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Die Ersten der Galaxis

Die Ersten der Galaxis

Titel: Die Ersten der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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weitergekommen?«
    »Wir kommen schnell voran, aber wir bewegen uns immer im Kreis. Du hättest Mathematikprofessor werden sollen, Clee. Mit dieser Aufgabe als Prüfungsaufgabe hättest du alle Studenten durchfallen lassen können. Belle und ich haben es noch nicht einmal geschafft, sie so zu formulieren, daß unser Computer etwas damit anfangen kann. Ich vermute jedoch, daß du recht hast – wenn wir jemals einen stabilen Zustand erreichen, ist er von Hodell, nicht von Tellus abhängig. Aber mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke, wie weit wir inzwischen von dort entfernt sein müssen.«
    »Du bist keineswegs der einzige, der bei dieser Vorstellung ein ungutes Gefühl hat«, versicherte Garlock ihm. »Wir sind weit von zu Hause entfernt, das kannst du mir glauben!«

5

    Das Abendessen war vorüber, aber die vier saßen noch am Tisch, tranken ihren Kaffee und rauchten. Als eine Pause in der Unterhaltung entstand, richtete James sich plötzlich auf.
    »Ich möchte eine offizielle Entscheidung herbeiführen, Clee«, sagte er fest. »Da wir hier auf uns allein gestellt sind, bist du als Captain der Oberste Richter, nicht wahr?«
    »Ja, zumindest auf dem Papier«, stimmte Garlock zu. »Meine Entscheidungen müssen allerdings nach unserer Rückkehr bestätigt werden. Ich hätte nie gedacht, daß hier welche zu fällen wären.«
    »Ich auch nicht, aber …«
    »Augenblick! Wie offiziell soll die Sache sein? Mit allen Schikanen?«
    »Nicht unbedingt. Wir müssen erst darüber sprechen. Unsere Gesetze gelten doch noch, oder?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Garlock.
    »Nicht unbedingt«, warf Belle ein. »Wir sind so weit von Tellus entfernt, und unsere Rückkehr ist so unwahrscheinlich, daß wir auch den gesunden Menschenverstand sprechen lassen müssen.«
    Garlock starrte sie forschend an; Belle erwiderte gelassen seinen Blick.
    »Die Gesetze brauchen keine Auslegung«, stellte Garlock dann fest. »Sie gelten uneingeschränkt, bis ich eines Tages den äußersten Notfall erkläre. Belle, bist du bereit, unser Projekt aufzugeben, einen unbesiedelten Planeten zu suchen und ihn zu bevölkern?«
    »Hmmm, nein, vorläufig noch nicht.«
    »Dann gelten auch die Gesetze noch. Bitte weiter, Jim.«
    »Ich habe die Partnerschaft mit Belle gelöst, aber sie weigert sich, die Trennung zu bestätigen.«
    »Natürlich! Er hatte keine Ursache, sich von mir zu trennen.«
    »Ich hatte eine Ursache!« behauptete James erregt. »Ich hatte es einfach satt, eine Partnerin zu haben, die nur …«
    »Ihr wißt beide, daß keine Begründung erforderlich ist«, stellte Garlock fest. »Kommen wir also zur Sache. Bei der einfachen Partnerschaft gibt es keine Eheschließung, keine Registrierung und keine offizielle Einwilligung der Partner. Gesetzlich und logisch entsteht also auch keine Verpflichtung; moralisch besteht immer eine. Aus diesem Grund wird eine friedliche Übereinkunft bevorzugt. Kommt es nicht dazu, obwohl der andere Partner keinen Grund für seine Haltung angeben kann, wird auf Trennung erkannt, und der betreffende Partner wird ignoriert.«
    »Und wie willst du Belle Bellamy ignorieren?«
    »Eine gute Frage, Jim.« Garlock runzelte die Stirn. »Belle, warum hast du Jim überhaupt erst genommen?«
    »Das war reiner Zufall.« Sie zuckte mit den Schultern. »Du hast selbst gesehen, wie ich das Geldstück hochgeworfen habe.«
    »Telekinese scheidet also völlig aus?«
    »Ich muß nicht alles kontrollieren! Glaubst du nicht, daß ich ehrlich gespielt haben könnte?«
    »Nein, aber meinetwegen lassen wir es dabei. Ich nehme an, daß Lola nun mit mir brechen will. Lola?«
    »Nun … das ist mir peinlich, Clee … eine friedliche Übereinkunft wäre mir lieber gewesen, aber …« Lola schwieg verlegen.
    »Ich stimme natürlich zu, Lola«, beruhigte Garlock sie. Er machte eine nachdenkliche Pause. »Irgendwie kommt mir die ganze Sache verdammt merkwürdig vor. Die Absicht ist nicht ganz klar – aber wenn der Anstoß dazu von Belle gekommen wäre …«
    »Von mir?« fragte Belle empört. »Warum gerade von mir?«
    Garlock achtete nicht auf sie, sondern wandte sich an James.
    »Jim«, sagte er scharf, »hast du bewußt eine Beeinflussung durch Belle wahrgenommen?«
    »Nein, natürlich nicht! Das wäre doch ausgeschlossen!«
    »Eine wunderbare Idee, Clee«, behauptete Belle. »Am besten läßt du dich in der nächsten Werkstatt gründlich überholen.«
    »Gut geplant, Belle«, meinte Garlock anerkennend.

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