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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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kleinen Prinzessin.«
    Taq verstand nicht. »Am Hof war ich schon so lange nicht mehr … Woher soll ich wissen …«
    Adhara umschloss seine Hände. »Ich schwöre Euch: Das ist die Wahrheit. Und was ich zu tun habe, duldet wirklich keinen Aufschub. Nehmt mich mit in die Stadt, ich flehe Euch an!«
    Taq seufzte lange.

    Erneute malte sich Adhara schwarze Flecken auf die Haut. »Du weißt, wenn du mich anlügst, habe ich vielleicht die ganze Stadt auf dem Gewissen und das Leben meines Königs«, sagte Taq mit ernster Miene.
    »Ich lüge Euch aber nicht an«, versicherte Adhara zum wiederholten Mal.
    Er blickte ihr in die Augen. »Dann will ich es dir glauben. Und mögen die Götter uns beschützen.«
    Sie landeten auf der Freifläche des Heerespalastes.
    Die Sonne war bereits untergegangen, und nur wenige Soldaten waren zu sehen. Alles verströmte eine Atmosphäre des Untergangs. Die Seuche hatte Neu-Enawar zwar noch nicht erreicht, doch genau wie Makrat zuvor war die Stadt schon im Niedergang begriffen und der Furcht zum Opfer gefallen.
    Ein Wachsoldat trat ihnen entgegen, und Adhara betete, dass ihre Flecken überzeugend wirkten.
    »Ich garantiere für sie. Sie hat die Kranken in Damilar gepflegt«, sprang Taq ihr überraschend bei.
    Adhara starrte ihn aus großen Augen an.
    »Und was will sie jetzt hier?«, fragte die Wache nach.
    »Ihrer Schwester geht es nicht gut, und sie wollte heim, um sie zu betreuen.«
    Der Mann blickte Adhara noch eine Weile zweifelnd an, schien ihnen dann aber doch Glauben zu schenken. »Haltet euch nach Einbruch der Dunkelheit lieber nicht draußen auf. Neu-Enawar ist ein gefährliches Pflaster geworden.«
    So gingen sie weiter auf das Gebäude zu.
    »Ich weiß gar nicht, wie ich Euch danken soll«, sagte sie an Taq gewandt, als sich ihre Wege vor dem Eingang trennten. Der Drachenritter wurde von seinem Vorgesetzten erwartet, während sie gleich weiter zu Amina in den Ratspalast musste. Auf die kleine Prinzessin kam jetzt alles an.
    »Für die Reise hast du ja bezahlt«, erwiderte Taq abwehrend.

    »Das meinte ich nicht.«
    Der Drachenritter schaute sie an. »Du machst mir einen ehrlichen Eindruck und einen verzweifelten. Hoffentlich habe ich mich nicht getäuscht.«
    Adhara lächelte traurig. »Danke«, wiederholte sie noch einmal und gab dem Ritter die Hand.
     
    Sie hatte Glück. Am Eingangstor des Ratspalastes stand ein Wachsoldat, der sie kannte. Offenbar hatte Neor seine Männer mitgebracht.
    Dennoch senkte er seine Lanze, als er sie sah. »Was willst du hier?«
    »Ich muss ganz dringend mit Prinzessin Amina sprechen.«
    Der Soldat beäugte sie misstrauisch. »Du bist einfach abgehauen, und niemand wusste, wo du warst. Jetzt steht alles unter Quarantäne, und …«
    Adhara deutete auf ihre schwarzen Flecken. »Mich hat’s auch erwischt, aber ich habe es überstanden«, erklärte sie. »Glaub mir, ich habe sehr wichtige Neuigkeiten für die Prinzessin, es geht um Leben und Tod.«
    Die Wache schwankte noch einen Moment und nahm dann die Lanze hoch. »Komm, rasch. Ich bringe dich hin.«
     
    Für den Hof waren nicht mehr als zehn Zimmer des Ratspalastes bereitgestellt worden, vor denen auffallend wenige Soldaten patrouillierten. Die übrigen Waffenträger waren anscheinend in die von der Seuche heimgesuchten Gebiete verlegt worden.
    Sie waren noch nicht lange durch die Flure gestreift, als die Wache vor einer der vielen Türen stehen blieb. »Hier wohnt jetzt die Prinzessin.«
    Adhara schluckte. Plötzlich hatte sie Angst vor dem Wiedersehen mit Amina. Wie würde das Mädchen reagieren? Ob sie ihr wieder vertrauen würde? Und wie mochte es ihr gehen?

    Sie legte die Hand auf den Türknauf und öffnete, ohne anzuklopfen. Da saß sie, den Kopf auf die Fensterbank gelegt, elegant gekleidet, wie sie es früher immer abgelehnt und ihre Mutter sich gewünscht hatte. Das letzte Tageslicht spiegelte sich golden in ihrem blassen Gesicht.
    Sie hob nur ein wenig den Kopf, als sie die Tür hörte, und sie schauten sich an. Adhara war erschüttert über die Leere in Aminas Blick, aber nur einen kurzen Moment, dann entflammten diese Augen von einem tiefen Hass. »Was willst du denn hier!?«, rief die Königstochter.
    Adhara schloss die Tür hinter sich.
    »Was fällt dir ein, diesen Raum zu betreten?!«, schrie das Mädchen weiter.
    »Lass mich doch erklären …«
    Amina sprang auf. »Erklären? Was denn? Das Gleiche wie in diesem dummen Brief, den du mir hingelegt hast. Was glaubst du denn?

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