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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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umgehen, doch in diesen Behausungen brannten keine Lichter. Falls es irgendwelche Bewohner gab, so schliefen sie und ahnten nichts von der verwegenen Kolonne, die so vorsichtig um sie herummarschierte.
    Sollte es zu Kämpfen kommen, würde das den Tran überlassen bleiben. Obwohl das Material der Überlebensanzüge fest und haltbar war, war es nicht dazu gedacht, als Rüstung zu dienen; es sollte Wärme und klimatisierte Luft innen und nicht Schwertspitzen draußen halten. Ein kräftiger Stoß oder Schnitt im richtigen Winkel konnte das Innenfutter durchdringen und den Anzug unbrauchbar machen. Wenn sie fliehen wollten, brauchten sie funktionstüchtige Anzüge.
    Elfa blieb dabei, daß sie sich unnötig sorgten. Es gab keinen Grund, auf der dem Hafen zugewandten Seite des Eisklippers eine Wache aufzustellen. Sie würden sich unbemerkt nähern können.
    Dann war es Zeit, daß Ethan wieder auf Hunnars Rücken kletterte, und einen Augenblick später ging die gesamte Gruppe hinaus auf das Eis. Hunnar hob die Arme und ließ den Wind in die gespreizten Dan fahren. Ethan spürte, wie sie Geschwindigkeit aufnahmen, schneller wurden, um dann stetig und lautlos den Hafen zu überqueren. Die Schicht geschmolzenen Wassers, welche die Oberfläche bedeckte, verlangsamte sie ein wenig, und Ethan richtete sich auf ein paar Stürze ein, aber die Tran kamen erstaunlich gut mit dem Wasser zurecht und hatten keine Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten.
    Hunnars Vermutung erwies sich als zutreffend. Als sie sich dem Eisklipper näherten, konnten selbst die Kurzsichtigsten erkennen, daß weder Reling noch Ausgucke besetzt waren. Schiff und Stadt schliefen gleichermaßen tief.
    Die Wissenschaftler warfen weiter besorgte Blicke zu der versteckten Anlage hinauf, aus der sie gerade geflohen waren, doch beruhigenderweise blitzten auch weiterhin weder Lichter auf, noch schrillten Alarmsirenen. Ihr Verschwinden war immer noch nicht entdeckt worden, und es würde noch Stunden dauern, bis irgend jemand die Unterkunft persönlich aufsuchte. Wenn auf dem Eisschiff alles gut ging, würden sie bis zur Frühstückszeit den Hafen hinter sich gelassen haben und über das offene Eis fliehen. Je mehr Kilometer sie zwischen sich und Yingyapin bringen konnten, bevor ihre Flucht entdeckt wurde, desto besser waren ihre Chancen, die in ihrer Reichweite begrenzten Skimmer hinter sich zu lassen.
    Hunnar schwenkte zur Seite und ließ Ethan hinuntergleiten. Es war schwierig, in den Anzugstiefeln über das Eis zu gehen, aber nicht unmöglich. Die Wasserschicht machte die Sache keinesfalls einfacher. Sie mußten sich noch vorsichtiger bewegen als üblich. Das Geräusch so vieler patschender Füße schien Ethan betäubend laut.
    Ein Teil der Tran begann die Bordleitern zu erklimmen, während andere unter dem Rumpf chivanierten. Sie würden die Slanderscree von Steuerbord entern. Eine dritte, von Skua September geführte Gruppe eilte zum Dock. Sie sollte eventuell vorhandene Wachen zum Schweigen bringen und dann ein Signal geben, woraufhin der Angriff auf den Eisklipper beginnen sollte.
    Unglücklicherweise waren Corfus Krieger weder so träge noch so faul, wie alle gehofft hatten. Ein heiserer Schrei durchschnitt die Nachtluft. Ethan verkrampfte sich, als er das leise, unverwechselbar wispernde Zischen eines abgefeuerten Strahlers hörte. Hunnar murmelte irgend etwas Unverständliches und begann eine Bordleiter zu erklimmen. Es war sinnlos, jetzt zu zögern. Ethan starrte angestrengt in die Dunkelheit und sah die Soldaten und Matrosen in verzweifelter Hast nach oben klettern; auf der anderen Seite mußte jetzt dasselbe geschehen. Sie waren zahlreicher als die Meuterer, aber das war keine Erfolgsgarantie. Sie wußten nicht, wie viele Wachen Corfu an Bord des Schiffes zurückgelassen hatte und wie diese bewaffnet waren.
    Dann kletterte er selbst die rauen Trittbretter hinauf, über die Reling auf das mondbeschienene Deck. Von dort, wo gekämpft wurde, drangen erstickte Geräusche herauf. Er eilte zur gegenüberliegenden Reling und sah zur Stadt hinüber. Schreie und Rufe kamen von dem kleinen Gebäude am Ende des Docks, wo die Wachen sich verbarrikadiert hatten. Vor dem Hintergrund der Nacht blitzte gelegentlich ein Strahler mit bestürzender Helligkeit auf. In den anderen Gebäuden flammten nach und nach Lichter auf. Besorgt sah er zu dem Berg, der die gegenüberliegende Hafenseite beherrschte, doch dort wies immer noch nichts auf einen Alarm hin.
    Streit und

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