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Die Fäden des Schicksals

Die Fäden des Schicksals

Titel: Die Fäden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Bostwick
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wenn ich vor Mitternacht ins Bett kam.
    Wer hätte das gedacht? Ich nicht und Charlie wahrscheinlich ebenso wenig, obwohl es in gewisser Weise seine Idee gewesen war.
    Nach unserem Gespräch im Blue Bean hatte ich mir das Hirn zermartert, durch welche Art von Werbeaktion, Veranstaltung oder Kurs ich mir meinen Traum erfüllen und Cobbled Court Quilts zu einem Ort der Begegnung für Quilterinnen machen konnte. Mir kamen verschiedene mehr oder weniger Erfolg versprechende Ideen, doch keine überzeugte mich so richtig. Dann, während einer meiner seltenen Pausen, als ich es mir mit einer Tasse Tee und der neuesten Ausgabe des American Patchwork and Quilting Magazine gemütlich gemacht hatte, las ich es: einen Artikel über den bevorstehenden Quilt-Pink-Tag.
    Die Idee war denkbar einfach. An einem Wochenende im September trafen sich überall im Land Quilterinnen in ihrem örtlichen Quiltladen und fertigten jeweils einen Block für einen gemeinsamen Quilt, der später gespendet wurde. Da jedes Geschäft, das an dieser Aktion teilnahm, ein eigenes Muster wählen konnte, glich kein Quilt dem anderen. Im Frühjahr wurden die Quilts dann im Internet versteigert, und der Erlös ging an die Brustkrebsforschung.
    Noch bevor ich den Artikel zu Ende gelesen hatte, wusste ich, dass diese Aktion genau das war, wonach ich gesucht hatte. Sie gab Quilterinnen die Gelegenheit, gemeinsam für einen guten Zweck zu arbeiten, so, wie es vor Zeiten die ersten Quilterinnen getan hatten, als sie sich um den hölzernen Rahmen versammelten und unter Schwatzen und Lachen mit flinker Nadel etwas Schönes und Praktisches für andere Menschen schufen.
    Das brachte mich auf das Muster für unseren Quilt – Basket of Blessings. Es war ein schlichtes klassisches Muster aus rosafarbenen Körben, die diagonal auf einem Hintergrund in Brauntönen, von Hell- bis tief Schokoladenbraun, angeordnet waren. Das Muster war so einfach, dass auch Anfängerinnen damit zurechtkamen. Die Stücke mit den Körben waren schon vorgefertigt, sodass lediglich der Henkel appliziert werden musste. Die Fortgeschrittenen konnten zusätzlich noch einige Blüten in Rosaschattierungen auf die Körbe applizieren. Lächelnd stellte ich mir vor, wie hübsch sich die vereinzelten blumengefüllten Körbe zwischen den leeren ausnehmen würden. Die Rosa- und Brauntöne konnten die Frauen nach ihrem eigenen Geschmack auswählen, und dennoch würden die einzelnen Blöcke zusammengenommen später ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Wenn die Blöcke fertig waren, würde ich sie gefällig anordnen und den Stoff für die Umrahmungen und eine Einfassung aussuchen, die das Muster möglichst vorteilhaft zur Geltung brachten.
    Ich war so aufgeregt, dass ich auf der Stelle Charlie anrief und ihm von meiner Idee berichtete.
    »Für jede Teilnehmerin bereite ich ein Set mit unterschiedlich gemusterten Stoffquadraten in der richtigen Größe vor. Dann lege ich alle Quadrate auf einem großen Tisch aus, damit sich jede die Farben aussuchen kann, die ihr gefallen. Auf diese Art kommen lauter unterschiedliche Blöcke zustande. Dann können sich die Frauen einen Platz suchen, das Muster ausschneiden und ihren Block gleich von Hand nähen. Und wenn wir fertig sind, haben wir hoffentlich genügend Blöcke für einen ganzen Quilt beisammen. Was halten Sie davon?«
    »Welche Speisen und Getränke wollen Sie anbieten?«
    »Speisen und Getränke?«, fragte ich verdutzt. Ich war ein wenig irritiert, weil er Fragen stellte, anstatt mir einfach zu meiner grandiosen Idee zu gratulieren. »Ich weiß nicht. Vielleicht ein bisschen Obst und Käse?«
    »Und Kuchen«, fügte er nachdenklich hinzu. »Ich backe Ihnen einen. Einen großen mit Schokolade. Bei so vielen Frauen muss es einfach etwas mit Schokolade sein.« Ich wollte einwenden, dass es nicht nötig sei und ich ebenso gut einen Kuchen beim Bäcker bestellen könne, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen. »Und irgendeinen Punsch. Ich kann Ihnen die große Bowleschüssel von meinem Partyservice borgen. Überhaupt sollte die ganze Veranstaltung wie eine Party sein.«
    Unter Charlies rauer Schale schlug ein Herz aus Gold. Er mäkelte nicht an meiner Idee herum, sondern steuerte weitere Vorschläge bei. Wir würden eine Party geben.
    »Tolle Idee! Ich könnte auch jeder Teilnehmerin ein kleines Geschenk überreichen, vielleicht ein Täschchen mit einem Markierstift und einem Lineal. Und außerdem könnte ich noch eine kleine Tombola veranstalten.«
    »Gut. Und

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