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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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dabei war, die Geschichte erzählt …«
    Â»Da kommt jemand, der sie erzählen kann«, sagte Fire geheimnisvoll, woraufhin Hanna erstarrte und dann aufsprang.
    Â»Papa?«, fragte sie und drehte sich im Kreis, um nacheinander zu allen Eingängen hinzusehen. »Meinst du Papa? Wo?«
    Er trat durch einen Bogen auf der anderen Hofseite. Hanna kreischte und rannte über den Marmorboden. Er fing sie auf und trug sie den Weg zurück, den sie gekommen war, nickte Fire und der Wache zu und lächelte über Hannas ununterbrochenes Geplapper.
    Was war das jedes Mal, wenn Brigan auftauchte? Warum dieser Fluchtinstinkt? Sie waren jetzt Freunde, und Fire hätte ihre Angst vor ihm eigentlich überwunden haben sollen. Sie verbot sich, wegzugehen, und konzentrierte sich auf Blotchy, der sich von ihr hinter den Ohren kraulen ließ.
    Brigan setzte Hanna ab und ging vor dem Kind in die Hocke. Er fasste mit den Fingern ihr Kinn an und drehte ihr Gesicht erst in die eine und dann in die andere Richtung, um ihre immer noch verletzte und verbundene Nase zu betrachten. Er unterbrach sie ruhig. »Sag mal, was ist denn hier passiert?«
    Â»Aber Papa«, sagte sie, brachte den Satz dann aber nicht zu Ende. »Sie haben schlecht über Lady Fire geredet.«
    Â»Wer sind sie ?«
    Â»Selin und Midan und die anderen.«
    Â»Aha. Und dann hat dir einer von ihnen auf die Nase geboxt?«
    Hanna scharrte mit den Füßen. »Nein.«
    Â»Erzähl mir, was passiert ist.«
    Noch ein Scharren und dann beichtete Hanna niedergeschlagen. »Ich habe Selin geschlagen. Er hatte Unrecht, Papa! Das musste ihm jemand klarmachen.«
    Brigan schwieg einen Moment. Hanna legte ihre Hände auf seine gebeugten Knie und senkte den Blick. Sie seufzte dramatisch hinter ihrem Vorhang aus Haaren.
    Â»Sieh mich an, Hanna.«
    Das Mädchen gehorchte.
    Â»War Selin zu schlagen eine angemessene Art, ihm klarzumachen, dass er Unrecht hatte?«
    Â»Nein, Papa. Das war falsch. Bestrafst du mich jetzt?«
    Â»Ich werde erst mal deinen Kampfunterricht streichen. Ich habe ihm nicht zugestimmt, damit du ihn missbrauchst.«
    Hanna seufzte erneut. »Für wie lange?«
    Â»Bis ich überzeugt bin, dass du verstanden hast, wozu er dient.«
    Â»Und streichst du auch meine Reitstunden?«
    Â»Hast du jemanden über den Haufen geritten?«
    Ein kleines Kichern. »Natürlich nicht, Papa!«
    Â»Dann kannst du weiterhin zum Reiten gehen.«
    Â»Darf ich auf deinen Pferden reiten?«
    Â»Du kennst die Antwort auf diese Frage. Du musst erst noch größer werden, bevor du auf einem Schlachtross reiten kannst.«
    Hanna streckte die Hand aus und rubbelte mit der Handfläche über die Stoppeln in Brigans Gesicht, mit einer Unbefangenheit und Zuneigung, die für Fire schwer zu ertragen war, so dass sie den Blick abwenden musste und Blotchy streng ansah, der seidige Haare auf ihrem Rock verteilte. »Wie lange bleibst du, Papa?«
    Â»Ich weiß es nicht, Liebes. Ich werde im Norden gebraucht.«
    Â»Du bist ja auch verletzt, Papa.« Hanna nahm Brigans linke Hand, um die ein Verband gewickelt war, und untersuchte sie. »Hast du angefangen?«
    Brigan lächelte Fire zu. Musterte sie eingehender. Plötzlich wurden seine Augen kalt und sein Mund verzog sich zu einem dünnen Strich; sofort war Fire verängstigt und verletzt von seiner Missachtung.
    Dann kehrte ihre Vernunft zurück und sie verstand, was er sah. Es war der quadratische Abdruck von Nashs Ring auf ihrer Wange.
    Das ist Wochen her , sagte Fire in Gedanken zu ihm. Seitdem hat er sich benommen.
    Brigan stand mit Hanna auf dem Arm auf. Leise sagte er zu dem Mädchen: »Ich habe nicht angefangen. Und jetzt muss ich mich mit deinem Onkel, dem König, unterhalten.«
    Â»Ich will mitkommen«, sagte Hanna und schlang die Arme um ihn.
    Â»Du kannst bis in die Vorhalle mitkommen, aber weiter nicht.«
    Â»Warum denn? Ich will mitkommen.«
    Â»Es ist ein privates Gespräch.«
    Â»Aber …«
    Mit fester Stimme: »Hanna. Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
    Es herrschte ein mürrisches Schweigen. »Ich kann alleine laufen.«
    Brigan stellte Hanna auf den Boden. Erneutes mürrisches Schweigen, während sie sich musterten, die größere Seite deutlich ruhiger als die kleinere.
    Dann ein leises Stimmchen. »Trägst du mich, Papa?«
    Ein erneut aufblitzendes

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