Die Fährte des Nostradamus
Befehle und interessierte sich ausschließlich für die Resultate. Mit Einzelheiten hatte er sich nie belastet.
„Das gehörte nicht zu den Aufgaben von Nicolai, mein Sicherheitschef übrigens. Außerdem hätte er das Zeitlich wohl kaum bewerkstelligen können. Wenn Sie erlauben, werde ich aber gern einige Telefonate führen, um Licht in die Angelegenheit zu bringen.“ La Doux nahm sein Handy in die Hand und sah Sheldon fragend an.
Als dieser nickte, wählte La Doux eine Nummer und hatte augenblicklich seinen Gesprächsteilnehmer am Apparat.
Sheldon nutzte die Gelegenheit und rief seinerseits Williams an, um seinen Stellvertreter über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Auch Kirsten fand es an der Zeit, sich bei ihren Eltern zu melden, und nahm ihr Gerät zur Hand.
La Doux klappte, nachdem er zwei Gespräche geführt hatte, sein Handy zu und legte es auf den Tisch. Festus hatte ihn nicht aus den Augen gelassen. Wenn La Doux seinen Leuten irgendwelche geheimen Befehle gegeben hatte, so tat er das sehr geschickt. Festus war jedenfalls nichts aufgefallen.
„Nicolai befindet sich noch auf den Flughafen in Rennes. Wie ich schon sagte, sind er und seine Kollegen ausschließlich für meine Sicherheit zuständig. Dann habe ich noch einen meiner Leute in England kontaktiert, der zu dem Verbleib der Leichen allerdings auch keine Angaben machen konnte. Einen weiteren Kontaktmann habe ich leider nicht erreichen können. Sein Handy ist wahrscheinlich nicht eingeschaltet.“
„Hätte ich auch nicht anders erwartet“ entgegnete Sheldon bissig.
Alexa kam wieder an den Tisch getrottet. Ihre empfindliche Nase hatte keine ungebetenen Gäste aufgespürt. Festus gab ihr ein Leckerli, worauf sie sich zufrieden unter dem Tisch legte.
„Nun, ein Gutes hat die Sache jedenfalls. Uns kann man nun auch nichts mehr anhängen. Keine Leichen, keine Tat“, stellte Steve fest.
„Soso, Du Schlaumeier. Und was ist mit dem Piloten. Sollen wir behaupten, das der während des Fluges ausgestiegen ist und ich das Steuer übernehmen musste?“ Manchmal konnte Steve sich aber auch dumm anstellen, dachte Sheldon Kopfschüttelnd.
„Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Mein Kopf macht mir auch wieder Schwierigkeiten. Ist wohl besser, wenn ich meine Pille nehme.“
„Oder möchtest Du Dein schmerzendes Haupt auf meinen Schoß betten, damit ich kurz meine Hände auflege. Was hältst Du davon?“
Steve hatte nichts dagegen und legte seinen Kopf auf das Kissen, das Kirsten auf ihren Schoß gelegt hatte. Sie hatte sich auf die Treppe gesetzt und wartete mit einer einladenden Handbewegung.
„Ich bekomme auch Kopfschmerzen von diesem Scheiß hier“, meinte Sheldon und rieb sich die Schläfen. „Mir hilfst Du wohl nicht, was?“
Kirsten lächelte humorlos, während sie Steve die Hände auflegte. „Aber das ist doch Reiki, lieber Herr Botschafter. Irgend so ein esoterisches Zeug, das sowieso nicht wirkt, oder?“
Sheldon erwiderte darauf nichts, zwinkerte mit den Augen und steckte sich eine Zigarette an.
La Doux fühlte sich seltsam berührt von der festen Freundschaft zwischen den Menschen hier. Bei all dem Reichtum den er besaß, echte Freunde hatte er nie.
„Ich denke, es wird das Beste sein, wenn ich mich zurückziehe“, meinte er nach einer Weile traurig.
„Ich habe so einiges ins rechte Lot zu bringen und werde nach bestem Gewissen versuchen, alles, soweit es mir überhaupt möglich ist, aufzuklären. Anschließen werde ich mich den Behörden stellen. Ich habe alles verloren, verstehen Sie? Alles! Der Ruf meiner Familie ist ruiniert, die Arbeit der Garde in den Dreck gezogen und es werden sicher noch Folgen zu Tage treten, die ich im Moment gar nicht sehen kann.“
La Doux stand schwerfällig auf und ging, ohne dass jemand ihn daran hinderte, zu seinem Wagen. Auf halben Weg drehte er sich um.
„Es tut mir alles so leid, wirklich leid. Bitte glauben Sie mir.“ Wortlos schaute er jeden einzelnen an und stieg ein. Genau so leise, wie er auf den Hof gefahren kam, fuhr er wieder ab.
Es dauerte noch eine Weile, bis Steve das Schweigen brach.
„Danke Kirsten. Es geht mir schon besser.“ Steve richtete sich auf und hatte wieder jene gesunde Gesichtsfarbe, wie nach dem Flug. Auch seine Haare wirkten lockiger.
„Wenn ich mir Dich so anschaue, könnte ich glatt in Versuchung geraten, dieses Reiki wirklich mal auszuprobieren.
Wie dem auch sei, es wird nun endgültig Zeit, die Zelte hier abzubrechen und uns auf den Weg
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