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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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vor?«
    »Sie wollen sie niedermetzeln.«
    »Ach ja? Schade, dass du den Kerl nicht weiter ausgequetscht hast. Vielleicht hätte er ja noch ausgepackt.«
    »Nein, er wusste nicht mehr darüber«, gab Ergonthe zurück. »Brechen wir auf.«
    Auf einmal fiel mir Flibys junger Begleiter wieder ein.
    »Und der Junge aus dem Dorf, habt ihr den gefunden?«
    Ergonthe drehte sich kurz um und nickte, doch Fregainthe antwortete mir: »Ja, aber nur die Teile, die sie nicht mochten. Orks machen keine Gefangenen.«

    Wir ritten zum Dorf zurück, um über unsere Mission Bericht zu erstatten. Dann ließen wir die Bewohner jedoch bald mit ihrer Trauer und ihren Ängsten allein, denn es war klar, dass der mörderische Streifzug des Spähtrupps nur den Auftakt zu einem sehr viel größeren Unglück bildete. Ergonthe war unschlüssig, wie nach diesen Ereignissen zu verfahren sei. Damit wir uns darüber beraten konnten, schlug
er vor, zu einem wenige Kilometer entfernten Hochplateau zu reiten, von wo wir die nördliche Grenze und den Turm des Großen Spähers beobachten konnten. Als ich mir Sorgen machte, dass wir uns zu weit von Isparin entfernten, rügte er mich in einem scharfen Tonfall, der mich wie eine Ohrfeige traf.
    »Du weißt, dass du jederzeit dorthin zurückkehren kannst.«
    »Ich weiß«, antwortete ich und hielt seinem Blick stand.
    Dann vertraute er mir an, dass er das, was wir über die Absichten des Feindes erfahren hatten, lieber Akys III als dem Fürsten Isparan berichten wollte. Letzterer sei für seine Begriffe »ein bisschen zu pragmatisch«. Ich begriff, dass der Fürst als kurzsichtig handelnder politischer Verwalter keine Skrupel haben würde, die Ausländer gegen die Sicherheit seiner Stadt einzutauschen.
    »Warum reiten wir dann nicht gleich zum Turm des Großen Spähers?«, fragte ich verwundert.
    »Weil der Herrenbruder nicht mehr dort ist. Wahrscheinlich hat er seine Truppen zum Schutz Isparins abgestellt und ist selbst nach Olsomathe gereist. Wir werden uns auch dorthin begeben, aber vorher könnte es nützlich sein, wenn wir uns einen Überblick über die Lage am Turm verschaffen.«
    Olsomathe war eine Festung im Süden des Fürstentums Isparin. Sie diente als Regierungssitz, wenn die Ereignisse die Versammlung des Rates der Herrenbrüder erforderten. Ich hatte einige Ansichten dieses befestigten Ortes, der am Rande eines Abgrunds erbaut worden war, in meinem digitalen Reisebegleiter bewundern können. Ich bedauerte, dass es mir die Umstände nicht erlaubten, ihn zu besuchen. Aber ich hatte beschlossen, mich nicht weiter als eine Tagesreise per Equined vom Imaginoport zu entfernen und meine Gefährten daher nicht zu begleiten, wenn sie dorthin ritten.
Wir erreichten das Hochplateau kurz vor der Dämmerung. Die Aussicht dort oben war atemberaubend und der Wind … im wahrsten Sinne des Wortes haarsträubend! Glücklicherweise gab es auf dem felsigen Gelände zahlreiche natürliche Nischen, in denen wir Unterschlupf finden konnten. Wir entschieden uns für eine in Hufeisenform, die nach Norden offen und nah genug an der Steilwand lag, dass uns die Zwergtannen nicht störten, die in den Spalten wuchsen. Wie um einem Schauspiel beizuwohnen, legte ich mir unter den spöttischen Blicken meiner Gefährten ein bequemes Sitzkissen aus Flechten und Efeu zurecht, das ich von den umstehenden Bäumen sammelte. Sobald ich saß, konnte ich mich ganz auf die Aussicht konzentrieren. Um sie komplett auskosten zu können, musste man wie ich gute Augen haben, denn die interessantesten Dinge lagen weit entfernt am Horizont. So verschmolz die Grenze mit dem anthrazitfarbenen Nebel der Schwarzen Welten - außer an einigen wenigen Stellen, wo die Mauer von Akré sichtbar wurde. Bald entdeckte ich zwei der sieben Türme des Königreichs. Der rechte oder besser östlichere Turm von beiden war der des Untröstlichen Witwers, der andere der des Großen Spähers. Letzterer schien mir winzig und verwundbar in dieser unermesslichen zerklüfteten Landschaft, die ganz im Westen abrupt vom mächtigen Mysteria-Gebirge begrenzt wurde. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Turm, in dem Akys III Ergonthe und mich zu Beginn meines Aufenthalts empfangen hatte. Eine Frage kam mir in den Sinn, und ich stellte sie meinen Begleitern.
    »Ist der Turm des Großen Spähers in Feindeshand?«
    »Ja«, antwortete Fregainthe.
    »Wie könnt ihr da sicher sein?«
    »Sieh dir den Himmel an. Bis zur Grenze ist er hell und klar. Dahinter plötzlich bedeckt,

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