Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)
wird. Das also sind die Eckpfeiler unserer Geschichte. Zunächst werden Nhairin und ich gehen, um Sarus zu treffen und die Wachen neu zu ordnen, während Ihr Malian Gesellschaft leistet, bis ich zurückkehre. Das werde ich bald tun. Ich werde zwei andere Wachen mitbringen, vorgeblich, um über das Innere des Raums zu wachen. Dann werden wir beide, Haimyr und ich, gehen. Das ist die letzte Rolle, die Ihr in unserer Geschichte spielt. Es gibt schließlich keinen Grund für Euch, da hier alles ruhig ist, Euer Quartier vor dem Morgen wieder zu verlassen. Auf Euch würde viel zu viel Verdacht fallen, da Ihr ein Außenstehender unter uns seid. Und im Gegensatz zu Lady Rowan habt Ihr nicht den Grafen als Alibi. «
Haimyr sah Malian traurig an. » Seht Ihr, so ist das. Ich darf niemals nützlich sein oder an einem Abenteuer teilnehmen. «
Malian konnte nicht anders und musste lächeln. » Du warst doch schon nützlich « , sagte sie leise, » und das weißt du! « Doch sie runzelte die Stirn, als sie sich wieder an Asantir wandte. » Wie soll ich ungesehen entkommen, wenn doch Wachen in meinem Raum sind? «
Der Ehrenhauptmann lächelte. » Du hast doch nicht gedacht, dass wir dich alleine gehen lassen, oder? « , fragte sie und klang unbewusst wie ein Echo von Yorindesarinen. » Die Wachen, die zu deinem Zimmer kommen, werden mit dir zusammen noch heute Abend aufbrechen. Was das Wie angeht – deine alten Gemächer sind die einzigen mit einem Geheimgang dahinter. Ich werde durch den Geheimgang zurückkommen, und wir alle nehmen gemeinsam denselben Weg. « Sie sah Malian nachdenklich an. » Es wäre das Beste, wenn es nicht zu offensichtlich wäre, dass du die Burg für immer verlassen hast. Also nimm nichts aus diesem Zimmer mit, außer der Kleidung, die du trägst. Nhairin und ich werden alles andere, das du brauchst, auftreiben. Wenn alles gut geht, wird erst einmal die Burg auf den Kopf gestellt, bevor man eine weitergehende Suche anordnet. «
» Und was ist mit Euch? « , fragte Nhairin. Die Schärfe war in ihre Stimme zurückgekehrt. » Wenn man von den vermissten Wachen ausgeht, seid Ihr doch sicher die erste Person, die man verdächtigen wird. «
» Vielleicht « , sagte Asantir regungslos, » werden die Leute glauben, dass sich die Tür in dem Wandbehang wieder öffnete. Und dann sind da noch die Gerüchte über das Goldene Feuer … « Nhairin schnaubte und Asantir lächelte schwach. » Ihr habt recht. Es ist unausweichlich, dass der Verdacht auf jeden, der mit der Erbin zu tun hat, fallen wird. Ich werde das Risiko eingehen müssen, doch ich glaube, es wäre besser, wenn Ihr es nicht tätet. Ihr, alte Freundin, solltet mit Malian und den anderen gehen, denn das sollte einen großen Teil des Verdachts von mir ablenken. «
Nhairin kniff die Augen zusammen. » Also Ihr seid doch eine durchtriebene … « , begann sie und brach ab, weil sie Malians Blick sah. » Also gut « , sagte sie kurz angebunden. » Wenigstens werde ich das tun, was der Graf wünscht, wenn ich die Erbin begleite. Mögen die Neun uns alle beschützen! «
» Wir müssen Schwester Korriya bitten, sich um diesen Aspekt zu kümmern « , sagte Haimyr träge. Er zwinkerte Malian zu. » Während Ihr und ich geduldig auf die Rückkehr des Hauptmanns warten. «
» Nicht sehr geduldig « , murmelte Malian. Asantirs Augenbrauen hoben sich.
» Wir sollten uns am besten beeilen « , sagte sie lebhaft. » Seid Ihr meiner Meinung, Nhairin? «
Die Hofmarschallin sah finster aus und schien noch etwas sagen zu wollen. Stattdessen nickte sie und wandte sich abrupt um. Zusammen verließen sie den Raum.
Sobald sie weg waren, glitt Malian vom Bett und duckte sich hinter die rotweißen Vorhänge. » Ich nehme an « , sagte sie mit gedämpfter Stimme, » ich könnte im Nachthemd in die Welt hinausgehen, aber … « Sie schwieg kurz und fuhr mit wesentlich deutlicherer Stimme fort, » … das würde ich lieber nicht tun! «
Einige Minuten später tauchte sie wieder auf. Sie trug eine dunkle Tunika und Hose sowie weiche Stiefel. Ihr Haar war zu einem Zopf geflochten. » Sehe ich bereit für Abenteuer aus? « , fragte sie Haimyr und stemmte die Hände in die Hüften.
» Wie jeder Held der Lieder und Geschichten! « , versicherte er ihr. Sie schüttelte den Kopf und versuchte gleichzeitig, ihre Tränen wegzublinzeln.
» Nur gehe ich nicht mit dem Segen meines Vaters oder gar einem mächtigen Schwert an meiner Hüfte « , sagte sie.
Der Barde schüttelte seinen
Weitere Kostenlose Bücher