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Die Farben des Chaos

Titel: Die Farben des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Renklaar und fühlt sich offenbar den Händlern, die in diesem Hafen ansässig sind, besonders verbunden. Diese Verbundenheit könnte sogar der Grund für Uulracs plötzlichen Tod sein.« Jeslek hob die Augenbrauen. »Ich sehe, dass Ihr mich versteht.«
    »Ich habe zugehört.«
    »Ihr habt zarte Bande zu einer gewissen Leyladin geknüpft, nicht wahr? Nun … sie wird in Hydolar bleiben. Fürst Ferobar hat sie seinem Schutz unterstellt. Ich glaube nicht, dass er auf ihre Dienste wirklich so großen Wert legt, aber es wäre nicht klug, einen der führenden Kommissionäre von Candar zu verärgern. Und es wäre auch nicht klug, eine Heilerin zu töten, die auch bei seinem eigenen Volk hohes Ansehen genießt.« Jeslek trank einen Schluck Wein, von dem er Cerryl nichts angeboten hatte, und verzog den Mund, als sei er sauer. »Gorsuch ist gerade noch mit dem nackten Leben davongekommen und vorerst nach Fairhaven zurückgekehrt. Ich werde Fydel, Anya und Euch nach Hydolar schicken, um die geschätzte Heilerin Leyladin wohlbehalten nach Fairhaven zurückzubringen.« Jeslek lächelte. »Außerdem werde ich zehn Züge Weiße Lanzenreiter mitschicken.«
    Cerryl war ziemlich sicher, was als Nächstes kommen würde.
    »Ihr werdet gemeinsam mit Anya Fydel unterstützen. Dabei solltet Ihr Gelegenheit haben, etwas … schöpferisch tätig zu werden.« Wieder ein Lächeln. »Die Gilde wäre sicherlich hocherfreut, wenn Fürst Ferobar einfach verschwinden würde.«
    »Ser … Erzmagier?«
    »Ja, Magier Cerryl?«
    »Wenn Ihr als Erzmagier der Ansicht seid, dass Fürst Ferobar eine Gefahr für Fairhaven darstellt, und den Befehl gebt, Fürst Ferobar zu beseitigen, dann werde ich alles tun, was in meinen Kräften steht. Ich verstehe, dass Ihr ein solches Vorhaben nicht öffentlich bekannt geben wollt, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn die beiden anderen Mitglieder des Rates entsprechend informiert werden könnten.« Cerryl machte sich darauf gefasst, die Schilde einzusetzen, falls Jeslek seine Chaos-Energien heraufbeschwor.
    Doch Jeslek lächelte nur gelassen. »Ihr habt viel gelernt, Cerryl, das muss ich Euch lassen. Und Ihr stellt nicht meine Autorität als Erzmagier in Frage. Nun gut, dann gebe ich Euch einen entsprechenden Befehl und werde außerdem Redark und Kinowin unterrichten. Ihr könnt mit Kinowin darüber sprechen; vielleicht hat er sogar Vorschläge zu machen, und ich weiß, dass Ihr Euch besser fühlt, wenn Ihr mit ihm reden könnt. Ihr sollt morgen beim ersten Morgengrauen aufbrechen. Den heutigen Tag habt Ihr, um Euch vorzubereiten.« Der Erzmagier hielt inne. »Anya wird außerdem einen besonderen Auftrag bekommen. Ihr sollt sie unterstützen, wie sie es für richtig hält, es sei denn, dies würde Eure Pflichten mir gegenüber stören. Umgekehrt könnt Ihr auch sie um Hilfe bitten, vorausgesetzt, es stört nicht ihren Auftrag. Ich habe sie bereits entsprechend eingewiesen.«
    »Ja, Ser.«
    »Schickt den Boten herein, wenn Ihr geht.«
    »Ja, Ser.« Cerryl verneigte sich und ging hinaus.
    Draußen nickte er dem stämmigen jungen Boten mit dem braunen Haar zu. »Der Erzmagier braucht einen Boten.«
    »Ja, Ser.«
    Cerryl ging die Treppe zu Kinowins Gemächern hinunter. Zum Glück war der Obermagier da.
    »Ihr seht aus wie vom nackten Chaos verbrannt, Cerryl«, begrüßte ihn der Obermagier.
    »Ich habe die Erlaubnis des Erzmagiers, etwas mit Euch zu besprechen.«
    »Und wie ich sehe, muss es sich um etwas handeln, das Euch beunruhigt.« Der Obermagier lächelte ironisch.
    »Fürst Uulrac ist tot. Jeslek meint, es sei womöglich Mord gewesen.«
    »Wie könnte es in diesen Zeiten auch anders sein?« Kinowin schnitt eine Grimasse, dann lächelte er nachsichtig. Er deutete zum Stuhl auf der anderen Seite des Tischs. »Setzt Euch. Was Ihr zu sagen habt, wird sicher eine Weile dauern.«
    »Erinnert Ihr Euch an den Auftrag, den Jeslek mir in Fenard gegeben hat? In Zusammenhang mit dem alten Präfekten Lyam? Er hat mir befohlen, in Hydolar eine ähnliche Aufgabe zu erfüllen …« Cerryl schilderte ausführlich seinen Auftrag. »Und da Jeslek der Ansicht ist, Euer Rat könne nützlich sein …«
    »Daher seid Ihr hier.« Kinowin presste die Lippen zusammen. »Ich kann nicht sagen, dass ich überrascht bin. Ich kann auch Jeslek nicht vorhalten, dass er zunächst versucht, Ferobar ohne den Einsatz von Bewaffneten zu entfernen. Sein Verschwinden wäre eine klare Botschaft an seinen Nachfolger – und an Syrma. Für eine Weile

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