Die Ernaehrungsfalle
Organismus in →Vitamin A umgewandelt werden. Es wird auch als →Nahrungsergänzungsmittel verkauft und als Lebensmittel- →Zusatzstoff eingesetzt. Es gilt eigentlich als gesund, kann aber bei starken Rauchern und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für Lungenkrebs und Herzinfarkt erhöhen. Auch die Entstehung von →Darmkrebs kann begünstigt werden.
Im Jahr 2000 wurde in der Europäischen Union die empfohlene maximale tägliche Aufnahme für Beta-Carotin von 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht auf 1-2 Milligramm gesenkt. Wer regelmäßig größere Mengen zu sich nimmt, zum Beispiel ein bis zwei Liter mit Beta-Carotin angereicherte →Multivitaminsäfte trinkt, erreicht schnell 20 Milligramm am Tag und damit die riskante Dosis. Bei hohen Dosen
kann sich bei kleinen Kindern die Haut gelb verfärben. Der Effekt tritt allerdings auch bei natürlicher Zufuhr von →Carotin ( E 160a) auf (etwa den sogenannten »Karottenbabys«).
Beta-Carotin gilt als sogenannter »Radikalefänger« und Krebshemmer und zudem als natürlicher Lichtschutz für die Haut. Darüber hinaus stärkt es die Immunabwehr und schützt die Augen vor der Makuladegeneration, einer altersbedingten Sehstörung. Es ist auch für Experten schwer zu sagen, wie hoch der Bedarf an Beta-Carotin wirklich ist. Die meisten Empfehlungen liegen bei 2 Milligramm pro Tag, doch die wissenschaftliche Datenlage dazu ist eher dünn. Die geringste Krebssterblichkeit zeigen Menschen mit einem Verzehr von 2 bis 4 Milligramm Beta-Carotin am Tag. Auf diese Mengen kommt man bereits durch 50 bis 100 Gramm Feldsalat.
Normalerweise führen Überdosierungen an Beta-Carotin (ab 30 Milligramm) allenfalls zu einer gelben Hautverfärbung. Neuere Studien weisen aber auch darauf hin, dass die längerfristige Einnahme von täglich 20 Milligramm Beta-Carotin bei Rauchern das Krebsrisiko erhöht. Allerdings wurde dieses Phänomen nur bei Präparaten beobachtet, nicht aber bei natürlichen Lebensmitteln mit hohem Beta-Carotin-Gehalt. Natürliche Beta-Carotin-Quellen (Angaben in Milligramm auf 100 Gramm Nahrungsmittel):
Palmöl 21,3
Möhre 7,8
Grünkohl 5,2
Tomaten 5,0
→Spinat 4,7
Honigmelone 4,7
Feldsalat 3,9
Chicoree 3,4
Kürbis 3,1
Paprika, rot 2,7
Kaki 1,6
Aprikose 1,5
Mango 1,2
Guave 0,7
Clementine 0,3
Grapefruit 0,2
Beta-Carotin-Mangel wird in Mitteleuropa kaum beobachtet. Denn erstens hat der Gemüsekonsum deutlich zugenommen, zweitens ist es überaus robust, und drittens wird es verschiedenen Lebensmitteln zugesetzt, etwa als →Farbstoff . Als →Zusätze werden Carotine besonders gern der Butter zugesetzt oder den Legehennen ins Futter gemischt. Auf diese Weise bekommt auch →Käse oft seine ansprechende Farbe. Bei Mayonnaise sowie Nudeln und Gebäck können →Eier eingespart werden, ohne dass es farblich auffällt. In vielen künstlichen →Soft Drinks erzeugt der Farbstoff E 160a einen fruchtigen Eindruck, auch wenn Obst kaum oder gar nicht zum Einsatz kam. Carotine können aber auch ganz einfach nur eine schönere Farbe erzeugen, etwa bei Margarine, Ölen, Marzipan, Speiseeis, Desserts, Cremes, Puddings, Eispulver, Joghurt, Suppenpulver oder auch Soßen auf Tomatenbasis. Bei sogenannten →ACE-Produkten erfüllen die Carotine einen doppelten Zweck: Sie dienen einerseits als Farbe, andererseits als Vitaminzusatz mit gesundheitsfördernder Wirkung. In einigen Getränken sind bis zu 36 Milligramm pro Liter enthalten, in der Zutatenliste meist als Provitamin A bezeichnet.
Eine besonders beliebte Zielgruppe für Beta-Carotin sind die Raucher, denn gerade in ihren Lungen ist extrem wenig Beta-Carotin nachzuweisen. Außerdem sind sie in besonderem Maße Opfer der sogenannten Freien Radikale. Doch in einer berühmt gewordenen finnischen Studie mit 30 000 Rauchern stieg bei jenen Testpersonen, die täglich 20 Milligramm Beta-Carotin einnahmen, überraschenderweise die Lungenkrebsrate um 18 Prozent und die Gesamtsterblichkeit um acht Prozent an. In einer anderen Studie, veröffentlicht im New England Journal of Medicine , verabreichten die Forscher 18 314 Rauchern und Asbestarbeitern täglich 30 Milligramm Beta-Carotin und
25 000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin A. Auch hier nahm die Anzahl der Lungenkrebsfälle um 28 Prozent zu, die Quote der Lungenkrebstoten gar um 46 Prozent. Die Wissenschaftler brachen die Studie vorzeitig ab, 21 Monate früher als geplant, um nicht weitere Todesfälle zu provozieren.
Beta-Cyclodextrin (E
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