Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Farben der Finsternis (German Edition)

Die Farben der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Farben der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
Vom Netzwerk:
jemand gesagt hat. Er ist nie wieder aufgetaucht. Wahrscheinlich machte sich der Tod des Babys nicht sonderlich gut in seinem Lebenslauf.«
    »Und wie sieht es mit der Stationsschwester aus? Kann es sein, dass sie es weiß?«
    »Susan? Ja, sie hätte es sicherlich gewusst, aber sie ist ein paar Jahre später an einem Herzinfarkt gestorben.« Er legte die Stirn in Falten, als er aufstand. »Wieso interessieren Sie sich so dafür?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Aber es ist nicht sonderlich wichtig. Reine Routine.« Cass verließ der Mut. Vielleicht hatte Mr Bright recht gehabt. Möglicherweise kam er zu keinem Ergebnis, wenn er selbst nach Luke suchte.
    »Jetzt fällt mir ein, wer etwas wissen könnte«, sagte Dr. Gibbs unvermutet. »Nigel Powell – er war Verwaltungschef am Portman Hospital. Damals kannte ich ihn nicht persönlich, aber mittlerweile haben wir in mehreren Komitees zusammen gesessen und sind recht gute Freunde geworden. Wir spielen alle paar Wochen eine Partie Golf. Ich bin sicher, dass Flush5 ihn aus verwaltungstechnischen Gründen informiert haben müsste. Selbst wenn es nirgends verzeichnet ist, wird er gewusst haben, wer damals Dienst hatte.«
    Cass unterdrückte ein Grinsen. Zur Hölle mit Ihnen, Mr Bright. Sie sind nicht der Einzige, der sich Informationen besorgen kann.
    »Hat er jemals mit Ihnen über das tote Baby der Grays gesprochen?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Dr. Gibbs. »Ein totes Baby mehr oder weniger – mein Gott, ich weiß, wie gefühllos sich das anhört, aber ich habe selbst seit damals nicht mehr daran gedacht. Sie wissen bestimmt, was ich meine. Solche Fälle haben Sie sicher auch. Was andere als Tragödie empfinden, ist für uns reine Routine.«
    Cass wusste genau, was er meinte. »Haben Sie die Nummer von Mr Powell?«
    Dr. Gibbs öffnete den Mund, aber dann zögerte er. »Ichglaube, er hat gerade eine neue bekommen. Als ich ihn das letzte Mal angerufen habe, bin ich nicht durchgekommen. Aber ich kenne seine Adresse. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Ja, vielen Dank.« Cass grinste.

    Andrew Gibbs sah zu, wie der Polizist das Krankenhaus verließ, ehe er in eins der kleinen Büros in der Nähe des Empfangsbereichs ging. Er hätte mit dem DI hinausgehen können, schließlich wollte er selbst nach Hause. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen … Sicher war es nicht wirklich wichtig, wonach DI Jones in der Vergangenheit forschte. Er war müde und schon im Mantel; er hätte einfach heimgehen sollen. Dr. Gibbs warf einen Blick zum Telefon auf dem Schreibtisch. Warum sollte sich jemand für ein Baby interessieren, das vor so vielen Jahren gestorben war? Vielleicht war es das, was ihm Sorgen bereitete, und dass er versehentlich seinen Freund ins Spiel gebracht hatte.
    Powell hatte gerade erst eine Scheidung hinter sich und konnte gut auf noch mehr Stress verzichten. Vielleicht hatte Gibbs den Polizisten deshalb hinsichtlich der Telefonnummer angelogen. So konnte er seinen Freund wenigstens vorwarnen.
    Seufzend griff er zum Telefon.
    »Hallo, hier ist Andrew Gibbs. Gut, dass ich dich erreiche. Also, wahrscheinlich ist es gar nicht schlimm, aber ich hatte gerade Besuch von einem Polizisten, einem gewissen DI Jones. Er hat mir Fragen zu dem Baby gestellt, das auf der Flush5-Station gestorben ist. Ashley Gray? Das sagt dir wahrscheinlich gar nichts mehr, oder?« Er machte eine Pause. »In der Nacht war doch alles sauber, nicht wahr?« Er lächelte. »Hab ich mir gedacht. Ich wollte dir nur Bescheid sagen. Vielleicht kommt er ja auch bei dir vorbei.«
    »Gibbs?« Jemand steckte den Kopf ins Büro und grinste. »Gut, dass du noch da bist. Zieh den OP-Kittel wieder an, du musst eine Doppelschicht einlegen. Markham hat sich krankgemeldet.«
    »Super«, sagte er ins Telefon, während er dem Mitarbeiter, der bereits wieder im Gehen war, zustimmend zuwinkte. »Hier geht’s schon wieder weiter. Von wegen früh Feierabend machen. Wenn ich endlich mal einen freien Tag bekomme, rufe ich dich an und wir machen ein Spiel. Das milde Wetter sollten wir ausnutzen.«
    Gibbs legte auf und starrte angewidert auf sein Schließfach. Jetzt musste er schon wieder die Schuhe wechseln.

    »Und, kommst du heute Abend zur Union? Johnnys Band spielt – Cream Face Pie. Stelle ich mir ganz gut vor.«
    »Ja, wahrscheinlich.« Rachel verließ mit James das Hauptgebäude. Eigentlich war es eine gute Idee, mal wieder rauszugehen, aber wenn James glaubte, das würde mit einer betrunkenen Fummelei enden,

Weitere Kostenlose Bücher