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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ihrer Anstrengungen, Aviendha davon abzuhalten, sie ständig als Aes Sedai anzureden, hatte es sie aufgeregt, daß sich nach einer Weile der Unsicherheit ihr gegenüber der Rest der Töchter entschlossen hatte, sie lediglich als eine weitere Schülerin der Weisen Frauen zu behandeln. Sie ließen sie noch nicht einmal ihr Dach betreten, wenn sie nicht behauptete, einen Auftrag erledigen zu müssen.
    Die Schnelligkeit, mit der sie ihr Pferd weiter durch die Menge lenkte, hatte nichts damit zu tun, daß sie den Urteilsspruch der Far Dareis Mai akzeptierte oder mit dem kribbelnden Bewußtsein, von den Töchtern beobachtet zu werden, zweifellos bereit, ihr einen Vortrag zu halten, falls sie sich hätte einmischen wollen. Es hatte nicht einmal sehr viel mit ihrer Abneigung Isendre gegenüber zu tun. Sie wollte gar nicht erst an den kurzen Eindruck von den Träumen dieser Frau denken, den sie empfand, bevor Cowinde kam, um sie zu wecken. Das waren Alpträume gewesen von Folter, von Dingen, die man dieser Frau antat und vor denen Egwene entsetzt floh, mit etwas Dunklem und Bösem im Hintergrund, das sich amüsierte, als sie davor weglief. Kein Wunder, daß Isendre abgehärmt wirkte. Egwene war so schnell aus dem Schlaf hochgeschreckt, daß Cowinde, die ihr eine Hand auf die Schulter legen wollte, erschrocken zurückgesprungen war.
    Rand stand auf der Straße vor dem Dach der Töchter. Er trug bereits die Schufa als Sonnenschutz und einen blauseidenen Kurzmantel mit genug Goldstickerei, um in jeden Palast zu passen. Allerdings hatte er ihn vorn halb offen gelassen. Sein Gürtel wies eine neue Schnalle auf, ein kunstvoll geschmiedetes Ding in Form eines Drachen. Er fing wirklich an, sich etwas auf sich selbst einzubilden, das war offensichtlich. Er stand neben Jeade'en, seinem Apfelschimmelhengst, und unterhielt sich mit den Clanhäuptlingen und ein paar der Aielhändler, die in Rhuidean verbleiben würden.
    Jasin Natael, der beinahe auf Rands Fersen trat, die Harfe auf dem Rücken und die Zügel des gesattelten Maultiers, das er von Meister Kadere gekauft hatte, in der Hand, war sogar noch prachtvoller gekleidet. Silberstickereien bedeckten sein schwarzes Wams fast vollständig, und an Kragen und Manschetten quollen jeweils weiße Spitzen hervor. Selbst die Stiefel waren silberbeschlagen, wo sie am Knie heruntergeschlagen waren. Der Gauklerumhang mit seinen Flicken verdarb den Eindruck ein wenig, aber Gaukler waren eben ein seltsames Volk.
    Die Männer unter den Händlern trugen die Cadin'sor, und obwohl die Messer an ihren Gürteln kürzer waren als bei den Kriegern, wußte Egwene, daß sie alle gut mit dem Speer umzugehen wußten, wenn es notwendig war. Sie hatten etwas an sich von der tödlichen Eleganz ihrer Brüder, die den Speer trugen. Die Frauen unter ihnen waren leichter von ihren kämpfenden Schwestern zu unterscheiden, weil sie lose hängende, weiße Blusen aus Algode und lange Wollröcke trugen, dazu Kopftücher und Schals. Abgesehen von den Töchtern und den Gai'schain -und Aviendha - sah man bei allen Aielfrauen unzählige Armreifen und Halsgehänge aus Gold und Elfenbein, Silber und Edelsteinen, manches davon aus der eigenen Herstellung, manches gekauft und viele als Beutestücke mitgebracht. Diejenigen unter den Aielhändlern allerdings trugen noch mindestens doppelt soviel Schmuck wie die anderen Frauen.
    Sie schnappte einen Teil dessen auf, was Rand den Händlern zu sagen hatte.
    »... laßt den Steinmetzen der Ogier freie Hand, zumindest für einen Teil dessen, was sie erbauen. Soviel wie möglich solltet Ihr selbst neu erschaffen. Es hat keinen Zweck, lediglich die Vergangenheit zu erhalten.«
    Also ließ er sie Boten zum Stedding schicken, um Ogier für den Wiederaufbau Rhuideans zu gewinnen. Das war gut so. Vieles in Tar Valon war das Werk von Ogiern, und wo man es ihrem eigenen Urteil überließ, entstanden atemberaubende Bauwerke.
    Mat saß schon auf seinem Wallach Pips, hatte den breitrandigen Hut heruntergezogen und den Schaft seines eigenartigen Speers auf einen Steigbügel gestützt. Wie üblich wirkte sein hochgeschlossener grüner Mantel, als habe er darin geschlafen. Sie hatte seine Träume gemieden. Eine der Töchter, eine sehr große Frau mit goldenem Haar, grinste Mat so spitzbübisch an, daß es ihm offensichtlich peinlich war. Und das sollte es wohl auch sein; sie war viel zu alt für ihn. Egwene schnaubte. Ich weiß sehr wohl, wovon er träumte, danke schön! Sie ließ nur deshalb ihr

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