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Die fiese Meerjungfrau

Die fiese Meerjungfrau

Titel: Die fiese Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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nicht herausfinden müssen«, versprach Danielle. Talia schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Prinzessin. Nur weil deine Geschichte ein Happy End hatte, heißt das nicht, dass alle anderen es auch haben.«

Kapitel 12
    Trotz des Schadens, den die Undinen ihr zugefügt hatten, machte die Phillipa gute Fahrt. Hephyra hatte angeordnet, zu beiden Seiten des Schiffes Fässer ins Wasser zu lassen; durch geschickte Handhabung der daran befestigten Taue konnten sie nach oben oder unten geneigt werden. Wurden die Fässer auf einer Seite des Schiffes so geneigt, dass das Wasser in sie hineinströmte, drehte die Phillipa in diese Richtung. Es war schwerfällig und langsam, aber es funktionierte.
    Die Sonne erhob sich über dem Horizont und verwandelte die Wellen in Feuer, gerade als die Klippen von Lorindar in Sicht kamen. Danielle gähnte und fuhr sich übers Gesicht, während sie zusah, wie der Palast wuchs.
    Schnee schien normal zu schlafen, und weder Talia noch Danielle waren gewillt, sie zu wecken. Ruhe würde ihr mehr als alles andere helfen, das sie ihr geben konnten.
    Danielle blickte sich schnell um, um sich zu vergewissern, dass niemand sie beobachtete, dann küsste sie den Spiegel an ihrem Armband.
    »Danielle! Wo steckst du?«
    Die Dringlichkeit in seiner Stimme brannte ihre Müdigkeit weg. »Was ist los? Ist Beatrice -«
    »Sie lebt noch.« Das Bild trottete hin und her, vermutlich während Armand einen ungestörten Ort zum Reden suchte. »Ich habe versucht, dich zu erreichen, aber deine Freundin hat versäumt, mir zu erklären, wie dieser Spiegel funktioniert. Prinz Varisto von Hilad ist gestern Nacht in Lorindar eingetroffen. Er sagt, ihr wärt in sein Land eingedrungen? Ist alles in Ordnung bei euch?«
    »Es geht uns gut«, versicherte Danielle. »Wir dürften in weniger als einer Stunde zu Hause sein.«
    Armand senkte die Stimme. »Danielle, er hat gedroht, Lorindar den Krieg zu erklären!«
    »Er hat uns angegriffen! Er hätte die Phillipa versenkt, wenn Morveren uns nicht geholfen hätte.«
    »Er sagt, Morveren sei eine Feindin des Hiladi-Reiches.«
    Hinter Danielle meldete sich eine müde Stimme zu Wort. »Er hat recht.«
    Schnee schnitt eine Grimasse und rückte ihren Hut zurecht, um nicht direkt in die Sonne sehen zu müssen. Sie stützte sich mit einem Arm auf Talias Schulter ab. Die Haut unter ihren Augen war angeschwollen und dunkel gerändert; sie zog einen schweren Umhang fest um sich, um etwas Wärme zu bekommen.
    »Varisto verlangt, dass wir ihm Morveren ausliefern«, fuhr Armand fort.
    Danielle schüttelte den Kopf. »Sie hat uns geholfen, Lirea zu finden, und wir brauchen ihre Hilfe noch einmal, wenn wir Beatrice retten wollen.«
    »Wo ist Morveren?«, wollte Schnee wissen.
    »Unten.« Talias Tonfall war so steif wie ihre Körperhaltung, und sie sah Schnee nicht einmal an. »Kapitän Hephyra wollte, dass sie für den Rest der Reise weggesperrt wird.«
    »Ich treffe euch am Anlegeplatz«, sagte Armand. »Ich glaube nicht, dass Varisto hier irgendwas versuchen wird, aber ich werde für alle Fälle Wachen in Bereitschaft halten.«
    »Danke.« Sie küsste den Spiegel noch einmal und drehte sich dann zu Schnee um. »Wie fühlst du dich?«
    »Dumm.« Schnee keuchte vor Schmerz auf, als sie sich mit den Unterarmen auf die Reling lehnte. »Und ein bisschen wund.«
    Danielle streckte die Hand nach ihr aus. »Hast du dir wehgetan?«
    »Weißt du, wie einem der ganze Körper wehtut, wenn man krank wird?«, fragte Schnee. »So ungefähr fühlt es sich an, mit dem zusätzlichen Vergnügen einer verschwommenen Sicht, eines gebrochenen Schädels und Erinnerungen, die eigentlich nicht meine sind.«
    »Das Messer?«, riet Danielle.
    Schnee wollte nicken und zuckte zusammen. »Ich habe sie gehört, Danielle. Ich habe Beas Stimme gehört. Sie ist da drin. Sie hat Angst, aber sie ist noch ... noch sie selbst.«
    Danielle lächelte, und sogar Talia entspannte sich ein bisschen.
    »Ich hörte ... Ich fühlte auch Gustan. Was noch von ihm übrig ist. Er ist in einem schlimmen Zustand. Zerstückelt.« Schnee schloss die Augen. »Ich habe zugesehen, wie Lirea ihn getötet hat. Ich sah den Ausdruck in ihrem Gesicht, als ihr klar wurde, was sie getan hatte.«
    »Was meinst du damit?«
    »Morveren hat das Messer erschaffen, um ihren Zauber zu vervollständigen und Lireas Leben zu retten. Aber Lirea hat sich geweigert, es einzusetzen. Sie wäre lieber gestorben, als den Mann zu töten, den sie liebte.«
    »Ganz schön

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