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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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zu be­strei­ten.«
    »Zo­ko­ra«, sag­te Rag­nar rau. »Ich dach­te  … du ver­stehst es!«
    »Hhm«, be­gann sie und leg­te ih­ren Kopf schräg, als sie mich ein­dring­lich mus­ter­te. »Ich ge­be zu, die­sen Aspekt ha­be ich nicht be­dacht.« Sie sah zu Rag­nar hin und nick­te kaum merk­lich. »Du bist nicht so dumm, wie du tust.«
    »Es ist ein Ge­heim­nis«, grins­te Rag­nar, auch wenn ihm an­zu­se­hen war, dass ihm je­des Wort Schmer­zen be­rei­te­te. »Be­hal­te es für dich.«
    Ich sah von ihm zu ihr. »Um was geht es hier?«, frag­te ich die bei­den miss­trau­isch.
    »Wenn es je­der weiß, ist es kein Ge­heim­nis«, stell­te Zo­ko­ra kühl fest und stand auf, um mich mit ih­ren dunklen Au­gen zu durch­boh­ren. »Dein Freund Rag­nar hat recht, die Kor müs­sen an dich glau­ben. Al­so neh­me Rag­nars Axt und las­se die­sen lä­cher­li­chen Stab hier lie­gen, du wirst schwer­lich die Bar­ba­ren da­mit be­sie­gen kön­nen.«
    »Was ist hier los?«, hör­te ich Se­ra­fi­nes Stim­me und dreh­te mich um, ge­ra­de recht­zei­tig, um zu se­hen, wie sie sich durch den Ein­gang duck­te. Sie hat­te wohl Zo­ko­ras letz­te Wor­te ge­hört und schi­en nicht mit ihr über­ein­zu­stim­men. »Ich dach­te, wir hät­ten uns dar­auf ge­ei­nigt, dass Ha­vald nicht kämp­fen wird? Er ist zu schwer ver­letzt!«
    »Tat­säch­lich sind die Wun­den selbst nicht das Pro­blem«, äu­ßer­te Zo­ko­ra ge­las­sen. »Das Gift und der Blut­ver­lust al­ler­dings ha­ben ihn zu sehr ge­schwächt.« Sie mus­ter­te Rag­nars Axt, die ne­ben ihm an sei­ner Bett­statt lehn­te. »Rag­nar­s­krag wird ihm die Kraft ge­ben, die er braucht.«
    Ich schüt­tel­te un­ver­stän­dig den Kopf. »Er­klä­re mir, wes­halb du dei­ne Mei­nung ge­än­dert hast.«
    »Es ist ein­fach«, sag­te Zo­ko­ra mehr zu Se­ra­fi­ne als zu mir. »Be­trach­tet man es nüch­tern, ist Ha­vald kein gu­ter Kämp­fer. Doch es ist we­der sein eher man­geln­des Kampf­ge­schick noch See­len­rei­ßer, der ihn zu dem macht, der er ist. Es ist viel­mehr der Re­spekt, den man ihm ent­ge­gen­bringt. Des­halb hö­ren an­de­re auf ihn.« Sie sah Se­ra­fi­ne und mich ein­dring­lich an. »Er will die­sem Land den Frie­den brin­gen  … da­zu muss er sich den Re­spekt der Kor ver­die­nen. Nur so hat sein Wort auch bei ih­nen Ge­wicht.«
    Se­ra­fi­ne schüt­tel­te stur den Kopf. »Ich will ihn dort nicht kämp­fen se­hen.«
    »Wir ha­ben das La­ger der schwar­zen Le­gio­nen er­kun­det«, sag­te Zo­ko­ra be­däch­tig. »Und die Sol­da­ten dort be­lauscht. Sie wis­sen, wer Ha­vald ist, und sie hal­ten ihn für un­be­sieg­bar und ver­men­gen be­reits sei­ne Le­gen­de mit der der zwei­ten Le­gi­on. Sie wis­sen, dass er der En­gel des To­des ist und dass der Ne­kro­man­ten­kai­ser ihn fürch­tet. Le­gen­den und Aber­glau­be kön­nen uns nüt­zen. Wenn er al­so hier kämpft und den Tarn für Del­ge­re und El­si­ne er­ringt, wer­den sie um­so un­wil­li­ger sein, ge­gen ihn und sei­ne Le­gi­on in die Schlacht zu zie­hen. Manch­mal wer­den Schlach­ten nur da­durch ge­won­nen, dass der Geg­ner einen über­schätzt.«
    »Was ist, wenn Ha­vald nicht ge­winnt?«, frag­te Se­ra­fi­ne be­sorgt. »Schau ihn dir doch an, er ist bleich wie ein Lei­chen­tuch und kann kaum ge­ra­de ste­hen!«
    »Se­ras«, er­in­ner­te ich die bei­den. »Ich ste­he hier und kann euch hö­ren. Soll­tet ihr nicht mich da­zu be­fra­gen?«
    »Nein«, sag­te Zo­ko­ra un­ge­rührt. »Wir wis­sen be­reits, wie du ent­schei­den wirst.« Ihr Lä­cheln wur­de ge­ra­de­zu bös­ar­tig. »Zu­dem ha­ben wir über­se­hen, dass Ha­vald nicht al­lei­ne kämp­fen wird.«
    »Nicht?«, frag­te Se­ra­fi­ne er­staunt. »Ich dach­te, die Kämp­fer tre­ten ein­zeln ge­gen­ein­an­der an?«
    »Ja«, nick­te Zo­ko­ra und lä­chel­te schmal. »Wie du weißt, hat es be­reits Kämp­fe ge­ge­ben, ei­ner der Ge­win­ner kämpf­te zu­sam­men mit ei­nem ge­zähm­ten Lö­wen, und zwei der an­de­ren ha­ben ih­ren Kampf auf dem Rücken ih­rer Pfer­de be­strit­ten. Es spricht al­so nichts da­ge­gen, dass Ha­vald auf Zeus rei­tet.«
    Rag­nar fing an zu la­chen.
    Ich sah be­sorgt zu ihm hin, viel­leicht litt auch er

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