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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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eine Akte auf den Tisch und zog ein langes Formblatt heraus.
    »Name?«, begann Frankham.
    »Jack Fitzgerald Delaney«, erwiderte Jack.
    »Geburtsdatum?«
    »22. November 63.«
    »Beruf?«
    »Leitender Ermittler beim FBI, Außenstelle New York.«
    Der Detective ließ seinen Stift fallen, sah auf und sagte:
    »Können Sie sich ausweisen?«
    Jack zog seine FBI-Marke und seinen Ausweis hervor.
    »Danke, Sir«, sagte Frankham, nachdem er beides geprüft hatte.
    »Könnten Sie hier einen Augenblick warten?« Er stand auf und wandte sich an seinen Kollegen. »Würden Sie dafür sorgen, dass man Agent Delaney einen Kaffee anbietet? Das könnte etwas dauern.« Als er zur Tür kam, fügte er hinzu: »Und sorgen Sie dafür, dass er Krawatte, Gürtel und Schnürsenkel zurückbekommt.«
    307
    Detective Sergeant Frankham sollte Recht behalten, denn es dauerte eine Stunde, bevor sich die schwere Tür wieder öffnete und ein älterer Mann mit einem wettergegerbten, faltigen Gesicht eintrat. Er trug eine maßgeschneiderte Uniform mit silbernen Tressen auf den Ärmeln, den Schulterstücken und auch auf der spitzen Mütze, die er absetzte, wodurch ein Schwall grauer Haare freigelegt wurde. Er setzte sich Jack gegenüber.
    »Guten Abend, Mr.
    Delaney. Ich heiße Renton. Chief
    Superintendent Renton. Jetzt, da wir Ihre Identität bestätigt haben, könnten Sie mir vielleicht freundlicherweise ein paar Fragen beantworten.«
    »Wenn es mir möglich ist«, sagte Jack.
    »Ich bin sicher, dass es Ihnen möglich ist«, meinte Renton.
    »Mich interessiert, ob Sie es auch wollen.«
    Jack antwortete nicht.
    »Wir haben von einer üblicherweise verlässlichen Quelle eine Beschwerde erhalten, dass Sie in der vergangenen Woche eine Dame ohne deren Wissen verfolgt haben. Gemäß dem
    Belästigungsgesetz von 1997 ist das in England eine Straftat, wie Sie zweifelsohne wissen. Ich bin jedoch sicher, dass Sie eine ganz einfache Erklärung dafür haben.«
    »Dr. Petrescu ist Gegenstand einer laufenden Ermittlung, die das FBI schon seit geraumer Zeit durchführt.«
    »Hat diese Ermittlung irgendetwas mit dem Tod von Lady Victoria Wentworth zu tun?«
    »Ja«, antwortete Jack.
    »Und ist Dr. Petrescu eine Tatverdächtige?«
    »Nein«, erwiderte Jack fest. »Ganz im Gegenteil. Wir gingen davon aus, dass sie möglicherweise das nächste Opfer sein könnte.«
    »Sie gingen davon aus?«, wiederholte der Chief Superintendent.
    308
    »Ja«, erklärte Jack. »Glücklicherweise wurde die Mörderin in Bukarest verhaftet.«
    »Und Sie hielten es nicht für nötig, uns diese Information mitzuteilen?«, erkundigte sich Renton. »Trotz der Tatsache, dass wir eine Mordermittlung durchführen?«
    »Ich entschuldige mich dafür, Sir«, sagte Jack. »Ich habe es selbst erst vor wenigen Stunden herausgefunden. Aber ich bin sicher, unser Büro in London wollte Sie davon in Kenntnis setzen.«
    »Tom Crasanti hat mich mittlerweile ins Bild gesetzt, aber ich vermute, er hat das nur getan, weil sein Kollege verhaftet wurde.«
    Jack kommentierte das nicht. »Er hat mir jedoch versichert«, fuhr Renton fort, »dass Sie uns künftig über jede weitere Entwicklung umfassend informieren werden.« Der Chief Superintendent erhob sich. »Gute Nacht, Mr. Delaney. Ich habe Ihre sofortige Freilassung veranlasst und ich kann nur hoffen, dass Sie einen angenehmen Heimflug haben werden.«
    »Danke, Sir«, sagte Jack. Renton setzte seine Mütze wieder auf und verließ den Raum.
    Jack konnte sich gut in den Chief Superintendent
    hineinversetzen. Schließlich machte sich die Polizei von New York, vom CIA ganz zu schweigen, kaum jemals die Mühe, das FBI in ihre Pläne einzuweihen. Einige Augenblicke später kehrte Detective Sergeant Frankham zurück.
    »Wenn Sie bitte mit mir kommen würden, Sir«, sagte er. »Es wartet ein Wagen auf Sie, der Sie in Ihr Hotel zurückbringen wird.«
    »Dankeschön.« Jack folgte dem Detective Sergeant aus dem Raum und die Treppe hinauf zur Anmeldung.
    Der Dienst habende Sergeant senkte den Kopf, als Jack das Gebäude verließ. Jack schüttelte die Hand des peinlich berührten 309
    Detective Sergeant Frankham, bevor er in einen Streifenwagen stieg, der vor dem Eingang stand. Tom wartete bereits auf dem Rücksitz.
    »Noch so eine Sache, die Quantico auf seinen Ausbildungs-plan setzen sollte«, schlug Tom vor. »Wie man einen größeren, diplomatischen Zwischenfall verursacht, während man einen der ältesten Verbündeten seines Landes besucht.«
    »Ich muss dem Wort

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