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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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gibt Zauberer, die mit einem Zauberstab zaubern.
    Der große Jodaryon sagte einmal, dass Zauberstäbe nicht gut sind. Sie müssen aus einem bestimmten Material sein. Sind sie das nicht, erfüllen sie ihre Funktionen nicht. Ich glaube, dass Jodaryons Methode besser ist. Er hat eine Methode entwickelt, mit den Händen zu zaubern. Ein Zauberstab kann kaputt gehen. Dann ist der Zauberer, der nur mit einem Zauberstab umgehen kann, am Ende seiner Kräfte angekommen. Eine Hand geht meist nicht kaputt. Wenn eine Hand nicht vollständig verstümmelt wurde, dann kann man mit ihr immer zaubern. Man kann auch mit nur einem Blick und ohne Worte zaubern. Aber das zeige ich dir später, wie das geht. Für dich ist diese Methode noch viel zu schwer. Komm zu mir, mein Junge!“, verlangte Antares von Wasgo.
    Der Junge ging gehorsam zu seinem Vater. Der sagte: „Du wirst jetzt mit mir gemeinsam zaubern. Siehst du die Wäsche, die deine Mutter dort in den Wind zum Trocknen aufgehängt hat? Die werden wir jetzt mit einem Zauber trocknen.“
    Antares nahm seinen Sohn in seine Arme und stellte ihn so zurecht, dass Wasgo zu der zum Trocknen aufgehängten Wäsche sehen musste. Antares stand hinter seinem Jungen und hielt ihm den rechten Arm fest. Er richtete seinen und Wasgos Arm auf die im Wind flatternde Wäsche und zeigte Wasgo die erforderliche Handbewegung. Dann flüsterte er dem Jungen den Zauberspruch ins Ohr. Der Spruch ging so: „Storre warischte torro wendia.“
    Antares fragte: „Hast du dir den Spruch gemerkt?“
    Nachdem der Junge die Frage seines Vaters bejaht hatte, forderte Antares Wasgo auf, den Spruch aufzusagen und die Handbewegung zu machen, die er ihm gezeigt hatte.
    Wasgo tat, was er sollte. Er vollführte die Handbewegung. Sie war richtig. Gleichzeitig sagte er den Spruch auf, den sein Vater ihm beigebracht hatte. Doch hatte Antares einen Fehler gemacht. Er hatte Wasgo nicht aufgefordert, ihm den Spruch ohne Handbewegung aufzusagen. Ohne Handbewegung war der Spruch nämlich nicht wirksam.
    Doch nun machte Wasgo die richtige Handbewegung und sprach: „Storre warischte stormo wendia.“
    Plötzlich wütete ein gewaltiger Sturm. Antares wurde von einer Sturmbö erfasst und in die Luft gehoben. Wasgo hatte mehr Glück als sein Vater. Er konnte sich an einem alten Baum festhalten.
    Mit den Armen rudernd flog Antares durch die Luft. Schnell sagte er sehr laut und mit angsterfüllter Stimme: „Sormo wendia torres storre weriche.“
    Sofort war der Sturm vorbei. Antares fiel wie ein Stein zu Boden. Er hatte vergessen, dass er sich erst hätte schützen müssen, bevor er den Zauber zur Beendigung des Unwetters anwandte. Er hätte sich zuerst mit einem Zauber auf den Erdboden begeben müssen.
    Wasgo musste lachen, als er sah, was passiert war. Antares sprang auf seine Beine und warnte seinen Sohn böse: „Lach nicht auch noch, du dummer Junge!“
    Das Lachen des Kindes erstarb. Schuldbewusst sah Wasgo seinen Vater mit traurigem Blick an. „Tschuldigung, Vater, das wollte ich nicht“, sagte der Junge.
    Antares ging zu seinem Sohn und nahm ihn in seine Arme. Liebevoll streichelte er Wasgo über den Rücken und über den Po. Danach bekam er einen sanften Klaps vom Vater auf seinen Podex. Antares tröstete den Jungen: „Es ist alles gut, mein lieber Junge. Du kannst nichts dafür. Ich habe den Fehler gemacht und nicht du.“
    An diesem Tag übte Antares nicht mehr mit seinem Sohn das Zaubern. Er ging mit Wasgo in die Höhle und sie ließen sich von Luziferine mit vielen Leckereien verwöhnen.
    Ein paar Tage später wollte Antares seinem Jungen einen Zauber beibringen, mit dem er Pflanzen schneller wachsen lassen konnte. Dafür wollte er eines seiner Zauberspruchbücher benutzen. Wasgo saß neben ihm auf einem großen Stein vor der Höhle. Vor ihnen befanden sich einige Gemüsepflanzen, die Antares erst vor drei Tagen gepflanzt hatte, und die wollte er wachsen lassen. Er schlug das Buch der Zaubersprüche auf und las Wasgo vor, was zu dem Wachstumszauber an Erklärungen in dem Buch stand. Wasgo hörte aufmerksam zu. Sein Vater fragte ihn, ob er alles verstanden habe.
    Wasgo bejahte Antares Frage.
    „Dann können wir den Zauber ja sprechen“, meinte Antares. Er sah seinen Jungen an. Mit leuchtenden Augen stimmte Wasgo seinem Vater aufgeregt zu. Er wollte sehen, wie der Zauber wirkte, den sein Vater bald sprechen würde.
    Antares begann aus dem Buch den Zauberspruch laut zu lesen. Dabei versprach er sich einmal und

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