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Die Firma

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Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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willst.«
    »Geh in eine Buchhandlung und sieh zu, ob du einen dieser Lehrgänge auf Kassette bekommst, mit denen man Griechisch in vierundzwanzig Stunden lernen kann. Und dazu ein Griechisch-Englisches Wörterbuch.«
    »Ich schicke sie nächste Woche.«
    »Und dasselbe für Italienisch?«
    »Kein Problem.«
    »Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich nach Sizilien gehe oder auf die griechischen Inseln. Das läßt mir keine Ruhe. Ich habe den Gefängnisgeistlichen danach gefragt, und er konnte mir nicht helfen. Ich habe daran gedacht, mich deshalb an den Direktor zu wenden. Was meinst du?«
    Mitch kicherte und schüttelte den Kopf. »Weshalb gehst du nicht nach Australien?«
    »Großartige Idee. Schick mir ein paar Kassetten mit Australisch und ein Wörterbuch.«
    Sie lächelten beide, dann hörten sie auf. Sie musterten sich eingehend und warteten darauf, daß der Wachmann ihnen sagte, daß die Zeit abgelaufen war. Mitch betrachtete die Narbe auf Rays Stirn und dachte an die zahllosen Kneipen und die zahllosen Schlägereien, die zu dem unausweichlichen Totschlag geführt hatten. Ray behauptete, es wäre Notwehr gewesen. Jahrelang hatte er daran gedacht, Ray wegen seiner Idiotie zu verfluchen, aber der Zorn war verflogen. Jetzt wollte er ihn umarmen, ihn nach Hause mitnehmen und ihm helfen, einen Job zu finden.
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte Ray.
    »Abby möchte dir schreiben.«
    »Das würde mich freuen. Ich kann mich kaum noch an das kleine Mädchen in Danesboro erinnern, das sich immer in der Nähe von Daddys Bank auf der Main Street herumtrieb. Sag ihr, sie soll mir ein Foto schicken. Und ich hätte auch gern ein Foto von eurem Haus. Du bist seit hundert Jahren der erste McDeere mit Grundbesitz.«
    »Ich muß jetzt gehen.«
    »Tu mir einen Gefallen. Ich meine, du solltest Mom aufsuchen, nur um festzustellen, ob sie noch lebt. Jetzt, wo du dein Studium hinter dir hast, solltest du etwas für sie tun.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht.«
    »Denk noch ein bißchen mehr darüber nach, okay?«
    »Wird gemacht Ich komme in ungefähr einem Monat wieder.«
    DeVasher saugte an einer Roi-Tan und blies eine Lunge voll Rauch in seinen Luftreiniger. »Wir haben Ray McDeere gefunden«, verkündete er stolz.
    »Wo?« fragte Lambert.
    »Im Staatsgefängnis Brushy Mountain. Vor acht Jahren wegen Totschlags in Nashville verurteilt. Fünfzehn Jahre ohne vorzeitige Entlassung. Der volle Name ist Raymond McDeere.
    Einunddreißig Jahre alt. Keine Familie. Diente drei Jahre in der Armee. Unehrenhafte Entlassung. Der typische Verlierer.«
    »Wie haben Sie ihn gefunden?«
    »Er wurde gestern von seinem kleinen Bruder besucht. Wir sind ihm gefolgt. Überwachung rund um die Uhr, wie Sie wissen.«
    »Die Akten über seine Verurteilung sind jedermann zugänglich. Sie hätten das schon früher herausfinden müssen.«
    »Das hätten wir auch herausgefunden, Ollie, wenn es wichtig gewesen wäre. Aber es war nicht wichtig. Wir tun unsere Arbeit«
    »Fünfzehn Jahre. Wen hat er umgebracht?«
    »Die übliche Geschichte. Ein Haufen Betrunkener, die in einer Kneipe wegen einer Frau übereinander herfallen.
    Allerdings ohne Waffe. Der Polizei und dem Autopsiebericht zufolge traf er das Opfer zweimal mit der Faust und schlug ihm den Schädel ein.«
    »Weshalb die unehrenhafte Entlassung?«
    »Schwere Insubordination. Außerdem hat er einen Offizier angegriffen. Ich weiß nicht, wie er dem Kriegsgericht entgangen ist. Scheint ein übler Typ zu sein.«
    »Sie haben recht, es ist nicht wichtig. Was wissen Sie sonst noch?«
    »Nicht viel. Wir hören alles, was im Haus gesprochen wird.
    Er hat Tarrance seiner Frau gegenüber nicht erwähnt. Wir hören ihn rund um die Uhr ab, und er hat mit niemandem über Tarrance gesprochen.«
    Ollie lächelte und nickte beifällig. Er war stolz auf McDeere.
    Was für ein Anwalt!
    »Wie steht es mit dem Sex?«
    »Wir können nur zuhören, Ollie. Aber wir hören sehr genau zu, und ich glaube nicht, daß sich in den letzten zwei Wochen etwas abgespielt hat. Natürlich ist er täglich sechzehn Stunden hier und arbeitet wie ein Besessener, um all die Arbeit zu erledigen, die ihr den Anfängern aufpackt. Hört sich an, als hätte sie die Nase voll davon. Könnte das übliche Anfängerfrau-Syndrom sein. Sie ruft oft ihre Mutter an - mit R-Gespräch, damit er es nicht merkt. Sie hat ihrer Mutter erzählt, daß er sich verändert hat und all diesen Scheiß. Sie fürchtet, daß er sich umbringt, wenn

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