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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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herum. Gelegentlich versuchte der eine oder andere, ihn ins Gespräch zu ziehen, aber er war zurückhaltend, antwortete nur einsilbig und verbarrikadierte sich hinter seiner Zeitung.
    Ein paar Minuten vor zehn ging das Licht bei Coyne aus.
    Plötzlich ganz wachsam, faltete Neil seine Zeitung zusammen und trank sein drittes Glas leer. Er schob den Stuhl leicht zurück und passte auf, was als Nächstes geschehen würde. Das Oberlicht über Coynes Haustür wurde hell, dann ging die Tür auf. Neil konnte Coyne gegen das Licht, das ihn von hinten anstrahlte, nicht sehr gut sehen. Er erkannte nur die Silhouette eines schlanken Körpers von mittlerer Größe. Neil machte sich zum Abgang bereit.
    Coyne zog die Tür hinter sich zu und trat auf die Straße hinaus.
    Gott sei Dank nahm er nicht das Fahrrad, dachte Neil. Coyne sah in beide Richtungen an den am Gehweg parkenden Autos entlang und überquerte die Straße.
    O Mist, dachte Neil, er kommt hier rein. Er schlug die Zeitung weit auf und zog seinen Stuhl näher an den Tisch heran. Als er wieder aufsah, ging Coyne auf die Bar zu und grüßte ein paar Männer, die dort mit ihrem Guinness standen.
    Die tief liegenden Augen in dem schmalen Gesicht, dazu das Kinnbärtchen und die leicht vorstehenden Zähne waren unverwechselbar. Dies war der Mann, dessen Foto aus dem Vorstrafenregister in Neils Gedächtnis eingegraben war. Zwar mochte es nur Indizienbeweise geben, aber sie hatten ihn überzeugt. Wäre Neil ein Spieler gewesen, hätte er ein Jahresgehalt darauf gewettet, dass er Susan Blanchards Mörder vor sich hatte.
    Er unterdrückte seine Erregung und sah zu, wie Coyne sich ein dunkles Bier holte. Neil schob seinen Stuhl zurück. Er lenkte einen eventuellen Verdacht von sich ab, indem er zu den anderen Gute Nacht sagte, als seien sie Freunde, mit denen er getrunken hatte. Dann drängte er sich durch die Menge zur Tür.
    Nach dem Mief im Pub ließ die kalte Nachtluft seinen Atem sto-cken. Aber sie trug nicht dazu bei, die Erregung und Erwartung, die von ihm Besitz ergriffen hatten, zu besänftigen. Es hatte funktioniert. Gute, gediegene Polizeiarbeit, unterstützt von etwas Gespür und Intuition, und er sah den ersten ernst zu nehmenden Verdächtigen für Susan Blanchards Mord seit Francis Blake vor sich. Nur hatten sie es diesmal richtig gemacht. Er spürte es in seinen Knochen.
    Eilig ging er die Straße entlang zu der Stelle, wo er das Auto geparkt hatte. Er konnte die Tür des Pubs und in einem Winkel dazu Coynes Haustür sehen. Er schlüpfte hinters Lenkrad und zog sein Handy heraus. Zeit sich zu melden. Er tippte Steves Handy-Nummer ein, traute aber kaum seinen Ohren, als er hörte: »Unter der Nummer, die Sie anrufen, meldet sich niemand. Bitte versuchen Sie es später.«
    »Scheiße«, sagte er und versuchte Steves Nummer zu Haus. Als er den Anrufbeantworter hörte, fluchte er leise. »Hier ist Neil McCartney, Chef. Ich bin vor dem Haus des Verdächtigen. Er ist gerade über die Straße in seine Stammkneipe gegangen. Ich weiß, ich soll um Mitternacht Schluss machen, aber ich bleibe, bis Joanne mich ablöst oder bis ich von Ihnen höre. Ich will nicht, dass er uns entkommt.«

    Schließlich hinterließ Neil eine Nachricht auf Steves Piepser.
    Die würde er doch bestimmt kriegen? Der Chef blieb doch sonst immer dran, besonders seit sie diese Operation mit ganz geringen Mitteln durchführten. Er wusste doch, dass Neil ihren neuen Verdächtigen beobachtete, und würde also seinen Anruf erwarten. Früher oder später würde er zurückrufen.
    Bis dahin konnte er nicht mehr tun als zuschauen und warten.

Kapitel 49
    Warten war etwas, was Fiona nicht ertragen konnte. Nicht wenn sie um Kits Leben fürchtete. Galloway hatte versucht, sie zu beruhigen, aber dadurch war ihre Bürde nicht leichter geworden.
    Sie wusste, es wäre zwecklos, wenn sie Galloways Rat befolgte und zu schlafen versuchte. Wenn sie zu Bett ginge, würde sie sich nur ruhelos und von Angst gequält herumwerfen. Sie konnte genauso gut aufbleiben und versuchen einen Weg zu finden, wie sie Kit helfen konnte.
    Wenn sie nur wüsste, wo die Hütte war. Da derjenige, der Kit gefangen genommen hatte, die ganze Strecke von London herauffahren musste, waren sie möglicherweise noch nicht in der Nähe von Loch Shin angekommen. Wenn sie den genauen Ort finden könnte, wäre es vielleicht möglich, ihnen vor ihrer Ankunft den Weg abzuschneiden.
    Auch wenn Galloway gesagt hatte, dass noch viel Zeit sei, so konnte Fiona

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