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Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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möchten doch beide nicht, dass unser gemeinsamer Freund seine Versprechungen von vorhin wahrmacht. Und das wird er, wenn ich meines nicht einhalte. Der Mann besteht auf seinem Lohn.«
    »Ich habe keine Perlen dabei«, log Margarethe und wusste selbst nicht, woher sie den Mut dazu nahm.
    »Oh, das glaube ich nicht. Du wärst niemals mit leeren Händen gekommen. Dafür war dir die Sache viel zu wichtig. Zudem weiß ich, dass der Herzog dir die Perlen übergeben ließ.«
    »Ihr seid ein Betrüger, Herr Weida, der die Mildtätigkeit eines anderen ausgenutzt hat.«
    Weida schnaufte verächtlich. »Das macht mir kein schlechtes Gewissen, denn sein Sohn hat meine Ehre beschmutzt. Fünfzig Perlen als Wiedergutmachung sind wenig genug. Wo sind sie?«
    Ihr Mund war so trocken, dass sie kaum sprechen konnte. »Ich hab sie nicht. Jan trug das Lösegeld bei sich.«
    »Aber das war gegen meine Anweisungen.«
    »Der Herzog bestand darauf.«
    »Jan Sedlic, also er hat deinen Geleitschutz geführt? Dann ist es kein Wunder, dass des Plackerers Handstreich so leicht gelingen konnte. Er war schon immer ein leichtgläubiger Bursche, den man problemlos in die Irre führen konnte. Ich hoffe, man hat den Speichellecker erschlagen.« Weidas Stimme klang abfällig.
    »Ich weiß es nicht, aber wenn er noch lebt, wird er kommen, um mich zu holen.« Margarethe schob trotzig das Kinn vor.
    »In diesem Fall bringt er hoffentlich die Perlen mit.« Weida lächelte verächtlich, dann verbeugte er sich kurz vor Margarethe. »Meine Dame. Wir werden uns wiedersehen.«
    Margot zitterte, während sie sich ihren wärmsten Mantel umlegte, so sehr war sie in Sorge um Margarethe. Irgendetwas Schreckliches musste passiert sein. Ihre Freundin war einfach so nach München abgereist, und dass sie jetzt auf dem Weg ins Vogtland war, hatte sie erst im Nachhinein erfahren. Bestimmt hält der Weida sie auf der Osterburg gefangen, ging es Margot durch den Kopf.
    Die junge Frau hastete am Burgpfleger vorbei über die Zugbrücke in Richtung Isar. Der Ritter schaute ihr stumm nach, ging dann jedoch zum Turm. Margot rannte weiter den Hügel hinab. Ihre Lungen brannten, und heftige Seitenstiche plagten sie. Sie verlangsamte ihre Schritte und stieg jetzt vorsichtig den schmalen Pfad hinunter, den die Ziegenhirten nutzten, damit die Tiere auf kürzestem Weg zu den Isarauen kamen. Im Sommer war es nicht schwierig, hier entlangzugehen, jetzt aber war der Boden vom tagelangen Regen rutschig. Die Wiese, auf der sich Margot mit dem Boten treffen wollte, glänzte nass in der hereinbrechenden Dunkelheit. Die junge Frau konnte niemanden ausmachen. Ob es sich nur um einen schlechten Scherz gehandelt hatte? Margot überlegte, ob sie rufen sollte, verwarf den Gedanken jedoch rasch. Man würde es auf der Burg hören, und am Ende kam jemand, um nach dem Rechten zu sehen. Auch konnte sie kaum hier mitten auf der Wiese stehen bleiben. Suchend sah sie sich um. Dort drüben befand sich ein Felsen. Dort würde sie warten. Eilig schürzte Margot die Röcke und machte sich auf den Weg. Sie hatte ihr Ziel fast erreicht, als sie ein Schnauben hörte. Erschrocken blieb sie stehen.
    »Hier bin ich, Fräulein Margot«, flüsterte eine raue Stimme.
    Margot hielt die Luft an. Im Nu hatte sie den Felsen zur Hälfte umrundet und stand dem Mann gegenüber, von dem sie gehofft hatte, ihn nie wiederzusehen.
    Hans von Sachsenheim verneigte sich kurz. »Margot, Liebes. Endlich habe ich dich gefunden. Geht es dir gut?«
    Sprachlos starrte sie ihn an. »Margarethe?«, stammelte sie dann.
    »Entschuldige, das war ein Vorwand. Ich habe keine Ahnung, was mit ihr ist. Soviel man mir in München gesagt hat, ist sie abgereist.«
    »Ihr lockt mich hierher unter dem Vorwand, Margarethe wäre in höchster Not? Ich bin fast umgekommen vor Sorge.«
    Er machte ein betrübtes Gesicht. »Verzeih mir. Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken. Ich dachte nur, wenn jemand von meiner Anwesenheit erfährt, lässt man dich möglicherweise nicht zu mir.«
    Margot wusste, dass er damit vermutlich recht hatte. Ihr Vater hatte bestimmt diesbezüglich Anweisungen gegeben. »Und Ihr seid extra wegen mir aus Stuttgart gekommen?«, fragte sie in versöhnlichem Ton.
    »Gewiss. Seit dich dein Vater fortgebracht hat, hatte ich keine ruhige Minute mehr. Ich habe ihn bestürmt, dich mir zur Frau zu geben, aber er hat mich jedes Mal abgewiesen. Margot, Liebste, ich mag nicht leben ohne dich. Vom ersten Moment an, als ich dich sah, wusste

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