Die Erfinder Des Todes
ich aufhören, mir Sorgen zu machen?«
Fiona schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Nicht bevor du es von Georgia selbst gehört hast. Was in dieser Zeitung steht, ist wahrscheinlich von einem deiner Trinkkumpane neulich durchgesickert.« Sie war jedoch besorgter, als sie zugeben wollte, und suchte nach etwas, das sie beide beruhigen könnte.
Aber sie fand nichts anderes als das, was sie schon die ganze Zeit sagte, seit sie Georgias Morddrohung gesehen hatte. »Was immer sich da abspielt, ich glaube nicht, dass die Person, die den Brief schrieb, dafür verantwortlich ist. Es ist natürlich schon sinnvoll, vorsichtig zu sein. Aber ich glaube, du brauchst nicht in Angst zu leben.«
Kit murmelte undeutlich mit vollem Mund. Das Schweigen, das folgte, wurde nur durch die Geräusche am Frühstückstisch und das Umblättern der Seiten unterbrochen, während sie beide ihren Teil der Zeitung lasen.
Plötzlich wurde Fiona munter. Hier war etwas Besseres zur Beruhigung als alle Phrasen, die sie zu bieten hatte. »Also, das finde ich jetzt aber viel interessanter als diese unbegründeten Gerüchte«, sagte sie, faltete die Nachrichtenseite zurecht und gab sie an Kit weiter.
Mord an Elias
Tatverdächtiger verhaftet
Im brutalen Mordfall an der amerikanischen Thrillerautorin Jane Elias ist ein Mann verhaftet worden, so wird von der Garda Siochana in County Wicklow bestätigt.
Der Tatverdächtige ist John Patrick Regan, ein 35-jähriger Bauarbeiter aus Kildenny, einer kleinen Stadt fünfzehn Meilen von Ms. Elias' am Ufer des Lough Killargan gelegenen Anwesen entfernt.
Ms. Elias wurde vor zehn Tagen tot auf einer Landstraße aufgefunden. Sie wurde zuletzt von den Wächtern auf ihrem Grundstück gesehen, als sie zwölf Stunden zuvor ihren Pri-vathafen mit einer Sieben-Meter-Yacht verließ.
Regan soll ein Cousin und Geschäftspartner von Thomas Donaghy sein, der zur Zeit wegen Heroinschmuggels in Untersuchungshaft sitzt. Er wurde letztes Jahr bei einem Großeinsatz der Garda festgenommen. Der Einsatz wurde durch eine Undercover-Aktion möglich und führte zur Beschlagnahmung von Heroin, das einen Marktwert von 1,2
Millionen Pfund hat.
Es wird vermutet, dass Pierce Finnegan, das für den Einsatz verantwortliche Mitglied der Garda, Jane Elias' Liebhaber war, und es gab gestern Abend Spekulationen, dass ihre Ermordung Finnegan davon abbringen sollte, im Prozess gegen Donaghy und seine Mitangeklagten auszusagen, wenn er nächsten Monat vor Gericht kommt.
Ein Sprecher der Garda Siochana sagte: »Wir haben einen Tatverdächtigen in Haft, den wir wegen des Todes von Jane Elias befragen. Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht offiziell Anklage erhoben.«
Der Tod von Jane Elias erschütterte die geruhsame irische Gemeinde, in der die Autorin zurückgezogen lebte und sehr angesehen war.
Forts. S. 3
Kit überflog den Artikel schnell und sah Fiona halb lächelnd an.
»Ich nehme an, das zählt als gute Nachricht«, sagte er.
»So gut wie die Nachrichten bei der Untersuchung eines Mordfalls sein können, denke ich.«
Er schüttelte den Kopf und presste den Mund bitter zusammen.
»Aber was für ein verdammt blöder Grund zu sterben. Ich meine, getötet zu werden wegen nichts, das man selbst ist oder getan hat. Ermordet zu werden wegen des Menschen, den man liebt.«
»Es passiert sehr oft, wenn man es sich genauer überlegt«, sagte Fiona. »Frauen werden von ihren Ex-Männern ermordet, die nicht akzeptieren können, dass sie einen anderen gewählt haben, mit dem sie leben wollen. Leute werden ermordet, weil die Person, mit der sie schlafen, die falsche Religion oder die falsche Hautfarbe hat. Oder das falsche Geschlecht.«
»Nein, das ist etwas anderes. Da hat man ein Element der Wahl.
An einem bestimmten Punkt ist es eine bewusste Entscheidung.
Da weiß man, in was man hineingerät. Aber man kann nicht wissen, wenn man sich mit jemandem verbindet, der bei der Polizei ist, dass es in dieser Form auf einen zurückschlägt.«
Fiona schüttelte den Kopf. »Aber genau so ist es doch. Es ist ja gut und schön, wenn du sagst, es gibt ein Element der Wahl bei den Beispielen, die ich genannt habe. Aber du weißt doch, dass das nicht ganz stimmt. Wenn wir in Nordirland leben würden und ich wäre eine protestantische Pfarrerin und du ein Republikaner in einer hohen Position, hättest du dir versagen können, mich zu lieben, weil es einen von uns das Leben hätte kosten können?«
Kit starrte sie über den Tisch an. »Sei doch nicht
Weitere Kostenlose Bücher