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Die Fallen von Ibex

Die Fallen von Ibex

Titel: Die Fallen von Ibex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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war rostig, zerfetzt, zur Seite gebogen, teilweise halb im Schlamm begraben - ein bizarrer Anblick, wie ein halb ausgeweidetes Tier, durchfuhr es Aleytys. Schuppige Flechten überzogen das Gewirr. Nach einem letzten Blick auf den breiigen Morast verzog sie die Lippen, setzte das Bündel ab und rammte das stachelbewehrte Ende des Kampfstocks in den Boden; sollte wenigstens er keine Bekanntschaft mit dem Schlamm machen. Sie ließ sich daneben auf der Böschung nieder und zog ihre Stiefel aus.
    An dem drahtigen Gras wischte sie sie sauber, legte sie in ihren Umhang, schlug sie ein; dann rollte sie die Hosen über die Knie hoch und tastete sich in den Schlamm hinab. Mit dem Kampfstock bugsierte und zwängte sie das Bündel durch den zerfetzten Spalt.
    Immer wieder rutschte sie aus, doch letzten Endes gewährten die zähen Schilfwurzeln doch einen einigermaßen zuverlässigen Halt, während sie sich mit ihrer unhandlichen Last abmühte. Mit einem letzten knurrenden Laut und einem heftigen Stoß gelang es ihr endlich, sie auf die andere Seite des Walles zu befördern - und nicht im Schlamm landen zu lassen. Schwer atmend, noch immer halb in der Hocke, folgte sie dem Bündel; Schilfrohre knickten unter ihren Zehen. Fluchend wand und schlängelte sie sich durch den Spalt, richtete sich mit knackenden Gelenken auf, watete ein paar Schritte weiter und warf die Arme in einem Ausbruch des Triumphs und der Freiheit hoch. Der Schatten der Mauer war noch immer da doch jetzt konnte sie dessen Ende bereits sehen; nicht mehr weit voraus überzog das Sternenlicht das Gras wie ein geheimnisvoller Frost. Aleytys ließ ihre Sinne hinausgreifen, so weit sie nur konnte, eine geisterhafte Suche nach den Eingeborenen, nach einem Hinterhalt - Hanas Warnungen waren sehr deutlich gewesen. Aber entweder war momentan keine Jagdsaison, oder sie hatte - verspätet - wenigstens ein bißchen Glück. Sie schwenkte die Füße in dem schlaffen, taugesprenkelten Gras, bis der Großteil der Schlammschicht weggewaschen war, dann stieg sie gähnend und sich immer wieder streckend die Böschung hoch und ging zu ihrem Bündel. In dem kläglichen Bewußtsein, daß eine Stunde Wandern nichts war im Vergleich zu dem, was noch vor ihr lag, rieb sie sich die Schultern, wo die Netzgurte das Fleisch wundgescheuert hatten; dann ließ sie sich in das feuchtkalte Gras nieder. Das Knarren und Ächzen aller Anfänger, dachte sie und gähnte wieder. Sie zog den Umhang aus dem Bündel und kratzte die letzten Schlammbrocke von ihren Füßen. Noch einmal wischte sie durch das Gras und genoß das Gefühl der kühlen, zähen Stengel, die unter ihren Fußsohlen durchglitten. Es fühlte sich so gut an, daß sie zögerte, ihre Stiefel wieder anzuziehen. Aber das Bündel war zu schwer und das Gelände zu uneben - sie konnte sich den Luxus, barfuß zu gehen, nicht leisten. Mühsam zog sie die Stiefel wieder an und zögerte beim Mantel. Die Luft trug das Versprechen großer Wärme in sich, deshalb band sie ihn auf das Bündel, Sie glitt in die Gurte, benutzte den Stock, um sich hochzustemmen, stampfte auf, um das richtige Gefühl für die Stiefel zu bekommen und wackelte und buckelte das Bündel hin und her, bis es sich einigermaßen bequem und stabil anfühlte; mit einem Seufzer warf sie die Haare zurück. Ein Windstoß bekräftigte die Stille und die durch nichts beeinträchtigte Einsamkeit. Aleytys nahm den Marsch nach Süden auf.
    2
    ESGARDS A UFZEICHNUNGEN:
    Notizen über die geplante Route, mit Warnungen versehen, und mit Hinweisen, worauf unterwegs zu achten sei; von Hana im Computer entdeckt- nach Anwendung eines Codes, der in den Tagebüchern niedergelegt war. Nachdem diese übersetzt waren, stellte alles weitere kein Problem mehr dar. Die Auf Zeichnungen bestanden aus Computerausdrucken und waren zu einem kleinen, schwarzen Buch gebunden.
    Es mag leichter scheinen, dem Fluß nach Westen zu folgen, jedoch erhielt ich den Rat, dies sei gewiß zu riskant. Kriegertrupps von beiden Seiten der Ebene folgen dem Verlauf des Flusses aufwärts und abwärts; Ziele sind die Dörfer auf der jeweils anderen Seite. Deshalb werde ich die Enklave zu Fuß verlassen, doch Fasstang, mein bester Jäger, wird mich mit seinen Leuten außerhalb des Agra-Zaunes erwarten. Gemeinsam werden wir uns nach Süden schlagen, zu den Neustadt-Ruinen, und sodann weiter, nach Westen, entlang an den Überresten einer der alten Landstraßen. Wie Fasstang zu berichten wußte und wie die Satellitenbilder

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