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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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mir?«, erkundigte sich Jack. »Ich denke daran, die Wentworths, die Polizei von Surrey und das Innenministerium zu verklagen. Tom ist mein Zeuge.«
    »Keine Chance«, entgegnete Tom. »Ich will mir Arabella nicht zur Feindin machen.«
    Jack lächelte. »Dann muss ich mich damit begnügen, dass du mich ins Wentworth Arms fährst.«
    »Einverstanden«, sagte Tom.
    »Jetzt, da ich mich sicher fühle, wenn ich Ihnen in Heathrow begegne«, sagte Anna und erhob sich ebenfalls, »wo sollen wir uns treffen?«
    »Keine Sorge«, meinte Jack. »Ich werde Sie schon finden.«
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    EINE STUNDE vor der erwarteten Landung wurde Leapman zum Flughafen JFK gefahren, um das Gemälde abzuholen. Das hielt Fenston nicht davon ab, ihn auf dem Weg zum Flughafen alle zehn Minuten anzurufen – und alle fünf Minuten, sobald sich die Limousine auf dem Rückweg zur Wall Street befand, die rote Kiste sicher im Kofferraum verstaut.
    Fenston tigerte in seinem Büro auf und ab, als Leapman vor dem Gebäude abgesetzt wurde, und er wartete im Flur, als Barry und der Fahrer mit der roten Kiste aus dem Aufzug traten.
    »Öffnen«, befahl Fenston, lange bevor die Kiste an der Wand in seinem Büro lehnte. Barry und der Fahrer entfernten die Spezialklammern, dann zogen sie die langen Nägel heraus, die tief in den Rand der Holzkiste eingeschlagen worden waren.
    Fenston, Leapman und Tina schauten zu. Als sie den Deckel schließlich hochgewuchtet und die Styropor-Ecken, die das Gemälde an Ort und Stelle hielten, entfernt hatten, nahm Barry das Gemälde vorsichtig aus der Holzkiste und lehnte es gegen den Schreibtisch des Vorsitzenden. Fenston eilte nach vorn und riss mit bloßen Händen die Luftpolsterumhüllung ab, bis er endlich das sehen konnte, wofür er zu töten bereit gewesen war.
    Fenston trat einen Schritt zurück und schnappte nach Luft.
    Niemand sonst im Raum wagte, etwas zu sagen, bis er selbst sprach. Die Worte flossen urplötzlich wie ein Strom aus ihm heraus.
    »Es ist noch herrlicher, als ich erwartet hatte«, erklärte er.
    »Die Farben sind so frisch und die Pinselarbeit ist so kühn.
    Wahrhaft ein Meisterwerk.« Leapman entschied sich, das besser nicht zu kommentieren.
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    »Ich weiß genau, wo ich meinen van Gogh aufhängen werde«, sagte Fenston.
    Er schaute zur Wand hinter seinem Schreibtisch. Dort hing die Vergrößerung einer Fotografie von ihm, wie er bei seinem kürzlichen Besuch am Ground Zero George W. Bush die Hand geschüttelt hatte.

    Anna freute sich auf ihren Rückflug in die Staaten und die Chance, Jack während der siebenstündigen Reise etwas besser kennen zu lernen. Sie hoffte sogar, dass er ihr noch ein oder zwei Fragen beantworten würde. Wie hatte er zum Beispiel die Adresse ihrer Mutter herausgefunden, warum verdächtigte er Tina immer noch und gab es irgendeinen Beweis, dass Fenston und Krantz sich auch nur entfernt kannten?
    Jack erwartete sie beim Check-in. Anna brauchte etwas Zeit, um sich in der Gegenwart des Mannes zu entspannen, der ihr die letzten neun Tage gefolgt war und der sie in den vergangenen acht Wochen beschattet hatte, aber als sie – ausnahmsweise gemeinsam – die Treppe zum Flugzeug hochstiegen, wusste Jack bereits, dass sie ein Knicks-Fan war und Spaghetti und Dustin Hoffman liebte, und Anna hatte herausgefunden, dass er ebenfalls die Knicks anfeuerte, dass sein Lieblingskünstler der Gegenwart Fernando Botero war und dass ihm nichts besser schmeckte als das Irish Stew seiner Mutter.
    Anna fragte sich gerade, ob er dicke Frauen bevorzugte, als sein Kopf auf ihre Schulter sank. Da sie die Ursache war, warum er in der vergangenen Nacht nicht viel Schlaf bekommen hatte, fand Anna, dass sie sich nicht beschweren konnte. Sie schob seinen Kopf sanft zurück, wollte ihn keinesfalls wecken.
    Anschließend erstellte sie eine Liste von Dingen, die sie erledigen musste, sobald sie wieder in New York war. Da sank Jacks Kopf erneut auf ihre Schulter. Anna gab nach und versuchte, mit seinem Kopf auf ihrer Schulter einzuschlafen. Sie 322
    hatte einmal gelesen, dass der Kopf ein Siebtel des Körpergewichts ausmachte, und davon musste man sie jetzt nicht länger überzeugen.
    Ungefähr eine Stunde vor der Landung wachte sie auf. Jack schlief immer noch, aber nun lag sein Arm um ihre Schulter. Sie richtete sich verschlafen auf und nahm eine Tasse Tee von der Stewardess entgegen.
    Plötzlich richtete sich Jack auf. »Wie war es für dich?«, fragte er grinsend.
    »Ich hatte schon Schlimmere«, erwiderte

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