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Die Feurige Braut Des Highlanders

Die Feurige Braut Des Highlanders

Titel: Die Feurige Braut Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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andere.« Gelis reckte herausfordernd das Kinn. »Sie war eben noch hier. Ich habe gesehen, dass sie dort stand.« Sie zeigte auf eine dunkle Ecke, in der ein kleines Kohlenbecken glühte und zischte. »Sie stand dort und beobachtete dich.«
    Hugh MacHugh errötete bis an die Haarwurzeln.
    »Ich hab sie aber nicht gesehen, Mylady«, log er und trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    Aber sein Blick glitt zu der Tür.
    »Ha! Sie hat die Halle also verlassen, richtig?« Gelis flitzte um ihn herum und ergriff den Türriegel. »Dann werde ich ihr einfach nachgehen. Sie kann ja noch nicht sehr weit gekommen sein.«
    Zu ihrem Erstaunen widersprach der Koch ihr nicht.
    Er fuhr sich nur mit einer Hand über sein lichter werdendes rotes Haar und seufzte schwer.
    »Sie ist Eier holen gegangen«, sagte er schließlich.
    »Dann werde ich ihr beim Eiersuchen helfen!« Gelis raffte ihre Röcke und zog an dem Türriegel.
    Aber da schloss sich Hugh MacHughs Pranke um ihren Arm. »Es wird Euch nichts nützen, hinauszugehen, Mylady.«
    »Oh, da bin ich aber anderer Meinung«, entgegnete sie und riss sich los, zog die Tür auf und schlüpfte hinaus, bevor er erneut versuchen konnte, sie aufzuhalten.
    Aber sie sah sofort, dass er das gar nicht nötig hatte.
    Eine Phalanx von Wachen säumte die gesamte Länge der Außentreppe der Burg, und die Gesichter der dicht nebeneinander stehenden Männer waren grimmig und alles andere als ermutigend.
    Und selbst wenn sie daran dächte, an ihnen vorbeizuschlüpfen, versperrten ihre gezogenen und gekreuzten Schwerter ihr den Weg.
    Sie war wirklich und wahrhaftig eine Gefangene auf dieser Burg.
    Aber sie würde Anice finden und mit ihr sprechen.
    Dieser Gedanke und ihr Stolz weckten ihren Kampfgeist, und so straffte sie die Schultern und ging mit so viel Würde, wie sie aufbringen konnte, zum Rand des Treppenabsatzes. Dort legte sie die Hände auf den kalten Stein der Balustrade und hielt das Gesicht in den kühlen Morgenwind, als wollte sie nur ein bisschen frische Luft schnappen.
    Ein oder zwei tiefe Atemzüge, ein zufriedener Seufzer oder ein unbefangenes Zurückwerfen ihres Kopfes müssten eigentlich genügen, um die Wachen zu überzeugen.
    Es wäre nicht gut, wenn sie dächten, ihre neue Herrin sei im Begriff gewesen, die Burgtreppe hinabzustürmen und über den Hof zu rennen, um Eier einzusammeln!
    Als sie sich nach ein paar tiefen Atemzügen abwandte, um wieder hineinzugehen, verflüchtigten sich jedoch alle Gedanken an Anice und die unbewegten Mienen der Wachsoldaten.
    Denn das Wappen Maldreds des Schrecklichen war nicht mehr da!
    Zumindest konnte sie es nicht mehr sehen.
    Mit offenem Mund starrte sie zu der Stelle über der Tür zum Burgsaal, wo der uralte Stein hätte hängen müssen. Entweder ihre Augen waren plötzlich trüb geworden wie Buckies, oder ihr taibhsearachd spielte ihr irgendeinen neuen Streich.
    Aber kein unheimliches Brummen erfüllte ihre Ohren, und weder der Treppenabsatz noch die massiven Burgmauern schienen zu schwanken oder zu verblassen.
    Alles sah so aus und fühlte sich so an, wie es sein musste - bis auf den fehlenden Wappenstein.
    Mit klopfendem Herzen trat sie näher und reckte den Hals, um mehr sehen zu können. In diesem Moment brach die Sonne durch eine Wolke, und ihr helles Morgenlicht versilberte die Turmmauer wie einen polierten Spiegel.
    Sofort entdeckte sie die große Steinplatte, die einmal Maldreds gewesen war, und erkannte ihre markante Form über der Tür.
    Aber bei dem Anblick lief es ihr eiskalt über den Rücken, und sie schlug die Hand vor den Mund, um nicht aufzuschreien.
    Der Stein war noch da, aber keiner könnte ihn jemals wieder Maldreds nennen.
    Alle vorher noch verbliebenen Spuren von Gravuren und Reliefs waren jetzt restlos ausgelöscht.
    Der vom Alter verwitterte Stein, der auf sie herabstarrte, sah jetzt nicht anders aus als all die anderen in Dares Mauern eingearbeiteten Granitplatten.
    Aber Gelis blieb beinahe das Herz stehen angesichts der Macht dieser Verwandlung.
    Deswegen, aber auch, weil sie das deutliche Gefühl hatte, dass der Stein sie sehen konnte. Dann verdeckten die Wolken wieder die Sonne, und das seltsame Gefühl verschwand.
    Gelis fröstelte und rieb sich die Arme.
    Dann lächelte sie.
    Welche Kraft auch immer die Oberfläche des Steins geglättet hatte, in ihrem Herzen wusste Gelis, dass dies ein gutes Zeichen war.
    Dare war auf dem Weg zur Heilung.
    Sie war jetzt restlos davon überzeugt, dass es so war.
    Ronan war

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