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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bist du mir nur nicht gleich aufgefallen, als ich wieder in die Stadt gekommen bin?«
    »Vermutlich war der richtige Zeitpunkt noch nicht da. Aber ab jetzt werde ich dir fehlen, wann immer du die Stadt verlässt.«
    Dougs Lächeln erstarb. Er rollte sich von Lana herunter und stand auf. »Ich muss in der Tat zu einer Bibliothek fahren«, sagte er und trat zum Schrank. »In Memphis.«
    »Oh.« Sie setzte sich auf und fragte so beiläufig wie möglich: »Und wann?«
    »In zwei Tagen.« Er holte ein Hemd aus dem Schrank. »Aber ich komme wieder, sobald ich fertig bin.« Er reichte ihr das Hemd. »Ich halte es für keine gute Idee, zu lange weg zu bleiben, wo hier so viel passiert.«
    Sie nickte und sprang aus dem Bett, um sich das Hemd überzuziehen. »Da hast du Recht. Deine Familie braucht dich.«
    »Ja. Aber es gibt noch einen anderen Grund.«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu, während sie das Hemd zuknöpfte. »Ja?«

    »Es sieht auch nicht so aus, als sei ich mit dir schon fertig.«
    »Gut.« Sie trat zu ihm und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Das ist gut.«
    Dann ging sie in die Küche.
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und folgte ihr. »Lana, ich weiß nicht, wonach du suchst.«
    Sie öffnete die Kühlschranktür und spähte hinein. »Ich auch nicht, bevor ich es nicht gefunden habe.«
    »Ich habe nicht vom Essen gesprochen.«
    »Ich weiß, wovon du gesprochen hast.« Sie blickte ihn an. »Du kannst dich entspannen, Doug. Ich bin wirklich gut darin, den Moment zu genießen und von einem Tag auf den anderen zu leben.« Sie wandte sich wieder dem Kühlschrank zu und schüttelte den Kopf. »Wie du offenbar auch. Drei Flaschen Bier, ein Viertelliter Milch, zwei einsame Eier und ein Glas Mayonnaise.«
    »Vergiss nicht den Schinken in der Schublade da.«
    »Hm. Na gut. Ich liebe Herausforderungen.« Sie begann, die Schränke zu öffnen, und fand vier Teller, die nicht zueinander passten, drei Wassergläser, ein Weinglas und eine Schachtel Cap’n Crunch , die ihr einen mitleidigen Blick entlockte.
    »Das ist seit meiner Kindheit eine heimliche Schwäche von mir«, verteidigte er sich.
    »Oh, oh! Okay, du hast also auch Kartoffelchips, ein Glas Mixed Pickles, einen halben Laib Weißbrot und eine halb volle Tüte mit Plätzchen.«
    Verlegen stellte er sich vor den Kühlschrank. Er hatte Angst, sie würde das Tiefkühlfach öffnen und die große Dose Eiscreme und die gefrorene Pizza entdecken.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass nicht viel da ist. Wir können ja ausgehen oder uns etwas kommen lassen.«
    »Wenn du glaubst, ich könnte aus den Sachen keine Mahlzeit zubereiten, dann irrst du. Ich brauche einen Topf, damit ich die Eier hart kochen kann. Einen Topf hast du doch, oder?«
    »Ja, einen Topf habe ich. Möchtest du ein Bier?«

    »Nein, danke.«
    Er holte einen Topf aus dem Schrank und reichte ihn ihr. »Ich bin gleich wieder da.«
    Lana krempelte die Ärmel hoch und machte sich an die Arbeit. Das Wasser für die Eier kochte gerade, als er völlig außer Atem wieder in die Küche trat. Er hielt eine Flasche Wein in der Hand. »Ich war drüben im Getränkeladen«, erklärte er.
    »Das war lieb von dir. Ich hätte gern ein Glas Wein.«
    »Was kochst du denn?«
    »Sandwiches mit Schinken und Eiersalat. Dazu können wir die Chips essen, und dann betrachten wir das Ganze als Picknick.«
    »Das klingt gut.« Er öffnete die Weinflasche und schenkte ihr in sein einziges Weinglas ein.
    »Was sagt deine Mutter dazu, dass du nicht kochen kannst?«
    »Wir vermeiden das Thema; es ist zu schmerzlich. Möchtest du Musik hören?«
    »Gerne. Hast du Kerzen?«
    »Nichts Besonderes, nur Haushaltskerzen, falls es mal einen Stromausfall gibt.«
    »Das reicht aus.«
    Wie es sich für ein Picknick gehörte, breitete Lana eine Decke auf dem Wohnzimmerboden aus. Bei Kerzenlicht und leiser Hintergrundmusik aßen sie die Sandwiches und tranken Wein. Danach liebten sie sich noch einmal und blieben dann eng umschlungen in zufriedenem Schweigen auf der Decke liegen.
    Keiner von beiden rührte sich, als draußen plötzlich Sirenengeheul ertönte. »In Memphis wird es heiß sein«, sagte Lana nach einer Weile.
    »Darauf kannst du wetten.«
    »Fährst du auch manchmal nach Graceland?«
    »Nein.«
    Sie rollte sich herum, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. »Warum nicht?«

    »Weil … Nun ja, schließlich bin ich geschäftlich da und nicht, um dem King meine Aufwartung zu machen.«
    »Du könntest ja

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