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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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reagieren würde. Jack klopfte seinem Fahrer auf die Schulter und sagte: »Nicht losfahren.« Der Kurzhaarschnitt stieg in ein Taxi, das davonfuhr und um die Ecke verschwand. Jack wusste, sie würde nur wenige Meter weiter parken und darauf warten, dass die Petrescu auftauchte. Schließlich kam Anna wieder am Kopf der Schlange an. Jack klopfte seinem Fahrer auf die Schulter und sagte: »Folgen Sie dieser Frau. Halten Sie Distanz, aber verlieren Sie sie nicht.«
    »Das ist aber nicht dieselbe Frau«, beanstandete der Taxifahrer.
    »Ich weiß«, sagte Jack. »Planänderung.«
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    Der Fahrer wirkte verblüfft. Japaner verstanden ›Planänderung‹ nicht.
    Als Annas Taxi an ihm vorbei auf die Autobahn fuhr, sah Jack, wie ein identisches Fahrzeug aus einer Seitenstraße kam und hinter ihr in den Verkehr einbog. Jetzt war es an Jack, den Verfolger zu spielen und nicht länger der Verfolgte zu sein.
    Zum ersten Mal war er dankbar für das berüchtigte Verkehrschaos und den endlosen Stau, der für jeden, der vom Flughafen Narita in die Innenstadt wollte, die akzeptierte Norm war. Auf diese Weise konnte er Abstand halten, ohne je eine von beiden Frauen aus den Augen zu verlieren.
    Es dauerte eine weitere Stunde, bevor Annas Taxi vor dem Hotel Seiyo im Ginza-Distrikt hielt. Ein Page kam herbeigelaufen und half ihr mit ihrem Gepäck, aber in dem Moment, als er die Holzkiste sah, winkte er einen Kollegen herbei, der ihm helfen sollte. Für Jack kam es nicht in Betracht, das Hotel zu betreten, bevor nicht Anna Petrescu und die Kiste im Innern verschwunden waren. Aber das galt nicht für den Kurzhaarschnitt. Sie stand bereits in der anderen Ecke der Lobby mit klarer Sicht auf die Treppe und die Aufzüge, jedoch außerhalb des Blickfeldes von allen, die an der Rezeption arbeiteten.
    In dem Augenblick, als Jack sie sah, trat er durch die Drehtüren wieder ins Freie. Ein Page kam herbeigeeilt.
    »Möchten Sie ein Taxi, Sir?«
    »Danke nein.« Jack wies auf eine Glastür am anderen Ende des Vorplatzes. »Was ist das?«
    »Der Wellnessclub des Hotels«, erwiderte der Page.
    Jack nickte, ging quer über den Vorhof und trat in das Gebäude. Er schlenderte zum Empfang.
    »Zimmernummer, Sir?«, fragte ein junger Mann in einem Trainingsanzug des Hotels.
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    »Ich kann mich nicht mehr erinnern«, sagte Jack.
    »Name?«
    »Petrescu.«
    »Ah, ja, Dr. Petrescu«, las der junge Mann von seinem Bildschirm ab. »Zimmer 118. Benötigen Sie ein Schließfach?«
    »Später«, meinte Jack. »Wenn meine Frau da ist.«
    Er setzte sich ans Fenster mit Blick auf den Hof und wartete darauf, dass Anna wieder auftauchte. Ihm fiel auf, dass immer zwei oder drei Taxis bereitstanden, darum sollte es kein allzu großes Problem sein, ihr zu folgen. Aber wenn sie ohne die Kiste auftauchte, würde die Kurzhaarige, die immer noch in der Lounge wartete, zweifellos einen Plan ausgearbeitet haben, um seine ›Frau‹ des Inhalts der Kiste zu erleichtern.
    Während Jack geduldig am Fenster saß, klappte er sein Handy auf und wählte die Nummer von Tom in London. Er versuchte, nicht daran zu denken, wie spät es dort war.
    »Wo bist du?«, fragte Tom, als er ›Guter Cop‹ auf seinem Display las.
    »Tokio.«
    »Was macht die Petrescu da?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber es würde mich nicht überraschen, wenn sie ein seltenes Gemälde an einen bekannten Sammler verkaufen will.«
    »Hast du herausgefunden, wer die andere interessierte Partei ist?«
    »Nein«, sagte Jack. »Aber ich habe zwei Fotos von ihr am Flughafen geschossen.«
    »Gut gemacht«, lobte Tom.
    »Ich schicke dir jetzt die Fotos«, sagte Jack. Er gab einen Nummerncode in sein Handy ein und wenige Augenblicke später tauchten die Fotos auf Toms Display auf.
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    »Sie sind ein wenig verschwommen«, meinte Tom sofort,
    »aber ich bin sicher, die Jungs von der Technik kriegen das scharf genug, um herauszufinden, wer sie ist. Noch eine Information?«
    »Sie ist ungefähr einen Meter fünfzig groß, schlank, mit blon-dem Kurzhaarschnitt und den Schultern einer Schwimmerin.«
    »Sonst noch was?« Tom machte sich Notizen.
    »Ja, wenn du mit den Fahndungsfotos aus Amerika durch bist, dann nimm dir die osteuropäischen Länder vor. Ich habe so ein Gefühl, dass sie Russin oder sogar Ukrainerin sein könnte.«
    »Oder auch Rumänin?«, schlug Tom vor.
    »Oh Gott, ich bin so dumm«, sagte Jack.
    »Clever genug, um zwei Fotos zu schießen. Das hat bisher noch niemand fertig gebracht und es könnte sich als

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