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Die Flipflop-Bande

Die Flipflop-Bande

Titel: Die Flipflop-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Franz
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alle, alle für eine
    3. Die Bande ist total geheim
    »Ewigkeit schreibt man mit ohne h«, meinte Liev, während sie als Letzte der vier ihren Namen unter die Liste setzte. »Jetzt musst du’s noch mal schreiben.«
    »Quatsch.« Hanan strich den falschen Buchstaben durch, rollte den Zettel zusammen, schob ihr Zopfgummi drüber und legte die Rolle in die Schatztruhe.
    »Von nun an sind diese Regeln unser Gesetz«, sagte Fritzi und klopfte auf die Schatztruhe. Sie machte ein Gesicht wie Herr Abisch, wenn er ein Kind beim Schummeln erwischt hatte.
    »Was passiert denn, wenn eine gegen die Regeln verstößt?«, fragte Liev. Die vier Mädchen sahen sich an.
    »Das wird nie passieren!«
    »Und wenn doch?«
    »Dann fliegt sie aus der Bande!« Fritzis Miene wurde noch ein bisschen strenger.
    Für einen Moment hing ein fast düsteres Schweigenin der Luft. Bis Lotte den Apfelknust, an dem sie knabberte, in hohem Bogen aus dem Hochsitz warf. »Und zwar genau ins Brombeergebüsch!«, rief sie und alle lachten.
    »Wir müssen uns auch noch eine Mutprobe ausdenken. Was ganz Schreckliches!« Das war natürlich Fritzi.
    »Muss das sein?« Liev guckte schon wieder ängstlich.
    »Klar, du Fruchtzwerg!« Fritzi rollte mit den Augen.
    »Ich weiß auch schon, was«, kicherte Lotte und stupste Liev an. »Jedenfalls findet Fritzi das ganz schrecklich: Durchkitzeln!« Schon stürzte sie sich auf ihre beste Freundin und pikte sie in die Seite. Fritzi quiekte, und als jetzt auch noch Hanan und Liev mitmachten, kreischte und zappelte Fritzi, dass der Hochsitz nur so wackelte und die Vögel erschreckt von den Bäumen aufstoben.
    Zum Schluss lagen alle vier dicht nebeneinander auf der Wolldecke und japsten nach Luft.
    »Wisst ihr«, meinte Hanan, »eigentlich ist es doch schon mutig genug, dass wir uns vom Hort wegschleichen, finde ich.«
    »Genau«, antwortete Lotte. »Die Wölfe würden sich das bestimmt nicht trauen. Die glauben, sie wären die Größten, weil sie jetzt das Baumhaus besetzt haben.«
    »Ach, die …« Fritzi machte eine wegwerfende Handbewegung, »die sind doch harmlos wie Kaninchen.« Sie rümpfte die Nase und mümmelte mit der Oberlippe, sodass die anderen drei in Lachen ausbrachen.
    Ja, die Flipflops waren die tollste und beste Bande aller Zeiten und Lotte war überglücklich, dass sie dazugehörte.

Dicke Luft und wirre Gedanken
    Leider gab es noch ein Leben jenseits der Flipflop-Bandenwelt. Und deshalb konnten sich Lotte, Fritzi, Hanan und Liev am Donnerstag nicht aus dem Hort schleichen. Erstens hatte Winfried beim Mittagessen mit einem misstrauischen Stirnrunzeln gesagt, dass einige Mädchen sich manchmal in Luft aufzulösen schienen. Und zweitens wollten die drei aus der 4a noch einmal ihren Tanz üben. Die Abschiedsfeier war ja schon am Freitagnachmittag!
    Doch Lotte war nicht bei der Sache. Sie war in Gedanken noch auf dem Pausenhof, wo Memoli wieder nach Schulschluss aufgetaucht war. Er hatte sich schnell weggedreht, als sie ihn entdeckte, und so getan, als ob er irgendwas am Schwarzen Brett lesen würde. Lotte hatte ihm angesehen, wie verlegen ergewesen war. Sie hätte gerne mit ihm geredet. Aber sie hatte sich nicht getraut, ihn anzusprechen, weil Fritzi, Hanan und Liev schon im Anmarsch gewesen waren.
    »Hey, Lotte, du tanzt wie ein Pinguin.« Hanan stupste sie an die Schulter. »So blamieren wir uns morgen.«
    »Ich werde heute Abend noch mal üben«, versprach Lotte und versuchte, sich auf die Musik zu konzentrieren. Nachdem sie fertig waren, steckte sie sich die CD in ihren Ranzen.
    Als sie jedoch zwei Stunden später nach Hause kam, war ihr nicht mehr nach Tanzen zumute. Mama und Papa waren beide schon von der Arbeit zurück. Und Lotte hatte kaum Hallo gesagt, da merkte sie, dass die Luft in der Wohnung so dick war, dass man sie in Scheiben hätte schneiden können. Die Eltern saßen sich am Esstisch gegenüber und diskutierten. Jedenfalls nannte Papa das so. Lotte fand, es hörte sich wie Streiten an.
    »Lass uns bitte mal einen Moment allein, Charlotte«, sagte Papa. Er machte ein Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen, und Mama sah aus, als ob sie gleich weinen würde.
    Lotte verzog sich in ihr Zimmer und legte sich bäuchlings aufs Bett. Ach Mensch, in letzter Zeit war es einfach nicht mehr so gemütlich zu Hause. Mama und Papa waren irgendwie merkwürdig geworden.Lotte spürte doch ganz genau, dass sie sich immer wieder stritten. Auch wenn sie so taten, als wäre alles in Ordnung.
    Seufzend grub Lotte das

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