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Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Feuerkrone: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rae Carson
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gewaschenen Dschungel und etwas Schärferes, das irgendwie typisch Hector ist.
    Seine Lippen fahren leicht über mein Schlüsselbein und gehen dann tiefer, zu meinen Brüsten. Meine Hände gleiten zum Saum seines Hemds und ziehen daran, weil ich unbedingt mehr will, mehr Haut, mehr ihn.
    Er erstarrt. Dann schiebt er mich weg.
    » Hector?« Es ist ein Gefühl von Schmerz und Verlust.
    Er schließt die Augen fest und holt tief Luft. Öffnet sie wieder. Sie sind groß und warm und… nass?…, als er flüstert: » Elisa, ich…«
    Wieso hat er aufgehört? Habe ich etwas falsch gemacht?
    Er versucht es noch einmal. » Ich kann das nicht. Ich will das nicht.« Dann rutscht er ein wenig zurück auf dem Stamm, bis kalte, harte Leere zwischen uns liegt.
    Ich ziehe die Knie an die Brust und rolle mich zu einem festen Ball zusammen. Genau das habe ich befürchtet, deswegen war es so schwer, ihn darum zu bitten. Ich merke, dass ich jetzt schon das, was gleich kommen wird, mit einem Kopfschütteln beantworten will.
    » Ich muss dir das erklären«, sagt er.
    Ich finde noch einen kleinen Rest von Stolz. » Nein, du schuldest mir keine Er…«
    » Ich sagte, ich muss dir das erklären.«
    Nun stütze ich das Kinn auf mein Knie, um mich ein wenig zu sammeln. » Gut.«
    » Du hast jede nur erdenkliche Macht über mich«, sagt er.
    » Was?«
    » Du hast die Macht eines lieben Freundes, du hast all die Macht, die eine schöne Frau über den Mann ausübt, der sie liebt, und vor allem bist du meine Königin. Du hast die Macht, mir jeden nur möglichen Befehl zu erteilen.«
    Etwas an seiner Wortwahl macht mich wütend. » Du hast auch über mich sehr viel Macht«, erwidere ich.
    Aber es ist, als ob ein Damm gebrochen ist, und er achtet jetzt kaum noch auf mich, so groß ist sein Bedürfnis, all die Gedanken zu äußern, die in seinem Kopf kreisen.
    » Habe ich dir von meinen Eltern erzählt?«, fragt er. » Sie sind die besten Freunde. Echte Partner in jeder Hinsicht.« Sein Blick verliert sich, als er weiterspricht, und er lächelt traurig. » Ich habe sie mein ganzes Leben beobachtet, wie sie miteinander umgehen. So leicht und natürlich. Sie beenden gegenseitig ihre Sätze. Sie können sich über den Esstisch hinweg ansehen und wissen sofort, was der andere denkt.«
    Der Blick, mit dem er mich ansieht, hat etwas wild Entschlossenes, als wollte er unbedingt, dass ich verstehe, was er mir sagen will. » Keiner ist dem anderen untertan, sie sind mehr wie zwei Hälften eines Ganzen. Und wie sich ihr Leben miteinander verbindet, wie sie zu einer Einheit geworden sind, das ist faszinierend anzusehen. Sich körperlich zu lieben, einen Geliebten zu haben… das fühlt sich an wie eine große Sache, oder?«
    Oh Gott, und wie.
    » Aber es ist nur der kleinste Teil dessen, was sie zusammen ausmacht. Und ihre Art von Liebe ist die einzige, die ich mit dir haben wollte. Alles andere würde dieses große Gefühl klein machen.« Er holt tief Luft, als wollte er sich gegen etwas wappnen. » Ich will keine hilflose Marionette oder eine kurzfristige Ablenkung für meine Königin sein.«
    Schmerz wallt unter meinem Brustbein auf, denn jetzt verstehe ich allmählich.
    Er greift nach meinen Händen. Ich senke die Knie und lasse zu, dass er mich zu sich heranzieht, bis unsere Stirnen sich berühren. » Ich verstehe, wie viel Vorsicht du jetzt bei deinen Bündnissen walten lassen musst. Wenn wir von dieser Fahrt zurückkommen, dann wirst du jemand anderen heiraten. Und ich auch. Vielleicht deine Schwester. Wir können dann möglicherweise ein gelegentliches Beisammensein arrangieren, und Gott, etwas in mir drängt mich, alles, wirklich alles zu versuchen, nur um dich für kurze Zeit haben zu können. Aber es wäre nicht genug.« Seine Daumen streichen über meine Knöchel. » Siehst du das nicht, Elisa? Ich liebe dich so, wie ein Ertrinkender die Luft liebt. Und es würde mich zerstören, wenn ich nur ein bisschen davon haben könnte.«
    Mir entringt sich ein erstickender Schluchzer, und Tränen strömen über meine Wangen. Es ist die größte nur erdenkliche Grausamkeit, dass er mich so innig liebt, sich aber weigert, mich zu nehmen.
    Er hebt seine Finger zu meinem Gesicht und sanft, ganz sanft wischt er mir eine Träne weg. » Ich freue mich aber trotzdem, dass du dir so etwas wünschst. Daran werde ich mich immer erinnern.«
    Die Trauer droht mich zu erwürgen. Ich muss sie wegschieben, bevor ich mich in eine Pfütze der Verzweiflung verwandle.
    » Ich

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