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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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aber man stellte doch seinen verlässlichsten Kunden nicht in Frage. Ruth wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Jet zu und beschloss, nichts zu sagen. Schließlich würde Anna zweifellos in den nächsten Minuten auftauchen.
    Die Tür am Rumpf ging auf und die Treppe wurde
    aufgeklappt. Die Stewardess stellte sich neben die Tür und ihr einziger Passagier stieg aus dem Flugzeug. Karl Leapman trat auf das Rollfeld und schüttelte Ruth die Hand, bevor er für die kurze Fahrt zu der privaten Lounge mit ihr in den Fond einer Flughafenlimousine stieg. Er machte sich nicht die Mühe, sich vorzustellen, ging einfach davon aus, dass sie wusste, wer er war.
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte Leapman.
    »Ich wüsste nicht«, erwiderte Ruth zuversichtlich, während der Chauffeur vor dem Loungegebäude hielt. »Wir haben Ihre Anweisungen buchstabengetreu ausgeführt, trotz des tragischen Todes von Lady Victoria.«
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    »Gut«, sagte Leapman und stieg aus dem Wagen. »Die Bank wird einen Kranz zu ihrer Beerdigung schicken.« Ohne Pause fügte er hinzu: »Ist alles bereit für eine schnelle Übergabe?«
    »Ja«, bestätigte Ruth. »Sobald der Kapitän aufgetankt hat, können wir das Gemälde einladen – es sollte nicht länger als eine Stunde dauern. Dann können Sie sich wieder auf den Weg machen.«
    »Freut mich zu hören.« Leapman ging durch die Drehtür. »Wir haben für 20 Uhr 30 einen Starrtermin angemeldet und den will ich nicht verpassen.«
    »Vielleicht wäre es am sinnvollsten, wenn ich Sie jetzt allein lasse und den Transfer überwache«, sagte Ruth. »Sobald das Gemälde sicher an Bord ist, melde ich mich wieder.«
    Leapman nickte und sank in einen Ledersessel. Ruth ging zur Tür.
    »Kann ich Ihnen einen Drink anbieten, Sir?«, fragte der Barkeeper.
    »Scotch mit Eis.« Leapman studierte die kleine Speisekarte.
    Als Ruth an die Tür kam, drehte sie sich noch einmal um.
    »Wenn Anna eintrifft, könnten Sie ihr dann ausrichten, dass ich beim Zoll bin und den Papierkram erledige?«
    »Anna?«, rief Leapman und sprang auf.
    »Ja. Sie war heute Nachmittag hier.«
    »Und was hat sie hier gemacht?«, verlangte Leapman zu wissen, während er auf Ruth zuging.
    »Sie hat nur die Frachtpapiere überprüft.« Ruth versuchte, entspannt zu klingen. »Und dafür gesorgt, dass Mr. Fenstons Anweisungen ausgeführt wurden.«
    »Was für Anweisungen?«, bellte Leapman.
    »Den van Gogh zur Schätzung zu Sotheby’s zu schicken.«
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    »Der Vorsitzende hat eine solche Anweisung niemals erteilt«, erklärte Leapman.
    »Aber Sotheby’s hat einen Sicherheitswagen geschickt und Dr. Petrescu hat die Anweisung bestätigt.«
    »Die Petrescu wurde vor drei Tagen gefeuert. Geben Sie mir Sotheby’s. Sofort!«
    Ruth rannte zum Telefon und wählte die Nummer der Zentrale von Sotheby’s.
    »Mit wem steht sie bei Sotheby’s in Kontakt?«
    »Mark Poltimore«, sagte Ruth und reichte Leapman den Hörer.
    »Poltimore«, bellte er, als Sotheby’s sich meldete. Dann wurde ihm klar, dass er mit einem Anrufbeantworter sprach. »Haben Sie seine Privatnummer?«
    »Nein«, sagte Ruth. »Aber seine Handynummer.«
    »Dann rufen Sie ihn an.«
    Ruth suchte die Nummer zügig in ihrem Palm Pilot und wählte.
    »Mark?«, sagte sie.
    Leapman riss ihr den Hörer aus der Hand. »Poltimore?«
    »Am Apparat.«
    »Mein Name ist Leapman. Ich bin …«
    »Ich weiß, wer Sie sind, Mr. Leapman«, unterbrach Mark Poltimore.
    »Gut, denn soweit ich weiß, sind Sie im Besitz unseres van Goghs.«
    »Ich war es, wäre die zutreffendere Formulierung«, erwiderte Mark. »Dr. Petrescu, die Leiterin Ihrer Kunstabteilung, hat uns davon in Kenntnis gesetzt, dass Sie sich anders entschlossen haben und das Gemälde zum sofortigen Transfer nach New 167
    York umgehend zurück nach Heathrow beorderten, noch bevor wir die Gelegenheit hatten, das Gemälde zu prüfen.«
    »Und Sie haben das einfach gemacht?« Leapmans Stimme hob sich mit jedem Wort.
    »Wir hatten keine andere Wahl, Mr. Leapman. Schließlich stand Annas Name auf der Frachtliste.«
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    »HALLO, ICH BIN’S, VINCENT.«
    »Hallo. Stimmt es, was ich eben gehört habe?«
    »Was hast du denn gehört?«
    »Dass du den van Gogh gestohlen hast.«
    »Ist die Polizei verständigt worden?«
    »Nein, das kann er nicht riskieren, nicht zuletzt, weil unsere Kurse immer noch in den Keller purzeln und das Bild nicht versichert war.«
    »Was hat er jetzt vor?«
    »Er will jemanden nach London schicken, um dich
    aufzuspüren, aber ich

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