Die Fährte des Nostradamus
und starrten auf Kirsten, die es im Haus nicht ausgehalten hatte und neben Festus auf die Veranda trat.
„Ich bin Ihretwegen hier. Sie sind Mademoiselle Moreno, nicht war? Falls Sie sich in den letzten Tagen mit Unannehmlichkeiten befassen mussten, die Sie sich nicht erklären können… ich.“ La Doux kann wieder ins Stocken und schaute um Worte ringend in die Runde.
Kirsten dachte, sie hätte sich verhört. Da kommt dieser Franzose daher, der Mann, der den Mord an zwei unschuldigen Männern zu verantworten hatte und bittet um Entschuldigung? So, wie La Doux sich hier präsentierte sprach alles dafür, dass er verrückt war. Er schien in einer Welt zu leben, in der man sich für Mord nur mal eben zu entschuldigen brauchte, und dann wieder zur Tagesordnung übergehen zu können.
Ich Gesicht war rot vor Zorn, als sie langsam vor La Doux trat und ihn angriffslustig anstarrte. All die Angst, der Stress und die Anspannungen der letzten Stunden brachen aus ihr heraus, als sie den Franzosen anschrie:
„Sie entschuldigen sich also was? Zwei, nein, mit Ihrem Killer zusammen drei Männer sind tot und Sie entschuldigen sich! Was glauben Sie eigentlich, in was für einer Welt wir hier leben. Es kann ja sein, das einer wie Sie nur mal eben ein Telefonat führen muss und irgendwo auf der Welt geht ein Killer Ihren Wünschen nach. Aber… mein lieber Herr La Doux, es gibt noch eine andere Welt, wissen Sie? Eine Welt, die Sie und Ihresgleichen vielleicht nur aus der Zeitung kennen, in der Menschen leben, die tagtäglich ihrer ehrlichen Arbeit nachgehen, sich um das Wohl anderer sorgen. Aus so einer Welt komme ich, La Doux. Aber diese Welt erkenne ich nicht wieder. Sie ist Welt mehr, in der ich mich geborgen fühlen kann. Dank Ihnen La Doux. Warum besuchen Sie nicht einfach die Familien der Ermordeten und bitten dort um Entschuldigung? Die werden sicher Verständnis für Ihre Probleme haben und sich artig für Ihr Erscheinen bedanken, Sie… Sie… Sie gottverdammtes Arschloch!“
Jacques La Doux verstand die Welt nicht mehr und zuckte nervös mit den Augen. Was hatte Mademoiselle Moreno da eben behauptet? Drei Tote? Was war geschehen. Er hatte doch ausdrücklich befohlen, genau
das
zu vermeiden. Drei Tote! Die Worte wirkten wie eine kalte Dusche und brachten seinen Verstand dazu, wieder präzise und logisch zu arbeiten.
„Sie müssen Botschafter Sheldon sein“, meinte er mit überraschend fester Stimme an Sheldon gewandt.
„Können Sie mir bitte erklären, wovon Mademoiselle Moreno da gerade gesprochen hat? Ich weiß nichts von Morden und habe auch keinen… ich habe noch nie einen Mord in Auftrag gegeben.“
Sheldon musterte La Doux abschätzend. Entweder war der Mann ein verdammt guter Schauspieler, oder er hatte wirklich keine Ahnung.
„Oh. Ms Moreno hat nur kurz rekapituliert, wie wir im Moment unsere Freizeit verbringen. Killer überwältigen… Flüchten… uns verkleiden und derlei Dinge. Kurz gesagt alles, was zu einen netten Abenteuerurlaub gehört. Natürlich haben Sie davon keine Ahnung und Ihre vier Gorillas von vorhin sind bloß mitgekommen, weil Sie nachher noch zusammen angeln wollen, richtig?“
La Doux dachte konzentriert nach, bevor er weiter redete. Jedes falsche Wort konnte seine Situation nur noch verschlechtern.
„Ich bin zutiefst irritiert, was diese Morde angeht, wirklich. Zugegeben, ich habe falsche, sogar kriminelle Entscheidungen getroffen und befohlen aber ich kann Ihnen nur aufs Neue versichern, das niemals, zu keiner Zeit, ein Mord von mir auch nur in Erwägung gezogen wurde. Ich wollte lediglich an die Centurien kommen.“
Sheldon schaute zu Steve. Das Hochziehen der Augenbrauen zeigte ihm deutlich, das er dem Franzosen kein Wort glaubte. Auch auf den Botschafter machte La Doux keinen überzeugenden Eindruck. Der Mann hatte sich heute von zu vielen Seiten gezeigt. Wie dem auch sei, in akuter Gefahr befanden sie gegenwärtig nicht.
Sheldon wollte Zeit gewinnen und so viel wie möglich aus diesem La Doux heraus bekommen.
„Na dann erzählen Sie doch mal,
was
von Ihnen in Erwägung gezogen wurde. Heute scheint ja der Tag der Offenbarungen zu sein.“ Sheldon zündete sich eine Zigarette, und trat nun ebenfalls an La Doux heran. Amüsiert registrierte er, das La Doux auf den Rauch empfindlich reagierte.
Jacques La Doux war sich bewusst, dass er bei der Wahrheit bleiben musste. Zunächst sachlich, dann immer leidenschaftlicher erzählte er von der Garde de Justice, vom
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