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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Chaka«, erwiderte er und redete über das Wetter und wie angenehm die warmen Temperaturen seien. Er blickte sich um, sah auf die sonnenüberflutete Landschaft und den Fluß, und seine Augen blieben an der Eisernen Pyramide haften. »Wahrscheinlich hat Master Endine es irgendwo in einer Ruine gefunden.«
    »Vielleicht.« Die Straße führte durch einen dichten, üppigen Wald und in einer langgezogenen Steigung über mehrere Hügelrücken zur östlichen Höhe. Eine Militärpatrouille galoppierte vorüber. Die Soldaten sahen prächtig aus in ihren blauen Uniformen mit den weißen Federbüschen. Der Offizier salutierte Chaka.
    »Was bedrückt dich sonst noch?« fragte Raney. Er drehte sich im Sattel um und sah den Reitern hinterher.
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, daß Flojian nicht alles erzählt.«
    Raneys Augen blieben an ihr haften. »Ich kann mir nicht vorstellen, was er verschweigen sollte«, sagte er geduldig.
    »Ich auch nicht. Es ist nur … ich verstehe das alles einfach nicht.«
    »Sieh mal, die Wahrheit ist wahrscheinlich ganz einfach. Er fühlte sich schuldig, weil er der einzige Überlebende seiner Expedition war. Das würde jedem so gehen. Also vermachte er dir seinen wertvollsten Besitz. Es ist ein Angebot, ein Akt der Buße. Er versuchte, sein Gewissen zu beruhigen. Ich glaube nicht, daß daran irgend etwas Geheimnisvolles ist.«
    »Und warum hat er damit bis nach seinem Tod gewartet?«
    »Wie meinst du das?«
    »Wenn er sein Gewissen beruhigen wollte, warum hat er es dann nicht getan, solange er noch am Leben war?«
    »Ganz einfach, Chaka. Er wollte das Buch nicht hergeben. Also hat er dich zur Erbin gemacht. Auf diese Weise schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er kann dir gegenüber großzügig sein, und es kostet ihn überhaupt nichts. Wir wissen, daß er seinen Sohn nicht mochte, und mit seiner Vorgehensweise setzt er zugleich auch in dieser Richtung ein Zeichen.«
    Die Unterhaltung schweifte zu anderen, profaneren Themen ab. Einer der Senatoren war in einen Steuerskandal verwickelt. Die Geschäfte in Raneys Laden gingen immer besser. Eine von Chakas Freundinnen hatte ein Priesterstudium angefangen.
    Sie ritten durch Baffles Paß, wo die ausladenden Äste der Bäume ineinander gewachsen waren und einen fast einhundert Yards langen grünen Tunnel bildeten. »Ich kann einfach nicht verstehen«, sagte sie, »daß Karik niemandem davon erzählt haben soll. Überhaupt niema n dem .«
     
    Als Arin einsah, daß sein Rettungsversuch hoffnungslos war, ließ er das Pferd los und schwamm zum Ufer. Wir dachten, er würde es schaffen, doch jedesmal, wenn er dem Ufer nahe kam, trieb ihn die Strömung wieder ab.
    Chakas Verstand weigerte sich, das Bild deutlich zu sehen: Arin, der ungeschickte Schwimmer, kämpfte mutig gegen die reißende Strömung.
    Später wußte Chaka nicht mehr genau, an welchem Punkt ihrer Überlegungen sie den Entschluß gefaßt hatte, in Flojians Villa einzubrechen. In jener Nacht ging sie mit einem Bild vom Nordflügel der Villa vor Augen zu Bett. Ihr Magen schmerzte, und der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Ihre Gedanken wanderten von den Geheimnissen des Fährunternehmers hin zu den Konsequenzen, falls sie ertappt werden würden. Sie überlegte, wie es wäre, den Rest ihres Lebens darüber zu rätseln, warum Karik Endine seine Entdeckung geheimgehalten hatte. Die technische Durchführung eines Einbruchs schien nicht allzu schwierig. Wahrscheinlich waren die Türen und Fenster im Erdgeschoß zugesperrt. Chaka erinnerte sich an einen Baum, dessen Äste an den Nordflügel heranreichten. Wahrscheinlich konnte man den Baum erklimmen und von dort aus auf das Dach. Vom Dach aus kam man über den Hof oder die umlaufende Balustrade sicher irgendwie ins Haus. Fast hätte sie schon beim Heimritt mit Raney über ihre Idee geredet. Vielleicht hätte er sich freiwillig zur Verfügung gestellt. Doch sie wußte, daß er das niemals tun und statt dessen versuchen würde, ihr den Gedanken auszureden. Falls sie nicht nachgegeben hätte, wäre er ärgerlich geworden. Und falls doch, hätte sie zumindest in seiner Achtung verloren.
    Flojian war nicht in der Stadt. Blieb also nur Toko. Der Diener schlief sicher im Dienstbotentrakt.
    Sie hatte sich noch nicht zu einem konkreten Entschluß durchgerungen, doch sie arbeitete in Gedanken bereits an den Details. Wo würde sie Piper zurücklassen, wie würde sie sich dem Anwesen nähern, was konnte schiefgehen, wie würde sie sich Zutritt verschaffen,

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