Die Flammen meiner Leidenschaft
Das heißt, sie prallten zusammen, als Ashley um die Ecke stürzte und ihn fast umrannte. Er fing sie ab und spürte, dass sie zitterte.
»Was ist, Yankee? Was treibst du um diese Zeit auf der Straße? Wo ist dein Umhang? Du bist ja völlig durchnässt.«
»Tanner! Gott sei Dank habe ich dich gefunden! Ich muss mit dir reden. Es ist dringend.«
Er runzelte die Stirn und fragte sich, was Ashley hier im Regen ohne Mantel machte. »Nicht hier. Du bist nicht richtig gekleidet und wirst dir den Tod holen.«
»Dann in meinem Haus.« Sie ergriff seine Hand und zog ihn mit sich. »Schnell.«
Tanner spürte, dass etwas passiert sein musste, doch er hielt sich mit Fragen zurück, bis sie in ihrem kleinen Haus waren und Ashley die Tür hinter ihnen schloss. Er legte seinen Hut und den Regenumhang ab und wandte sich ihr zu. »Was hat das alles zu bedeuten, Ashley?«
Immer noch zitternd, ging Ashley zum Herd und streckte die Hände über das Feuer. Sie brauchte einen Moment, bis sie sich genügend beruhigt hatte, um zu antworten. »Du bist in Gefahr, Tanner. Ich musste dich warnen.«
Sie drehte sich abrupt um, denn er war so dicht hinter sie getreten, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Er nahm sie in die Arme.
»Du bist ganz nass. Zieh diese Sachen aus, und dann reden wir.«
»Verdammt, Rebell, ich werde nicht...«
»Wenn du dich nicht selbst ausziehst, übernehme ich das für dich. Und dann werden wir wahrscheinlich sehr lange nicht zum Reden kommen.«
Ashley starrte ihn an. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie sich liebend gern in Tanners Arme geworfen, jedoch nicht jetzt, wo er in Todesgefahr war. Sie entzog sich ihm abrupt und lief ins Schlafzimmer. Ein paar Minuten später kehrte sie in einem warmen Morgenrock zurück. Ihr feuchtes Haar fiel in lockeren Strähnen auf ihre Schultern, und bei ihrem Anblick beschleunigte sich Tanners Puls.
»Können wir jetzt reden?«
Er nahm sie an der Hand, führte sie zum Sofa, setzte sich und zog sie mit hinab. »Nun erzähl, was los ist.«
»Hast du ihn gesehen?«, fragte Ashley hastig. »Mr Stark sagte, Slater ist gestern in der Stadt eingetroffen.«
Tanner versteifte sich; dann verzogen sich langsam seine Lippen zu einem Lächeln. »Slater ist zurück? Endlich. Er hat mich lange genug warten lassen.«
»Das ist noch nicht alles«, sagte Ashley und rang die Hände. »Stark war heute Abend hier und hat mir mit deinem Tod gedroht.«
In Tanner stieg Zorn auf. »Was, zum Teufel, hat Stark hier gemacht? Habe ich dich nicht vor ihm gewarnt?«
Ashley richtete den Blick auf die Lampe, während sie ihre Gedanken sammelte. Gedämpfter Lichtschein fiel auf ihre Züge, und Tanner sah die dunkle Schwellung auf ihrer Wange. Er atmete langsam tief durch, um seine Wut unter Kontrolle zu bekommen, umfasste dann ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich.
»Wer hat dir dies angetan?« Seine Stimme klang hart und bedrohlich.
Trotz der Taubheit in ihrer Wange hatte Ashley gar nicht mehr daran gedacht, dass Stark sie geschlagen hatte. Sie berührte die Beule mit den Fingerspitzen und zuckte zusammen, als sie die Schwellung spürte. »Ich ... bin gefallen«, sagte sie lahm.
Sie konnte Tanner nicht die Wahrheit sagen, denn sie befürchtete, dass er übereilt und dumm handeln könnte, wenn er herausfand, dass dies Starks Werk war.
»Du lügst.« Seine Stimme klang sanft, doch entschieden. »Ich will die Wahrheit hören, Yankee.«
Ashley wusste, dass Tanner sich nicht zufrieden geben würde, bis sie ihm alles erzählt hatte. »Sam Stark war wie gesagt heute Abend hier. Slater hat ihm erzählt, dass wir verheiratet sind.«
»Damit haben wir gerechnet. Wenn du nicht so verdammt stur wärst, hätten wir diese Situation vermeiden können.«
»Und wenn du nicht so besessen wärst, Slater zu töten, brauchten wir nicht die Unverheirateten zu spielen. Es ist offenkundig, dass keiner von uns die Scheidung will. Deine Rache an Pratt Slater ist das Einzige, was uns trennt.«
»Wechsel nicht das Thema, Yankee. Ich habe gefragt, woher du die Beule hast. Und behaupte nicht noch einmal, du wärst gefallen. Was ist mit Stark heute Abend passiert?«
Ashley blickte fort. »Er sagte, er würde den Stadtrat nicht darüber informieren, dass wir verheiratet sind, wenn ich mit ihm intim werde.«
»Der dreckige Bastard!« Tanner schlug mit der Faust auf die Lehne des Sofas.
»Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht interessiert bin, und ihn aufgefordert, zu gehen«, fügte Ashley hastig hinzu. »Er
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