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Die Farben der Zeit

Die Farben der Zeit

Titel: Die Farben der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Willis
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gern eines von den Kleinen. Und ob sie immer bei Miss Mering sei oder manchmal streunen ginge. Na ja, undsoweiter.«
    »Wollte er sie sehen?«
    »Ja«, sagte Jane. »Aber ich konnte sie nicht finden. Ich sagte Mr. Finch, daß sie wahrscheinlich draußen am Fischteich wäre und versuchte, Colonel Merings Goldfisch zu fressen.« Plötzlich schien ihr einzufallen, mit wem sie eigentlich sprach. »Es war doch nicht ungehörig von mir, Sorr, mich mit ihm zu unterhalten, oder? Wir haben dabei die ganze Zeit über gearbeitet.«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte ich. »Ich fragte nur, weil ich dachte, er hätte das Raritätenkabinett für den Basar gebracht.«
    »Nein, Sorr«, entgegnete sie. »Bloß die Marmorkuchen.«
    »Aha.« Ich machte mich auf den Weg zum Fischteich, wartete, bis ich aus Janes Sichtweite war und verfiel dann in Galopp. Verity hatte recht gehabt. Finch war hinter Prinzessin Arjumand her.
    Ich rannte quer über den Rasen, wo Mrs. Mering immer noch den Handwerker anschrie, und an der Stelle vorbei, wo Verity Lampions aufgehängt hatte. Die Leiter war noch da, sie selbst aber nicht, und ich fragte mich, ob sie bereits nach Oxford gesprungen war.
    Ich sprintete an den Fliederbüschen vorbei zum Gartenpavillon und dann den Weg zum Flußufer hinunter. Prinzessin Arjumand war nirgends zu sehen, und es gab auch keine Anzeichen dafür, daß sie vor kurzem ins Wasser geworfen worden war, doch ich hielt mir immer wieder vor Augen, welch ungeheuren Unterschied ein paar Minuten machen konnten.
    »Prinzessin Arjumand!« rief ich und rannte den Weg entlang durch den Blumengarten bis zum Steingarten.
    Der Fischteich lag in der Mitte des Steingartens, umrahmt von einem gepflasterten Weg und bedeckt mit Wasserlilien. Cyril saß daneben und Prinzessin Arjumand direkt am Ufer. Ihre Pfote schwang spielerisch durchs Wasser.
    »Aufhören«, rief ich, und Cyril sprang schuldbewußt auf alle viere.
    Prinzessin Arjumand fuhr unbeeindruckt fort, ihre Pfote ins Wasser zu tauchen, als fische sie mit einer Schleppangel.
    »Also gut, ihr beiden«, sagte ich. »Ihr steht unter Arrest. Kommt mit.« Ich schnappte Prinzessin Arjumand und begann, zum Haus zurückzugehen, Cyril im Schlepptau, der mit hängendem Kopf hinter uns hertrottete.
    »Du solltest dich schämen«, sagte ich zu ihm, »dich von ihr zu so einem kriminellen Leben verleiten zu lassen. Weißt du nicht, was mit dir passiert wäre, wenn Baine dich entdeckt hätte?« Da sah ich den weißen Schimmer des Netzes neben dem Gartenpavillon.
    Ich schaute besorgt um mich und hoffte, daß niemand nahe genug war, ihn zu sehen. Das Netz begann zu glühen, und Cyril hielt inne und wich grollend zurück.
    Verity erschien neben dem Pavillon und schaute sich um. »Ned!« rief sie, als sie meiner ansichtig wurde. »Wie nett von Ihnen, mich hier abzuholen!«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Und Sie haben Cyril mitgebracht!« Sie tätschelte ihm den Kopf. »Und unsere süße Miezmiez«, fuhr sie gurrend fort, nahm mir Prinzessin Arjumand ab und wiegte sie im Arm. Sie bewegte die Finger vor Prinzessin Arjumands Pfoten hin und her, und die Katze schlug spielerisch nach ihr. »Hattu nicht langsam genug von Frauchens Blablaplap?« fragte Verity. »Solltest sie hauen, wenn sie damit anfängt. Hattu verstanden?«
    »Verity«, fragte ich, »geht’s Ihnen gut?«
    »Absolut«, entgegnete sie, immer noch mit den Katzenpfoten spielend. »Wo ist Terence?« Sie ging zum Rasen. »Ich muß unbedingt mit ihm reden. Er kann sich nicht in Tossie verlieben, weil das Schicksal der freien Welt auf dem Spiel steht. Außerdem«, sie senkte die Stimme zu einem Bühnenflüstern, »betrügt sie beim Crocket.«
    »Wie oft sind Sie gesprungen?«
    Sie zog die Stirn kraus. »Sechzehn Mal. Nein, acht. Zwölf?« Sie betrachtete mich genau. »Es ist einfach nicht fair.«
    »Was?« Ich wurde wachsam.
    »Das mit Ihrem Strohhut. Sie sehen damit aus wie Lord Peter Wimsey, besonders wenn Sie sich etwas nach vorn beugen, wie eben.« Sie betrat den Rasen. Ich nahm ihr Prinzessin Arjumand ab, setzte sie auf den Boden, und packte Veritys Arm.
    »Ich muß Tossie finden«, sagte sie. »Es gibt ein paar Dinge, die ich ihr unbedingt sagen muß.«
    »Das ist keine gute Idee. Setzen wir uns doch einen Moment, ja? Drüben im Pavillon.« Ich schob sie in die Richtung.
    Sie folgte gefügig. »Das erste Mal, als ich Sie sah, dachte ich, mein Gott, er sieht aus wie Lord Peter Wimsey. Sie trugen diesen Strohhut und… nein, das war

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