Die Festung der Titanen
verhindern, dass die Kor gegen die Ostmark ziehen, dafür habe ich gekämpft. Du weißt, dass es meine Absicht ist, dir und deinen Stammesbrüdern alle Hilfe zukommen zu lassen, die es braucht, damit ihr sesshaft werden könnt und ihr in Frieden eine Zukunft findet. Was man euch antat, ist ein Verbrechen, Ma’tar, für das die Verantwortlichen gerichtet werden müssen. Doch wie Mahea sagt, nicht jeder in der Ostmark ist schuldig daran. Ma’tar«, sagte ich eindringlich. »Du weißt, dass Frieden der bessere Weg ist. Du hattest selbst vor, deinen Stamm nach Aldane zu führen, damit ihr dort in Ruhe leben könnt!«
»Ja«, entgegnete er bitter. »Bis du mich überredet hast, hierherzukommen, damit du um den Tarn kämpfen kannst. Du hast Delgere dazu verholfen, dass sie uns nun gebietet. Dass es jetzt so kommt, liegt mit an dir.«
»Nur habe ich einen Krieg zwischen den Kor und der Ostmark verhindern wollen.«
»Vielleicht«, nickte er grimmig. »Nur kommst du damit um Jahrhunderte zu spät.«
»Ma’tar«, drang Mahea in ihn. »Du musst wissen, dass es falsch ist, was ihr vorhabt. Du hast Einfluss, spreche dich dagegen aus!«
»Es ist bereits entschieden«, sagte Ma’tar. »Delgere hat die letzten Tage damit verbracht, sich mit den anderen Stammesführern zu besprechen. Es ist der Wille der Kor, und auch ich will Gerechtigkeit für das, was man uns antat. Ich habe Delgere geschworen, ihr zu folgen, ich werde nicht eidbrüchig werden.«
»Es ist der falsche Weg«, sagte ich ruhig.
»Mag sein«, gab Ma’tar grimmig zurück. »Doch ich habe Delgere meine Treue geschworen. Wende dich an sie.«
»Wo ist sie?«, fragte ich und sah mich suchend um, vielleicht war sie in der Nähe.
»Ich sagte es schon, sie spricht mit den Stammesführern.«
»Dann werde ich mit Elsine sprechen.«
Ma’tar nickte. »Versuche das. Aber ich kann dir sagen, dass du sie nicht umstimmen wirst. Sie hat sich dazu entschieden, weil es der Wille der Kor ist. Die Ostmark muss bluten für das, was man uns angetan hat.«
»Götter!«, entfuhr es mir. »Das ist nicht das, was ich wollte! Ich wollte einen Frieden schaffen!«
»Darin«, meinte Ma’tar grimmig, »hast du dann wohl versagt.«
»Was habt Ihr vor, Sera?«, fragte ich Elsine zur Begrüßung, als ich verärgert ihr Zelt betrat. Bis auf den weißen Wolf, der in der Ecke lag, war sie alleine. Die Kaiserin, in eine blütenweiße Robe gekleidet und ganz und gar majestätisch wirkend, sah überrascht von der Karte auf, die sie auf ihrem Tisch studierte.
»Wie meint Ihr das, Ser Roderik? Der Segen der Götter mit Euch«, fügte sie dann hinzu. »Ich bin froh, Euch wohlbehalten wiederzusehen.«
»Der Götter Segen«, knurrte ich, an die Höflichkeiten erinnert. Um sie zugleich wieder zu vergessen. »Eben begegnete ich Ortag, der davon sprach, die Ostmark in Blut und Verderben zu stürzen! Und Ma’tar sagte mir, dass Ihr wild entschlossen wäret, die Kor gegen die Ostmark zu führen!«
»Was genau geschieht, werden wir sehen«, sagte sie kühl. »Es wird an Hergrimm liegen. Wir fordern von ihm nur einen kleinen Teil der Ostmark als Ersatz für das, was wir uns hätten aufbauen können, hätte man uns nicht die Möglichkeit dazu genommen. Nur den Landstrich westlich des Braiya, drei Städte, drei Dutzend Dörfer und … natürlich, die Feste Braunfels. Ein Fünftel der Ostmark, als Wiedergutmachung, ist ein geringer Preis.«
»Marschall Hergrimm wird sich darauf nicht einlassen«, meinte ich grimmig. »Er würde sein Gesicht verlieren!«
»Ich fürchte, er wird mehr als das verlieren«, sagte Elsine kalt. »Wir fordern zudem noch seinen Kopf. Wir haben bereits Boten ausgeschickt, es liegt nun in der Hand der Bürger der Ostmark. Entweder geben sie uns, was wir wollen, oder wir holen es uns mit Blut und Schwert. Sie wissen, dass sie uns Unrecht getan
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