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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ein wei­te­res Wort trieb er sein Pferd an und ritt wie­der vor.
    »Hhm«, mein­te Si­vret mit ei­nem brei­ten Grin­sen. »Mir kam es vor, als wä­re er ein we­nig weiß um die Na­se ge­wor­den.«
    »Sein La­chen klang auch et­was ge­küns­telt«, füg­te Se­ra­fi­ne mit leicht er­kenn­ba­rer Ge­nug­tu­ung hin­zu, um dann lei­se zu flu­chen, als das Pack­pferd un­ru­hig wur­de. »Si­vret!«, herrsch­te sie den blon­den Hü­nen an. »Hal­te Ab­stand von dem göt­ter­ver­fluch­ten Pack­pferd, be­vor es mir noch durch­geht!«
    »Ent­schul­digt«, mein­te Si­vret ver­le­gen. »Doch es liegt nicht an mir, ich kann gar nicht so sehr nach Wolf rie­chen. Ich ha­be mich die­se Wo­che schon ge­wa­schen.«
    »Er­klä­re das dem Pferd!«, knurr­te Se­ra­fi­ne, und Si­vret, mit ei­nem Blick zu dem Tier hin, nick­te und ließ sein ei­ge­nes Pferd zu­rück­fal­len, wäh­rend er et­was in sei­nen ge­floch­te­nen Bart grum­mel­te.
    »Was hat er ge­sagt?«, frag­te ich Se­ra­fi­ne lei­se.
    »Et­was da­von, dass er sich frisch den Bart ge­fet­tet hat und gut rie­chen wür­de.« Sie sah zu ihm zu­rück und seufz­te. »Viel­leicht hat er recht, und das Pferd riecht nicht den Wolf, son­dern das Fett in sei­nem Bart!«
    Der Kampf­platz war ein wei­tes Feld, das von nied­ri­gen Hü­geln ge­säumt war, einst hat­ten hier viel­leicht Ge­bäu­de ge­stan­den, doch ih­re Ge­heim­nis­se la­gen Manns­län­gen tief un­ter der Er­de be­gra­ben, nur hier und da rag­ten mäch­ti­ge be­haue­ne Stei­ne aus dem Bo­den her­aus. So groß das Feld auch war, es bot nicht Platz für al­le, die die Kämp­fe se­hen woll­ten. Je­der Hü­gel, je­der ver­krüp­pel­te Baum, je­der freie Fuß­breit war mit Trau­ben von Neu­gie­ri­gen ge­füllt. Auf der lin­ken Sei­te wa­ren es die mit schwar­zen Le­der­rüs­tun­gen ge­wapp­ne­ten Sol­da­ten der schwar­zen Le­gio­nen, rechts der wil­de Hau­fen der Kor, die ih­re Kämp­fer an­feu­er­ten oder mit lau­tem Ge­grö­le be­grüß­ten. Die Tri­bü­ne selbst be­stand aus ei­nem mäch­ti­gen Stein­block, den man zum Teil aus ei­nem Hü­gel aus­ge­gra­ben hat­te, um Platz für Kriegs­fürst Ar­kin und sein Ge­fol­ge zu schaf­fen, auf dem Hü­gel selbst be­weg­ten sich trä­ge die bei­den Flag­gen der Le­gio­nen im leich­ten Wind.
    Links und rechts des mit Stei­nen mar­kier­ten Rings stan­den Zel­te, elf auf un­se­rer lin­ken Sei­te, ei­nes auf der rech­ten. Dort­hin führ­te uns der Schwert­ma­jor, um dann sein Pferd zu zü­geln.
    »Ihr wer­det Horn­si­gna­le hö­ren«, teil­te er uns mit. »Das ist das Si­gnal für die Kämp­fer, ge­mein­sam zu der Tri­bü­ne dort vor­ne zu rei­ten und dem Kriegs­fürst die Eh­re zu er­wei­sen. Die Kämp­fe wer­den aus­ge­lost, doch dies gilt nur für die Kor, die be­reits ih­re Tap­fer­keit in den vor­an­ge­gan­ge­nen Kämp­fen un­ter Be­weis ge­stellt ha­ben. Ich fürch­te, Ihr wer­det ge­gen je­den von ih­nen an­tre­ten müs­sen. Erst wenn Ihr fallt, ent­schei­det das Los über den wei­te­ren Ver­lauf des Wett­streits, aber das dürf­te Euch dann nicht mehr be­rüh­ren.« Mit die­sen Wor­ten zog er sein Pferd her­um und ritt da­von.
    Wir sa­hen ihm nach.
    »Was für ein freund­li­cher Zeit­ge­nos­se«, stell­te Se­ra­fi­ne fest und mach­te sich zu­sam­men mit En­ke dar­an, das Pack­pferd ab­zu­la­den. »Se­hen wir zu, dass wir hier fer­tig wer­den, viel Zeit bleibt uns da­für nicht.«
    »Beim Wolf, es ist lan­ge her, dass ich einen sol­chen An­blick sah«, sag­te die al­te En­ke fast ehr­fürch­tig, als sie und Kon­rad mich mus­ter­ten. »Als wir das ers­te Mal kai­ser­li­che Ka­val­le­rie ge­se­hen ha­ben, dach­ten wir zu­erst, es wä­ren my­thi­sche We­sen aus Fleisch und Stahl mit vier Bei­nen und zwei Köp­fen. Die Er­de beb­te un­ter dem An­sturm ih­rer Hu­fe, und nicht nur ich wähn­te uns ver­lo­ren.«
    »Das kann ich mir gut vor­stel­len«, sag­te Se­ra­fi­ne. »Es ist ein er­ha­be­ner An­blick, die schwe­re Rei­te­rei in die Schlacht rei­ten zu se­hen.«
    »Zu­min­dest, bis sie aus dem Sat­tel fal­len«, nick­te die al­te En­ke grim­mig. »Oder man sie in einen Wald lockt, Baum­stäm­me eig­nen sich gut da­für,

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