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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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Fenston an ihrer Beerdigung teilgenommen hat, 178
    wo er nur zu gut weiß, dass sie immer noch lebt und für ihn arbeitet.«
    »Wir müssen auch eine Alternative in Betracht ziehen«, sagte Jack.
    »Als da wäre, Boss?«
    »Dass sie nicht länger für ihn arbeitet. Dass sie den van Gogh gestohlen hat.«
    »Warum sollte sie das riskieren?«, fragte Joe.
    »Ich weiß es nicht, aber es gibt nur eine Möglichkeit, wie wir das herausfinden können.« Jack drückte den roten Knopf auf seinem Handy und nannte dem Taxifahrer eine Adresse auf der West Side.

    Fenston schaltete den Rekorder aus und runzelte die Stirn. Sie hatten sich das Band nun schon zum dritten Mal angehört.
    »Wann werden Sie dieses Flittchen endlich feuern?«, fragte Leapman nur.
    »Nicht, solange nur sie uns im Zweifel noch zu dem Gemälde führen kann«, erwiderte Fenston.
    Leapman blickte finster. »Haben Sie das einzige Wort in ihrem Gespräch herausgehört, auf das es ankommt?«, fragte er.
    Fenston hob eine Augenbraue.
    » Gehe « , klärte Leapman ihn auf. Fenston sagte immer noch nichts. »Wenn sie das Wort komme benutzt hätte, › ich komme heim ‹ , dann hätte das auf New York hingewiesen.«
    »Aber sie hat das Wort gehe benutzt«, meinte Fenston, »also muss es Bukarest sein.«

    Jack lehnte sich auf dem Taxisitz zurück und überlegte, wie Anna Petrescus nächster Schritt aussehen mochte. Er war sich immer noch nicht sicher, ob sie eine professionelle Kriminelle 179
    oder eine absolute Amateurin war. Und wie passte Tina Forster in die Gleichung? War es möglich, dass Fenston, Leapman, Petrescu und Forster alle unter einer Decke steckten? Wenn das der Fall war, warum hatte Leapman nur wenige Stunden in London verbracht, bevor er nach New York zurückkehrte? Er hatte sich nachweislich nicht mit Anna Petrescu getroffen und auch nicht das Gemälde mit nach New York gebracht. Sollte Anna Petrescu sich selbständig gemacht haben, dann war ihr doch sicher klar, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bevor Fenston sie erwischte. Jack musste allerdings zugeben, dass Anna jetzt ein Heimspiel hatte. Außerdem schien sie nicht zu ahnen, in welcher Gefahr sie schwebte.
    Es blieb Jack aber weiterhin rätselhaft, warum Anna Petrescu ein Gemälde stahl, das mehrere Millionen wert war, wo sie niemals hoffen konnte, ein derart bekanntes Kunstwerk loszuschlagen, ohne dass einer ihrer früheren Kollegen das herausfand. Die Kunstwelt war klein und die Anzahl Menschen, die so viel Geld für Kunst ausgeben konnten, war noch kleiner.
    Selbst wenn sie Erfolg haben sollte, was konnte sie mit dem Geld schon groß anfangen? Das FBI würde eine so immense Summe innerhalb von Stunden aufspüren, wo immer sie das Geld auch zu verstecken versuchte – vor allem nach den Ereignissen vom Dienstag. Es ergab alles einfach keinen Sinn.
    Aber wenn sie ihren tollkühnen Akt zum offensichtlichen Ende führte, stand Fenston eine unschöne Überraschung bevor und er würde zweifellos auf die für ihn typische Art reagieren.
    Als das Taxi in den Central Park bog, versuchte Jack, in den Geschehnissen der letzten Tagen einen Sinn zu sehen. Er hatte sich sogar gefragt, ob er nach dem 11. September vom Fenston-Fall abgezogen würde, aber Macy bestand darauf, dass nicht alle seine Agenten sich auf die Spur der Terroristen machen durften, während andere Kriminelle mit Mord davonkamen.
    Es war Jack nicht schwer gefallen, einen Durchsuchungsbe-schluss für Annas Wohnung zu bekommen, da sie auf der 180
    Vermisstenliste stand. Schließlich mussten Freunde und Verwandte kontaktiert werden, um herauszufinden, ob sie sich mit ihnen in Verbindung gesetzt hatte. Und dann bestand noch die entfernte Möglichkeit, so hatte Jack vor dem Richter argumentiert, dass sie sich in ihrer Wohnung eingeschlossen haben könnte, um sich von dem Trauma zu erholen. Der Richter hatte den Durchsuchungsbefehl ohne längeres Nachfragen unterschrieben.
    »Ich hoffe, Sie finden sie«, hatte er gesagt, ein Gefühl, das Seine Ehren an diesem Tag noch mehrmals zum Ausdruck bringen musste.
    Sam war schon allein bei der Erwähnung von Annas Namen in Tränen ausgebrochen. Er erzählte Jack, dass er alles tun würde, um zu helfen, begleitete ihn zu ihrer Wohnung und schloss ihm sogar die Tür auf.
    Jack war durch die kleine, ordentliche Wohnung gelaufen, während Sam im Flur gewartet hatte. Jack hatte nicht viel erfahren, was er nicht schon bereits wusste. Ein Adressbuch bestätigte die Telefonnummer ihres Onkels in

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