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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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einen missbilligenden Blick zu.
    Asantir zuckte mit den Schultern. » Ich wusste es nicht. Ich hatte nur ein bohrendes Gefühl. Dann sprach Haimyr von demselben Unbehagen, und Schwester Korriya schickte eine Botschaft, dass sie ebenfalls besorgt war. Grund genug bei den Ereignissen der letzten Zeit, weitere Untersuchungen anzustellen. Dann, als wir hier eintrafen … « Sie zögerte und schaute den Wandbehang genau an. Die anderen folgten ihrem Blick. Malian schnappte nach Luft. » Was ist los? « , fragte der Hauptmann sie.
    » Er hat sich verändert « , sagte Malian langsam. » Schon wieder. Er tat das bereits, bevor ich einschlief. Deshalb bat ich Nhairin zu bleiben und aufzupassen. Ich wusste, er hatte sich verändert, doch es schien so merkwürdig, dass ein Teil von mir nicht daran glaubte, was meine Augen gesehen hatten. «
    » Verständlich « , murmelte Haimyr. Korriya blieb ernst und konzentriert.
    » Wie hatte er sich vorher verändert? « , fragte sie Malian. »Und was ist jetzt anders? «
    Malian schaute in die grauen Augen und das erschöpfte Gesicht und schaute schnell wieder weg. Es war komisch, dass diese Fremde ihre einzige Angehörige außer ihrem Vater war. » Zunächst sah alles gleich aus « , erklärte sie. » Das weiße Reh floh vor den Hunden. Die Jäger folgten ihnen unbekümmert und lachend. Aber heute Abend hatte die Szene sich ganz bestimmt verändert. Die Beute sah eher wie ein kleines Einhorn aus, und die Hunde waren größer und näher an ihrer Beute. Die Gesichter der Jäger waren zur Seite weggedreht oder anderweitig verborgen. Keiner von ihnen lachte mehr. Aber jetzt schaut. Ihr könnt gerade noch das Einhorn sehen, das zwischen den Bäumen verschwindet. Doch seht, wie die Hunde durcheinanderlaufen und ausschwärmen! Sie haben offensichtlich eine andere Beute aufgespürt, obwohl dort nur ein Jäger mit einem schwarzen Umhang anwesend ist. Weit und breit sind keine anderen Jäger zu sehen. « Sie zögerte verwirrt. » Der Jäger war noch nie zuvor auf dem Wandbehang. Doch er war in meinem Traum. «
    » Ich nehme nicht an, dass einer von Euch auf die Idee gekommen ist, jemand anderem davon zu erzählen? « , sagte Asantir mit einer gewissen Schärfe.
    Nhairin seufzte. » Wie Malian bereits sagte, dachte sie eher, dass sie sich töricht benahm. Und um ehrlich zu sein, ich habe an dem Wandbehang nichts bemerkt. Er sah so aus wie immer. «
    » Ich verstehe « , sagte Asantir. Sie untersuchte das Gewebe gründlich und schüttelte dann den Kopf. » Aber Malians Geschichte passt zu dem, was ich sah, als wir durch die Türe kamen. Nicht nur der Wurm und ein Kreis aus silbernem Feuer um das Bett, sondern der Wandbehang, der sich – die Neun wissen wohin – öffnete. « Unbehagliches Gemurmel ließ darauf schließen, dass die anderen dasselbe oder etwas Ähnliches gesehen hatten.
    » Können wir uns dessen hier nicht entledigen, bevor wir weitermachen? « , sagte Haimyr und zeigte auf den abgetrennten Kopf und den zuckenden Kadaver.
    Asantir betrachtete beides ungerührt. » Ich möchte ihn im Moment noch im Auge behalten « , sagte sie. » Ich nehme an « , fügte sie an Korriya gewandt hinzu, » dass Ihr Feuer als das geeignete Mittel gegen dieses Gewürm empfehlt? «
    Die Priesterin nickte. » Das ist der einzige Weg, um eine Ansteckung durch das Böse, das noch immer in dem Fleisch stecken mag, zu vermeiden. Und wir wollen nicht, dass derartige Schatten hier herumlungern. «
    » Nein « , sagte Asantir. » Wir hatten mehr als genug Schatten in letzter Zeit. « Sie wandte sich wieder an Nhairin. » Könnt Ihr Euch noch an etwas anderes erinnern, das hier geschehen ist? Ich will alles hören, was Ihr wisst oder vermutet. «
    Nhairins Tonfall war besorgt. » Ich bin mir nicht sicher, wie viel ich Euch noch sagen kann. « Sie sprach langsam, als ob sie versuchte, sich besser zu erinnern. » Wie ich sagte, der Raum war friedlich, und Malian ist bald eingeschlafen. Ich habe halb wach, halb schlafend den Flammen zugesehen und hörte dabei ein süßes, wortloses Lied. Aber ich dachte, das wäre nur der Traum. Ich war müde, mein Körper wurde schwer, doch ich fühlte keine Bedrohung oder Gefahr, bis Ihr eingetroffen seid. « Sie seufzte. » Den Rest habt Ihr mit eigenen Augen gesehen. «
    Asantir sagte eine Weile nichts. Dann sah sie zu Korriya hinüber. » Was wisst Ihr noch über diese Sirenenwürmer? Oder über diesen Wandbehang und seine Eigenschaften? «
    » Diese Dinge gehören nicht zu

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