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Die Eule - Niederrhein-Krimi

Die Eule - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Eule - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Thomas u Wirth Hesse
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mit wem er Kontakt hatte. Ich frage nachher bei der Telefonzentrale, ob es inzwischen weitere Hinweise gibt.«
    »Den Eltern ist noch ein Schrottplatz in Duisburg als möglicher Unterschlupf eingefallen. Irgendein entfernter Verwandter, bei dem Patrick hätte unterkriechen können.«
    »Gut, mach den Platz ausfindig. Das würde ja zum geklauten Lkw passen, wenn Leschek in der Nähe gelebt hätte.«
    »Das passt nur alles noch nicht zu dem hoch dotierten Auftrag, in eine Menschengruppe zu rasen.«
    »Setz die beiden Lescheks in einen Streifenwagen, der sie nach Hause bringt, und bleibe gleich in Duisburg«, ordnete Karin an, »Die Kollegen waren bislang sehr kooperativ. Es gibt echte Meister der Ermittlung unter denen, denk an die Erfolge auf internationaler Ebene zur Aufklärung des sechsfachen Mafiamords in der Duisburger Innenstadt.«
    * * *
    Die arbeitsame Atmosphäre in der Dienststelle wurde wenig später jäh von einer ungeheuren Nachricht unterbrochen, mit der die Hauptkommissarin die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zog.
    »Ich hatte eben die Einsatzzentrale am Ohr. Jerry, Burmeester, wir rücken aus, es hat einen Anschlag auf Cornelia Garowske gegeben. Sie ist auf dem Weg ins Marienhospital. Ich werde zu ihr fahren, ihr beide lasst euch am Tatort blicken, das ist die Halle Am Blaufuß. Die Kollegen sind noch vor Ort.«
    Hektik verbreitete sich, alles in Gero von Ahas Nähe geriet in Bewegung.
    »Und ich?«
    Karin kam zurück und antwortete, während sie ihre Dienstwaffe anlegte und die Jacke überzog.
    »Sie halten hier die Stellung. Es macht wenig Sinn, an der Halle oder im Krankenhaus aufzutauchen, ich brauche Sie später als unbekanntes Gesicht. Wir werden Bericht erstatten. Sie erinnern sich? Regelmäßige Lagebesprechungen, das System hat Vorteile, Sie werden sehen. Auf geht’s, denkt an Heierbeck.«
    »Die Spurensicherung ist schon unterwegs.«
    »Gut, achtet auf kleinste Details und befragt selbst den Wetterhahn der nächsten Kirche. Das ist kein Zufall.«
    Nein, dachte Karin, während sie zu ihrem Wagen hastete, das sieht nach Absicht aus. Jemand hat es tatsächlich auf die Frau abgesehen.
    * * *
    Im Warteraum der Notaufnahme herrschte Gedränge, Karins Ausweis bahnte ihr den Weg in einen der Behandlungsräume. Auf der Liege lag Cornelia Garowske, ein dicker Verband verhüllte ihren Kopf, die Kleidung war mit Blut getränkt, ihr Gesicht leidlich gereinigt, ihr Arm hing an einem Tropf.
    »Wie geht es Ihnen, was ist passiert?«
    Sie schwieg mit abgewandtem Blick.
    »Frau Garowske, das galt offensichtlich Ihnen. Sie sind jetzt nicht Zeugin, Sie sind Opfer. Ihr Schweigen hilft nur dem Täter oder der Täterin.«
    Widerwillig schaute sie Karin an. »Ich bete um Vergebung für die verirrte Seele und danke für mein irdisches Sein. Das ist alles.«
    »Con, bitte, so geht das nicht. Was ist passiert?«
    »Ich kann wieder gehen, wenn der Tropf durchgelaufen ist. Das werde ich auch machen, mir geht es gut. Nur eine Platzwunde, vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung, das haut mich nicht um.«
    Karin setzte sich auf einen Hocker, rollte neben die Liege.
    »Ich glaube Ihnen. Ehrlich, ich nehme Ihnen jedes Wort ab. Sie sind so stark, bewundernswert. Sie kennen sich aus in Selbstüberwindung und Selbstkasteiung. Sie propagieren die Vergebung für alle erlittene Schmach.«
    Sie machte eine Pause, eine Schwester kontrollierte den Tropf.
    »Con, es gibt Dinge, die kann man nicht selber lösen. Und wenn wir von einer Straftat Kenntnis bekommen, läuft eine Maschinerie an, die Sie selber nicht mehr stoppen können und sollen. Deshalb ist es besser, uns in Ihr Denken und Handeln zu integrieren. Wir erledigen den weltlichen Teil, Sie kümmern sich um den geistigen, seelischen, esoterischen, die Metaebene gehört Ihnen.«
    Con drehte ihr das Gesicht zu.
    »Sie werden immer besser. Ich weiß nicht, was geschehen ist. Ich habe einen Schlag auf den Kopf bekommen, als ich unsere Räume betreten wollte. Ich nahm den Schlüssel aus der Jackentasche, führte ihn ins Schloss, und ab da weiß ich nichts mehr. Alles gelöscht. Seit ich hier aufgewacht bin, suche ich die Erinnerung, hangele mich an allem entlang, was mir der Morgen bescherte. Da lief nichts außer der Reihe, bis mich dieser Schlag traf.«
    »Haben Sie nur Ihre Bilder überprüft oder auch die anderen Erinnerungen?«
    »Was meinen Sie?«
    »Vielleicht haben Sie etwas Bekanntes oder Ungewöhnliches gerochen oder gehört, einen Schatten erahnt,

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