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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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Lira.
    Die Wache konzentrierte sich und gab die Botschaft wieder: » ›Schwester Korriya des Tempels der Nacht grüßt Asantir, Ehrenhauptmann und stellvertretende Kommandantin der Burg der Winde, im Namen der Neun. Hauptmann, Ihr müsst wissen, dass ich den Jungen, wie Ihr sagtet, im Auge behalten habe. Er hat die Träume eines Träumers jede Nacht geträumt, allerdings ohne erkennbare Struktur. Doch jetzt ist er weit tiefer in einem Traum versunken, als unser bester Beobachter ihm folgen kann. Wir wissen nur, dass er hin und wieder von der Erbin, von Gefahr und Angst spricht. Auch ich verspüre Angst, Hauptmann, denn diese Träume handeln nicht länger von vergangenen Ereignissen. Doch ohne Eure Hilfe kann ich nichts tun.‹ «
    » Wir müssen handeln « , sagte Asantir, sobald Lira fertig war. » Lira, sag der Priesterin, dass ich mich jetzt zu den Gemächern der Erbin begebe und dass sie mich dort so bald wie möglich treffen soll. Sie soll mitbringen, wen sie für nötig hält. « Der Ehrenhauptmann zögerte und runzelte die Stirn. » Innor und Ter müssen am Tempeltor bleiben, sonst zieht der Graf mir das Fell über die Ohren. Doch sendet Garan und den Rest mit der Priesterin zusammen her. Dann müsst Ihr, Lira, Sarus finden, wo immer er sein mag. Weckt ihn, wenn nötig, und sagt ihm, dass eine Verstärkung der Acht-Garde umgehend zum Tempel entsendet werden soll und eine andere zu der rotweißen Suite. Sollte Sarus Erklärungen verlangen, sagt ihm nur, dass ich Euch gesagt habe: ›Das Auge ist vorübergezogen, und jetzt müssen wir einen Vorsprung vor dem Sturm halten.‹ «
    Lira salutierte. » Jawohl, Hauptmann. ›Das Auge des Sturms.‹ Ich verstehe. «
    » Dann lauft! « , sagte Asantir mit eiserner Stimme. Die Wache rannte, als ob die Sturmdämonen hinter ihr her wären. Asantir schritt zum Grafenquartier und der rotweißen Suite. Haimyr ging schweigend neben ihr. Sie eilten durch die Galerien, die den Kriegerhof säumten, an der Hohen Halle und der Großen Kammer vorbei und durch die langen Flure dahinter. Sie hatten gerade die Haupttreppe erreicht, als hinter ihnen ein Ruf ertönte. Asantir stand mit einem Fuß auf der ersten Stufe und zögerte. Dann drehte sie sich um und sah Garan und Nerys, die herbeigelaufen kamen. Hinter ihnen rannten einige Wachen und Priester. Sie blieb, wo sie war. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf die große Gestalt von Schwester Korriya mitten unter ihnen. » Gibt es eine Änderung bei dem Jungen? « , fragte sie, sobald die Priesterin nah genug war.
    Korriya verbeugte sich flüchtig vor dem Ehrenhauptmann. Asantir vermutete, dass ihr das dabei helfen sollte, wieder zu Atem zu kommen. Dann bedachte die Priesterin Haimyr mit einem kurzen Nicken. » Nein. Aber scheinbar hattet Ihr recht mit Eurer Andeutung, Hauptmann, dass er und die Erbin auf irgendeine Weise seit der Alten Burg aneinander gebunden sind. Wir müssen jetzt nach der Erbin sehen. «
    Asantir sah die geweihten Priester hinter Korriya an, nickte Var, Torin und Terithis zu und warf dann einen misstrauischen Blick auf den vierten. Er war ein dunkler, stämmiger junger Mann mit einem offenen Gesicht und ruhigem Ausdruck. » Ihr wart nicht mit uns in der Alten Burg « , sagte sie. Ihr Tonfall machte die Worte zu einer Frage.
    » Das ist Vern « , sagte Korriya. » Er ist der Beste, den wir haben, um einen psychischen Angriff abzuwehren. Er wäre mit uns in die Alte Burg gegangen, nur … «
    » Er war immer noch bei Euren Heilern « , beendete Asantir den Satz. Sie bemerkte Korriyas Überraschung. » Mein Feldwebel, Sarus, hat die Wachen angeführt, die das Tempelviertel verstärkten. Sein Bericht schloss die Verfassung der Priester ein, die die Barrieren von Mhaelanars Tempel gegen die Finsterschwinge aufrechterhielten. «
    » Tot, bewusstlos oder wahnsinnig « , murmelte Garan, der in der Nacht in der Einheit des Feldwebels gewesen war. » Der Junge hatte Glück, dass er überhaupt aufgewacht ist, geschweige denn wieder gesund und stark ist. «
    » Kein Glück « , sagte Asantir leise. » Stärke. « Vern errötete, wich ihrem musternden Blick aber nicht aus. Sie nickte. » Stärke können wir wahrscheinlich wieder brauchen, wenn Eure Priesterin und ich recht behalten. «
    Sie eilten die Treppen hinauf. Korriya blieb an Asantirs Seite; Haimyr und Garan einen halben Schritt dahinter. » Ich nehme nicht an « , sagte der Barde in klagendem Ton, » dass mir jemand sagen will, was hier los ist? Oder wovor alle

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