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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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hübsch machen — für dich, nehme ich an."
    Meggario grinste spöttisch. „Eine sehr vernünftige Einstellung. Das Leben geht weiter, Chum. Die Kleine hat das rasch begriffen."
    „Ja ja“, murmelte Ilbury, der sich wieder setzte und die Karten zusammenraffte. „Willst du nicht Platz nehmen? Lucy kann uns eine Tasse Kaffee machen."
    „Danke, nicht nötig. Ich habe nicht viel Zeit. Wirst du für mich arbeiten, Chum?"
    „Ich muß es mir überlegen, Meg."
    Meggarios Gesicht verschloß sich. „Überleg es dir nicht zu lange, Mann", riet er. „Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ein Angebot zweimal machen.“
    „Ich ruf dich an", versprach Ilbury. ."
    Die Tür öffnete sich und Lucy kam herein. „Hallo!" sagte sie. „Störe ich?"
    Sie trug einen kurzen, eng anliegenden Rock und einen noch engeren Pulli aus grüner Wolle. Sie hatte das Haar sorgsam gekämmt und die Lippen stark geschminkt. Ihre Füße steckten in hochhackigen Pumps.
    „Guten Morgen", sagte Meggario, der die Figur des Mädchens mit einem prüfenden Blick umfing. „Kommen Sie nur herein. Ich bin überrascht, festzustellen, daß unser lieber, guter Ronny wirklich keinen schlechten Geschmack hatte!“ . j
    „Sie sind Mr. Meggario, nicht wahr?" fragte Lucy und trat näher.
    „Stimmt, und ich bin hier, um Ihnen mitzuteilen, daß Ronny Craven nicht zurückkommen wird. Sie werden sich denken können, was ich damit meine."
    Lucy lächelte dünn. „Ich bin nicht von gestern.“
    „Das sehe ich."
    „Wünschen Sie einen Kaffee? Oder einen Whisky? Ja, einen Whisky! Das ist genau das, was ich jetzt brauche!" Sie blickte Ilbury an, der mit gesenktem Blick am Tisch saß. „Hast du noch immer Einwände? Jetzt sind deine Argumente doch hinfällig."
    „Von mir aus kannst du trinken, bis dir der Alkohol aus den Ohren sprudelt!"
    „Na, wunderbar!" meinte Lucy und stellte ein paar Gläser auf den Tisch. „Es ist ein großartiges Gefühl, frei und unabhängig zu sein.“
    „Ich würde Ihnen raten, sich nicht zu  früh zu freuen", sagte Meggario.
    Lucy blickte ihn an. „Was soll das heißen?"
    „Die Polizei wird den Toten früher oder später identifizieren. Es ist klar, daß sie auf der Suche nach seinem Mörder zunächst einmal seine Freunde ausfindig machen wird, vor allem sein Mädchen."
    „Sie meinen, das wird ihnen gelingen?" fragte Lucy mit angstvollem Blick.
    „O ja, das werden die schon schaffen. Deshalb bin ich nämlich hier."
    „Worum geht es, Meg?" fragte Ilbury.
    „Das hab‘ ich doch schon angedeutet. Die Polizei wird seinen Schlupfwinkel suchen. Es ist daher ratsam, daß ihr von hier verschwindet. Für den Fall, daß man euch greift, möchte ich euch raten, meinen Namen nicht in die Geschichte hineinzuziehen. Deshalb bin ich hier. Ich verlange, daß ihr mich deckt!"
    „Wir verpfeifen niemand', erklärte Ilbury.
    „Ich bestreite nicht, daß ich im Moment sauer auf dich bin, aber verraten würde ich dich niemals!"
    Meggario lächelte spöttisch. „Das würde dir auch nicht gut bekommen, Chum."
    „Du kennst mich doch!"
    „Schon gut", sagte Meggario und blickte Lucy an. „Und wie steht's mit Ihnen?“
    „Ich halte dicht."
    „Das sagt sich im Moment leicht", meinte Meggario. „Aber wenn man von der Polizei in die Mangel genommen wird, sehen die Dinge meistens ein bißchen anders aus.“
    „Mit denen werde ich schon fertig", erklärte Lucy. „Männer machen mir keine Schwierigkeiten."
    Meggario lachte leise. „Ich bin geneigt, Ihnen in diesem Punkt Glauben zu schenken."
    „Das können Sie ruhig. Trinken wir einen?" fragte Lucy und lächelte Meggario in die Augen.
    Der grinste matt und rückte an dem Knoten der Krawatte herum. Der Brillant verschoß blitzende Strahlenbündel. „Warum nicht? Einem hübschen Mädchen konnte ich noch niemals einen Wunsch abschlagen.“
     
     
     
    Lustlos verzehrte Helen das Frühstück. Sie starrte über die Terrasse und das Schwimmbassin hinweg in den Garten. Wozu das alles? fragte sie sich plötzlich.
    Warum habe ich mein Leben nur so verpfuscht? Damals, als Rick um mich warb, habe ich mich  für das Geld, für den Reichtum entschieden und auf die Liebe verzichtet. Warum war niemand da, der mir sagte, daß Geld ohne Liebe sinnlos ist? Warum gab es niemand, der mich vor diesem gräßlichen Fehler bewahrte?
    Hinter sich auf der Terrasse hörte sie Schritte. Franklin. Wieder spürte sie die Gänsehaut, die physische Abneigung, die sie gegen den Butler empfand.
    Ich hasse ihn, dachte sie. Er

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