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Die Erfuellung

Die Erfuellung

Titel: Die Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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Gab er r als Überbringerin der schlechten Nachricht die Schuld an der Sache?
    Sie sah ihn an. »Ich denke, jemand wird das Geld abholen, und zwar bald.«
    »Vermutlich. Und wie bald?«
    »Gegen Viertel nach fünf.«
    Er starrte sie eindringlich an und wandte sich dann ab. »Mein Gott! Er arbeitet seit Jahren für uns. Auch wenn er ein merkwürdiger Kerl ist, so bösartig kann er doch nicht sein! Aber trotzdem …« Er drehte sich erneut zu ihr um. »Es würde alles zusammenpassen.« Seine Stimme klang verwirrt. »Aber warum sollte er so etwas tun?«
    »Ich weiß es nicht. Wegen des Geldes wahrscheinlich, und um Ihnen eins auszuwischen.«
    »Wahrscheinlich um mir eins auszuwischen. Es ist eigenartig, aber aus irgendeinem Grund, der mir bis heute nicht klar ist, hat er mich schon immer gehasst.«
    Sie sah, wie er tief Atem holte. Dann warf er einen raschen Blick auf seine Uhr. »In der Nähe des Zaunes, sagen Sie?«
    »Ja.«
    »Wo waren Sie?«
    »Hinter dem Felsvorsprung.«
    Er nickte. »Tun Sie so, als wäre nichts passiert. Holen Sie die Milch. Sorgen Sie dafür, dass er ein paar Minuten lang beschäftigt ist. Er darf mich nicht sehen. Ich muss der Sache auf den Grund gehen. Vielleicht erfahre ich dann, wieso seit Jahren ein Fluch auf der Farm zu liegen scheint. Wenn er dahintersteckt, dann gnade ihm Gott.« Seine Stimme war dunkel und bedrohlich geworden, sein Gesicht glühte vor Zorn. »Sagen Sie meiner Mutter nichts davon«, setzte er eilig hinzu.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Also los. Nehmen Sie die Milchkanne mit, das fällt um diese Zeit nicht auf. Versuchen Sie, ihn so lange abzulenken, bis ich über den Hügelkamm bin. Geht das?«
    Die Frage kam ein wenig zweifelnd. Er wusste, wie widerwärtig ihr dieser Auftrag sein musste.
    Statt einer Antwort nahm sie die große glänzende Kanne vom Büffet und ging nach draußen.
    In der Milchkammer war keine Spur von Sep Watson zu entdecken. Von der Seitentür aus konnte sie den gesamten Kuhstall überblicken. Dort war er auch nicht. Was nun? Michael … Sie würde vorgeben, nach Michael zu suchen. Aber wie sollte sie den Mann in ein Gespräch verwickeln? Seit ihrem ersten Tag hatte sie nie freiwillig mit ihm gesprochen. Holz … Ja, das war es. Sie würde ihn bitten, eine Ladung Holz ins Haus zu bringen, bevor er Feierabend machte, was jeden Augenblick der Fall sein musste. Sie lief in den Hof hinaus und eilte zu dem Stall, in dem Sarah und ihr Kalb untergebracht waren. Aber auch dort fand sie weder den Melker noch Michael.
    Schließlich hörte sie in der großen Scheune Michaels Stimme. Von der Tür aus sah sie Michael vor dem Melker stehen, der auf ihn herabsah. Als Linda hereinkam, wandten sich beide nach ihr um.
    »Ich hab dich gesucht, Michael«, begann sie, als hätte sie den Jungen schon eine Weile nicht mehr gesehen. »Dein Tee ist fertig. Hast du Onkel Shane gefunden?«
    »Nein«, piepste Michael aufgeregt. »Ich suche gleich weiter, ich wollte nur erst Sep fragen.«
    Der sah Linda an. Ohne sie aus den Augen zu lassen, antwortete er dem Jungen. »Deinen Onkel Shane habe ich zuletzt im Lagerraum gesehen«, erwiderte er mit ruhiger, gelassener Stimme, die so gar nicht zu seinem Gesichtsausdruck passen wollte. Noch bevor er geendet hatte, schoss Michael in den Hof hinaus, und Linda blieb allein mit dem Mann zurück.
    Unter seinem stummen Blick musste Linda sich daran erinnern, dass es keinen Grund zur Angst gab. Er konnte ihr nichts anhaben. Ralph Batley hatte sie gebeten, auf Zeit zu spielen, und genau das musste sie tun. »Das Holz wird knapp. Könnten Sie uns bitte eine Ladung ins Haus bringen?«
    Langsam trat er auf sie zu, bis kein halber Meter mehr zwischen ihnen lag. »Sie wollen, dass ich Ihnen Holz bringe?«, wiederholte er.
    Linda schluckte und griff Halt suchend hinter sich nach der Scheunenwand, aber es gelang ihr, mit kühler Stimme zu antworten. »Ja, das sage ich doch. Wir brauchen Holz.«
    »Und warum soll ich das bringen? Sie haben mich noch nie darum gebeten.«
    »Aber jetzt tue ich es.«
    »Das stimmt, aber warum? Wenn ich es nicht wüsste, würde ich mich wundern. Ich würde mich fragen, warum das hochnäsige Dämchen sich plötzlich herablässt, mit mir zu sprechen. Aber ich kenne die Antwort.« Seine Pranken packten sie an den Schultern, dass sie unwillkürlich aufschrie. »Los, schreien Sie schon, es hört Sie ja doch keiner. Das haben Sie sich selbst eingebrockt. Der alte Shane ist vor nicht einmal zehn Minuten auf die Suche nach einer

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