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Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Titel: Die fabelhafte Miss Braitwhistle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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nicht!«, hat er geschrien. »Eher fresse ich einen Besen, als dass dieses Wasser zu Eis wird.«
    »Isst man Besen in Deutschland?«, hat Miss Braitwhistle gefragt. »Interessant.«
    Plötzlich hat es ganz komisch geknistert und geknackt, und Pauline hat gerufen: »Guckt mal, das Wasser ist Eis. Richtiges Eis!«
    Das Wasser sah wirklich aus wie Eis, so glatt und glitzerig irgendwie.
    Der Bademeister hat uns natürlich nicht geglaubt. »Das erzählt ihr jedes Mal. Nehmt Aufstellung am Einmeterbrett und dann ab mit euch ins Wasser!«
    Als Erstes ist Clemens auf das Sprungbrett gestiegen, hat einen Schritt vorwärts gemacht und zwei zurück. »Da spring ich nicht rein, da hol ich mir ja ’ne Beule.«
    »Ich spring da auch nicht rein«, hat Polly gesagt.
    »Und wenn Polly nicht springt, spring ich erst recht nicht«, hat Molly gesagt.
    Miss Braitwhistle hat sich auf den Beckenrand gesetzt, dann einen Fuß aufs Wasser gestellt, das ja gar kein Wasser mehr war, und gesagt: »Wundervolles Glatteis, wirklich wundervoll.«
    Dann hat sie uns angeschaut. »Wollt ihr, dass ich euch fuhre auf Glatteis?«
    »Barfuß?«, hat Hugo gesagt. »Das ist verboten.« Er sah ziemlich albern aus mit seinen Seepferdchenschwimmflügeln.
    »Sie haben doch sicher hier Schuhe, um zu gehen auf Eis, haben Sie?«, hat Miss Braitwhistle den Bademeister gefragt.
    »Schlittschuhe, meinen Sie? Natürlich nicht. Wir haben Schwimmlernhilfen und Schwimmbretter und Badenudeln, aber keine Schlittschuhe.«
    »Schauen Sie nach, please«, bat Miss Braitwhistle.
    Der Bademeister ist in seinem Kabuff verschwunden, und dann kam er zurück und hatte ein Paar Schlittschuhe in der Hand. »Da … da … liegen ganz viele!«
    »Come on, children, zieht an eure Sachen und die schliddernden Schuhe, und ich fuhre euch aufs Glatteis.«
    Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen. Aki und ich mussten ja noch nicht mal in die Umkleidekabine, unsere Sachen lagen ja unter der Rutsche. Dummerweise hatten wir nicht gesehen, dass da der Boden total nass war. Leider hatten wir auch nicht mehr an die Brausepulvertütchen gedacht, die waren nun aufgeweicht, und unsere Sachen waren jetzt nicht nur nass, sondern auch klebrig. Und süß. Wir haben natürlich dran geleckt, wäre ja schade um das schöne Brausepulver gewesen. Meine Hose schmeckte nach Zitrone und Akis Jacke nach Himbeer. Unsere Mütter würden schön schimpfen, aber das war uns egal, wir waren froh,nicht schwimmen zu müssen. Schlittschuhlaufen macht nämlich viel mehr Spaß.
    Der Bademeister stand da und machte ein Gesicht, als sei gerade sein blödes Schwimmbad explodiert, dabei war nur das Wasser gefroren.
    »Ich verstehe das nicht … das ist noch nie passiert … da muss mit der Heizungsanlage was nicht stimmen«, hat er gestottert.
    Aki hat sich eine Badenudel geschnappt und so getan, als sei sie ein Hockeyschläger. Da haben wir anderen uns natürlich auch Badenudeln geholt. Einen der Ringe, nach denen wir immer tauchen müssen, haben wir als Puck benutzt. Keiner von uns wusste, wie man richtig Eishockey spielt, aber es war trotzdem lustig.
    Miss Braitwhistle hat am Beckenrand gestanden und uns angefeuert. »Go, kids! Go!«
    Der Bademeister saß in seinem Glaskasten, hat die ganze Zeit telefoniert und sich die Haare gerauft.
    Plötzlich stand aufgereiht die 4b am Beckenrand. Die ist nämlich nach uns mit Schwimmen dran. Normalerweise sind wir immer schon draußen, wenn die mit dem Bus ankommen, aber diesmal haben wir gar nicht mitgekriegt, wie schnell die Zeit vergangen ist.
    Die aus der 4b haben alle geschnattert und gezittert. SogarAlbrecht, der Klotz, hatte blaue Lippen. Die Einzige, die nicht gefroren hat, war Frau Sauermann, obwohl sie nur einen Badeanzug anhatte, aber sie kochte vor Wut.
    »Was ist das denn hier für eine Sauerei!«, hat sie geschrien. »Wo zum Henker ist das Wasser?«
    Dass Frau Sauermann so fluchen konnte, haben wir gar nicht gewusst.
    Der Bademeister kam raus und hat gesagt: »Bitte entschuldigen Sie, Frau Sauermann, die Heizungsanlage ist anscheinend kaputt. Ich hab schon überall rumtelefoniert, aber sie kann frühestens morgen repariert werden. Der Schwimmunterricht muss heute leider ausfallen.«
    Frau Sauermann hat Miss Braitwhistle böse angeguckt und gesagt: »Da hat doch bestimmt wieder diese Person ihre Hand im Spiel!«
    »Hockey spielt man nicht mit Hand, sondern mit einem Schlager«, hat Miss Braitwhistle gesagt.
    »Kann nicht mal richtig Deutsch und bildet sich ein,

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