hatte er damit verbracht, zuerst einen ausreiche nden Abstand zu Ibn Ladins Versteck zu gewinnen und anschließend seine Schulterwunde zu verarzten. Der Spezialanzug sollte eigentlich kleinkalibrige Geschosse aufhalten, aber gegen ein scharfes Stück Propeller, welches mit über fünfhundert Stundenkilometern

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