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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Blätterunterlage am Waldboden schoben, die Blüten abzuschlagen.
    Elayne hatte ihr erzählt, daß Egwene letzte Nacht über Kämpfe in Cairhien berichtet hatte, über Scharmützel mit Banditen und mit Leuten aus Cairhien, die jeden Aiel gleichermaßen als Feind betrachteten, und mit Soldaten aus Andor, die versuchten, den Sonnenthron für Morgase zu gewinnen. Lan war auch beteiligt gewesen. Wann immer Moiraine ihn aus den Augen verlor, brachte er es fertig, sich in irgendwelche Auseinandersetzungen verwickeln zu lassen. Offensichtlich hatte er ein Gespür dafür, wo sich ein Gemetzel abspielen würde, und fand unfehlbar dorthin. Nynaeve hatte nie geglaubt, daß sie einmal wünschen sollte, Moiraine würde Lan an die kurze Leine nehmen und immer bei sich behalten.
    Elayne hatte sich heute morgen immer noch aufgeregt, weil sich die Soldaten ihrer Mutter in Cairhien befanden und gegen Rands Aiel kämpften, aber was Nynaeve wirklich Sorgen bereitete, waren die Banditen. Wie Egwene berichtete, ließ Rand jeden Banditen hängen, der nachweislich gestohlenes Gut in Besitz hatte oder der ebenso eindeutig dabei beobachtet worden war, wie er jemanden tötete oder auch nur einen Schuppen anzündete. Er legte selbst wohl nicht Hand an, aber es lief auf dasselbe hinaus. Egwene hatte gesagt, er beobachte jede Hinrichtung mit einer Miene, so kalt und hart wie die fernen Berge. Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Er war immer ein sanftmütiger Junge gewesen. Was auch in der Wüste mit ihm geschehen sein mochte, zum Besseren hatte es ihn nicht verändert.
    Nun ja, Rand war weit weg, und ihre eigenen Probleme - ihre und die Elaynes - waren weit von einer Lösung entfernt. Der Eldar lag keine Meile entfernt im Norden. Eine einzige Steinbrücken spannte sich auf hohen Metallpfeilern über den Fluß. Kein Rostfleck zeigte sich auf den glänzenden Streben. Sicher waren auch das Überreste einer fernen Zeit, vielleicht sogar eines früheren Zeitalters. Sie war um die Mittagszeit hinübergegangen, gleich nach ihrer Ankunft, aber auf dem Fluß war kein Schiff zu sehen, das diese Bezeichnung wert war. Ruderboote hatte sie gesehen, kleine Fischerkähne, die nahe den schilfbewachsenen Ufern lagen, ein paar eigenartige, schmale Boote, die von knienden Männern mit jeweils einzelnen Paddeln schnell über das Wasser getrieben wurden, und sogar einen breiten Lastkahn, der im Schlamm festzustecken schien. Auf beiden Seiten war überhaupt sehr viel Schlamm zu sehen, zum Teil eingetrocknet, hart und rissig, doch das war nach dieser unwahrscheinlichen, langanhaltenden Hitze ja kein Wunder. Jedenfalls sah sie nichts, was sie hätte schnell flußabwärts befördern können. Allerdings wußte sie immer noch nicht, wohin sie sich überhaupt wenden sollten.
    Sosehr sie sich auch den Kopf zerbrach, sie kam einfach nicht mehr auf den Namen dieser Stadt, in der sich die Blauen Schwestern wahrscheinlich befanden. Sie hieb wütend nach einer Pusteblume, die daraufhin zerbarst und viele kleine weiße Federchen freigab, die langsam zu Boden sanken. Wahrscheinlich waren sie mittlerweile gar nicht mehr dort, wenn sie sich denn je dort befunden hatten. Doch es war der einzige Hinweis auf einen Ort gewesen, der näher als Tear lag. Wenn sie sich nur daran erinnern könnte!
    Das einzig Gute an der gesamten Reise Richtung Norden war, daß Elayne aufgehört hatte, mit Thom zu flirten. Es war kein einziges Mal mehr vorgekommen, seit sie sich der Artistentruppe angeschlossen hatten. Zumindest hätte sie sich darüber gefreut, wenn Elayne nicht so getan hätte, als sei überhaupt nie etwas gewesen. Gestern hatte Nynaeve dem Mädchen schließlich dazu gratuliert, daß sie wieder zur Besinnung gekommen sei. Und was hatte ihr Elayne kühl geantwortet? »Willst du auf den Busch klopfen, ob ich dir und Thom im Wege stehe, Nynaeve? Er ist ein bißchen zu alt für dich, und ich hatte auch geglaubt, du hättest deine Gefühle anderswo investiert, doch schließlich bist du ja alt genug, um deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich mag Thom einfach, und ich denke, er mag mich genauso. Ich betrachte ihn als eine Art zweiten Vater. Wenn du mit ihm flirten willst, hast du meine Erlaubnis. Aber ich hatte dich eigentlich für etwas weniger flatterhaft gehalten.«
    Luca hatte vor, am Morgen den Fluß zu überqueren, und Samara, die kleine Stadt auf der anderen Seite, in Ghealdan, war alles andere als ein guter Aufenthaltsort. Luca war seit ihrer Ankunft die meiste Zeit des Tages

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