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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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sie bis zur völligen Dunkelheit warteten, bevor sie ein Lager aufschlugen, fühlte Malian, die nur an Steinwände gewöhnt war, sich immer noch von der Weite der Ebene überwältigt. Sie war voll unerwarteter Geräusche: die Stimmen von Vögeln und Insekten und die heimlichen Bewegungen von Tieren in der Nacht. Sogar das graue Licht, das durch das Zelt filterte, schien nach der hellen Beleuchtung der Burg merkwürdig.
    Die Stimmen am Eingang wurden still. Nhairin kam zurück zu Malian. » Immer noch wach? « , sagte sie. Ihr vernarbtes Gesicht war abgespannt, ihr Haar von grauem Staub überzogen.
    Malian stützte sich auf einen Ellenbogen. » Was ist los? « , fragte sie leise, damit sie Kalan nicht aufweckte. » Etwas stimmt doch nicht, oder? «
    Die Haushofdame zögerte und sagte dann widerwillig: » Wir wissen es nicht. Wir glauben, dass da draußen etwas ist, das nicht dort sein sollte, doch wir wissen nicht, wer oder was es ist. Es könnte ein Patrouille von einer Festung sein, aber wir sind weit abseits der normalen Routen. « Erneut zögerte sie. » Lira wird nach dem Rechten sehen. «
    Malian schaute an Nhairin vorbei, wo die beiden Wachen immer noch am Eingang auf ihren Fersen hockten. Kyr sah grimmig aus, doch Lira lächelte beruhigend und zwinkerte, während sie eine Wasserflasche an ihrem Gürtel befestigte und ihre Messer überprüfte. » Ein Pferd wäre bei Tageslicht auf diesem Terrain zu offensichtlich « , sagte sie, hob den Reiterbogen auf und sprach gerade laut genug, damit Malian sie hören konnte. » Ich werde mir das hier zu Fuß ansehen. «
    » Sei vorsichtig « , grollte Kyr. Lira nickte ihm kurz zu und lächelte kaum wahrnehmbar. » Natürlich « , sagte sie und schlüpfte aus dem Eingang.
    Malian fürchtete, dass sie vor Sorge um Lira, die da draußen auf der feindseligen Ebene war, nun gar nicht mehr schlafen würde. Sie beobachtete, wie Nhairin sich neben ihr hinlegte, und fragte sich, wie lange sie wohl warten mussten, bis die Wache zurückkehrte. Kyr blieb am Eingang und schärfte vorsichtig die Klinge seines Schwertes. Das Geräusch klang bedrohlich durch die Windböen. Malian starrte zu der Plane hinauf und lauschte der Stimme des Winds. Das Nächste, was sie wusste, war, dass die Schatten unter der Plane sich verdichtet hatten und sie sich mühsam wachblinzelte. Als Stimmen am Eingang murmelten, setzte sie sich schnell auf. Lira war zurück. Sie war staubbedeckt von der Ebene, doch sie schien ungewöhnlich niedergeschlagen. Kyr und Nhairin sahen ebenfalls bedrückt aus.
    » Also keine guten Nachrichten « , dachte Malian. Sie sah, dass Kalan ebenfalls wach war und lauschte, obwohl er sich noch nicht bewegt hatte. » Was habt Ihr gefunden? « , fragte sie Lira.
    Lira seufzte. » Da draußen ist eine große Gruppe Reiter « , antwortete sie, » und sie sind bestimmt keine Derai. Ihr Rüstzeug ähnelt dem der Krieger, die wir in der Alten Burg bekämpft haben. Sie könnten also vom Schwarm der Finsternis sein. Doch wer immer sie sind, sie sind uns auf der Spur. Es sieht so aus, als ob sich eine zweite Gruppe abgespalten hätte, um sich zwischen uns und die Grenzmarkierung zu stellen. «
    Nhairin murmelte einen Fluch. » Was glaubt Ihr, wie lange sie uns schon folgen? « , fragte sie.
    Lira zuckte mit den Schultern. » Ich würde sagen, dass sie unsere Spur suchen, seit wir den Wall verlassen haben. Jetzt, da sie sie gefunden haben, werden sie sich beeilen, uns einzuholen. Zum Glück für uns scheinen sie auch nicht gerne bei Tag zu reisen. «
    Alle schwiegen kurz. Malian stand auf und ging zum Eingang. » Können wir ihnen davonlaufen, da wir Botenpferde haben? « , fragte sie.
    » Das sind gute Pferde « , sagte Kyr schroff, » schnell und ausdauernd. Doch es ist zu weit bis zur Grenzmarkierung. Wenn wir versuchen, über dieses grobe Gelände zu galoppieren, selbst bei Tage, würden sie sich die Beine brechen. «
    » Außerdem « , sagte Lira, » wird der Staub unseren Verfolgern genau sagen, wo wir sind, wenn wir unsere Tarnung aufgeben und losrennen. «
    Nhairins Stirnrunzeln war tief. Sie sah von Liras staubigem Gesicht zu Kyr. » Welche anderen Möglichkeiten haben wir? «
    Kyr knackte mit seinen Fingergelenken. Malian hätte ihn gern dafür geschüttelt. » Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden sie uns ziemlich schnell einholen, jetzt, da sie unsere Spur gefunden haben. Also müssen wir versuchen, sie auszutricksen, wenn es geht. Wir müssen das tun, was sie am wenigsten

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