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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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„Michael“. Sie fing an zu lachen.
    „ 麦 克 “, sagte sie, als sie sich, unter sichtlicher Anstrengung, wieder zusammengerissen hatte. Sutter sah sie fragend an, und sie begann, sich zu entschuldigen und es ihm zu erklären. Leider verstand er davon kein Wort, trotzdem sie sehr oft „Maikel“ sagte. Woher sollte er auch wissen, das s 麦 克 ein Mädchenname war.
    0 9. Mai 2011
38° 53’ 21.99” Nord, 77° 02’ 04.13” West
National Mall, Washington DC, USA
    Lingling hatte für Sutter ein Taxi organisiert, oder zumindest einen Viehtransport nach Kashen, von wo aus er ohne Probleme nach Shanghai, von dort nach Sydney und dann über Los Angeles nach Washington geflogen war. Jetzt wartete er auf seinen Kontaktmann – seinen Chef, besser gesagt.
    Sutters Boss , der Produzent , kam, wie üblich, zehn Minuten zu spät. „Sutter“, sagte er, „schön, dass alles funktioniert hat“.
    „Wären da nicht die Navy-Piloten gewesen, würde ich das auch sagen“, en tgegnete Sutter.
    Der Produzent blickte auf Sutters Schulter, von der er wusste, dass sie stark verletzt war und erst nach vier Tagen ordentlich behandelt worden. Irgendwann, beschloss er, müsste er auch nach Dabudadings in China, alleine nur um die Friseuse kennenzulernen, die so unglaublich fürsorglich war – für achtzig Dollar.
    „Mike, …, nachdem du ja in nächster Zeit nichts Sinnvolles tun wirst“, setzte sein Boss fort, weiter auf die Schulter fixiert, „könntest du mir einen Gefallen tun.“
    „Hm.“, sagte Sutter lustlos.
    „Unser Screening der Universitäten hat jemanden gefunden, den ich zwar nicht selbst gerade brauchen kann, aber bis es soweit ist, wäre sie bei der Agency sicher gut aufgehoben. Was hältst du von ein klein wenig Recruiting?“
    „Ist das eine rhetorische Frage?“
    „Weiß ich doch, aber schau sie dir an“, sagte der Produzent und übergab ihm die dicke Akte, die seine Mitarbeiter zusammengestellt hatten. Sutter öffnete sie lustlos, blieb aber an dem Bild hängen. Wow, sah das Mädel gut aus, sie war mehr als nur schön, sie war … nicht mal in Gedanken hatte er Worte. Große, braune Augen, ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen, als hätte man sie gezeichnet oder mit dem Computer animiert. Wie Disneys Bambi , nur in menschlich und weiblich. Sehr weiblich, wie er feststellte, als er die weiteren Bilder in der Akte durchblätterte.
    „Und was soll die machen?“, fragte er. „Ficken?“
    Der Produzent ignorierte die Frage. „Vom Profiling her ist das eine Idealistin. Die geht nicht zur CIA, NSA oder wo auch immer wir sie hintun, wenn man sie nicht überzeugt. Aber ich denke, du wirst sie schon überzeugen können.“
    „Die könnte meine Tochter sein.“
    „Oder meine Enkelin. Also sei nett zu ihr.“
    Sutter blickte nochmal in die Akte. Elena Campbell. Bambi. „‘Türlich“, sagte er.

Der Zorn Allahs
    1 2. April 1997
39° 35’ 15.47” Nord, 57° 13’ 50.69” Ost
Kirpili, Karakum-Wüste, 200 Kilometer nordwestlich von Aşgabat, Turkmenistan
    „ Bismillah”, sagte Timor Murdalov, als er auf einem kleinen, alten und von der winterlichen Kälte wie der sommerlichen Hitze sichtlich mitgenommenen Hocker aus Akazienholz Platz nahm. Die Mittagssonne in der Wüste hatte ihn die letzten Stunden, die er mit einem alten russischen Militärjeep zurückgelegt hatte, brutal zu verbrennen versucht. Aufgrund der immer noch erträglichen Temperatur, es hatte etwas über zwanzig Grad, hatten sein Barett und die lange schwarze Jacke aber die meisten Sonnenstrahlen abgehalten. Beides war aber nicht geeignet, den dunklen, feinen Sand der Wüste von seinem Körper fernzuhalten, weswegen er sich sehr über das kühle Wasser vor ihm freute.
    Der Wasserbehälter war aus Lehm in der Sonne gebrannt worden und hatte wie alle Bauwerke hier die typische braunrote Farbe des Sande s. Es wirkte uralt für Murdalov. Aber für Murdalov wirkte alles alt – in seiner Heimat fand sich kaum etwas, das älter als vier Jahre war. Das Wasser schien frisch, er tauchte beide Hände ein und spürte sofort, wie erfrischend die kalte Flüssigkeit wirkte. Er führte seine Hände zu einer Schale zusammen und führte einen Schwall Wasser in sein Gesicht. Das Wasser schmeckte gut, dennoch spuckte er den Großteil wieder aus.
    Er zog seine Jacke aus, zog sich die Ärmel seines Rollkragenpullovers über die Ellenbogen hoch und verlor dabei ein gefühltes Kilogramm Sand. Wieder tauchte er seine Hände ein, wusch sie in dem klaren

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