Die Erben
Kyle und zog mich an der Hüfte zu sich. „Zwei Minuten Spaß, mehr erwartet keiner von dir.“
Bevor ich antworten konnte, begann die Musik schneller und lauter zu werden und gegen Kyle gedrückt begannen wir zu springen.
Ich kam mir einfach nur bescheuert vor.
Und schwindelig wurde mir auch noch, als das Bier und was auch immer in diesem Pudding gewesen war, plötzlich schneller durch meinen Körper gepumpt wurde.
Kyle johlte den Refrain mit und grinste mich dabei breit an. Seine beinahe schwarzen Augen glänzten und wie ein Kind riss er einen Arm hoch.
Irgendwann brach doch ein Lachen aus mir heraus.
„Nein“, rief Kyle und senkte seinen Kopf an mein Ohr. „Du hast aber nicht eben gelacht? Ich sag’s dir, das ist der Tod für deinen Ruf.“
„Halt die Klappe“, meinte ich und lachte wieder.
Neben uns tanzte Reid wie ein Ägypter auf Droge und seine Begleitung bekam kaum noch Luft vor lauter lachen. Ich konnte sie verstehen.
Auf der anderen Seite wippte der Biberkopf meines Bruders rhythmisch über den Köpfen der anderen Partygäste. Dahinter erkannte ich Simon, der vermutlich 50 Cent zu imitieren versuchte. Ein anderer Freund von ihm war überraschend gut darin, zur schnellen Musik pantomimische Bewegungen zu machen.
Es war vollkommen verrückt und auf albernste Weise witzig.
Als Kyle schließlich mit ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger vor seinem Gesicht herumfuchtelte, machte ich einfach mit. Es dauerte nicht lange und ich fühlte mich wieder wie ein Kleinkind, das sich nicht darum scherte, wie es wirkte.
Keuchend stützte ich mich an Kyle ab, als der Song zu Ende war. „Du weißt, dass ich dich umbringen muss, weil du mich hierzu gebracht hast?“
Er lachte. „Du bist eine Hexe“, meinte er amüsiert. „Ich dagegen bin ein berüchtigter Serienkiller. Da hab ich ja wohl mehr Chancen. Außerdem müsstest du dann jeden in dieser Scheune um die Ecke bringen, weil die es schließlich gesehen haben.“
„Mein Plan hat Schwachstellen, ich gebe es zu“, lachte ich.
Simon hatte erst nach Mitternacht Geburtstag und exakt vier Minuten und siebenunddreißig Sekunden bevor es soweit war, bekamen alle Gäste Sektgläser in die Hände gedrückt.
Dass ich das so genau wusste, lag an der idiotisch großen Anzeige über dem Tor, die die Minuten und Sekunden herunter zählte.
Ich schlenderte mit meinem Glas an das Geländer, wo Thor alleine stand und nach unten sah.
„Abend, Bruderherz“, meinte ich zu ihm und hob mein Glas zum Gruß. „Wo ist die Prinzessin?“
„Sie ist eine Fee“, korrigierte er mich und ich hatte Mühe nicht laut loszulachen. „Und sie ist kurz mit Sarah nach unten, um Simons Geschenk zu holen. Wer sagt’s denn, da ist sie schon wieder.“
Ich folgte seinem Blick und sah Sisy auf uns zu tänzeln.
„Lyn“, begrüßte sie mich fröhlich. „Dein Kostüm sieht ja toll aus.“
Bevor ich etwas erwidern konnte, wurde um uns herum plötzlich lautstark von zehn herunter gezählt und ich zuckte zusammen.
Simon stand strahlend am Geländer und dirigierte mit wedelnden Armen den Geburtstagsgesang, der pünktlich um Mitternacht einsetzte.
„Danke“, grölte er und hob grinsend sein Glas. „Dann trinken wir mal alle auf mich.“
Ich verdrehte die Augen und stürzte den überraschend süßen Sekt hinunter.
Als Simon zu uns herüber kam, schlang Sisy sofort ihre Arme um ihn und küsste ihn auf die Wange. Grinsend drückte er sie an sich.
Neben ihnen stand Sarah und lächelte ihn an.
„Alles Gute, Bruderherz“, wünschte sie ihm und Simon umarmte auch sie.
Sie drückte ihm einen Kuss auf Backe und schüttelte heftig den Kopf, als Simon ihr etwas zugeflüstert hatte.
„Ich weiß doch“, versicherte sie ihm und lächelte aufmunternd.
Mehr konnte ich nicht hören.
Dann drehte er sich zu mir und heftete seine grünen Augen auf mich. „Bekomme ich von dir auch einen Geburtstagskuss?“
„Ich glaube, du hattest heute schon mehr als genug Geburtstagsküsse, oder?“, entgegnete ich mit verschränkten Armen.
„Eifersüchtig?“ Simon grinste und ich verdrehte die Augen.
„Wohl kaum.“ Ich sparte mir an dieser Stelle die Frage, wo seine Begleitung herum lungerte. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“
Eindringlich sah er mich an, dann lächelte er. „Danke. Und schön, dass du gekommen bist.“
Näher als notwendig ging er an mir vorbei und sah glücklicherweise das Lächeln nicht, das sich auf meinem Gesicht ausgebreitet hatte.
Es war bereits fast
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