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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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Party geht schließlich die ganze Nacht hindurch.“
    „Leo, ich fürchte, daraus wird nichts! Meine persönliche Bestleistung ist vier Uhr morgens auf einer Silvesterparty.“
    „ Melanie, sag bloß, du hast nicht vorgeschlafen? Anna und ich haben uns heute nach dem Mittagessen gleich hingelegt und drei Stunden lang gepennt.“
    „Was, Lisa, was? Warum hat mir keiner gesagt, dass ich vorschlafen soll?“
    „ Melanie, komm schon! Du wusstest genau, dass wir auf eine Nachtparty gehen. Hier, Marta hat sie etwas stabiler gemacht.“
    Lisa reichte mir eine Venezianische Ballmaske. „Warte mal, was hast du da gemacht? Hast du sie etwa ausgestopft?“ Sie lachte. „Und du hast Mark wirklich nicht angerufen?“
    „Richtig! Ich habe Mark nicht angerufen!“ Leider. Trotz Hunderten von Versuchen in den letzten achtundvierzig Stunden. Jedes Mal bekam ich kalte Füße und legte auf, bevor ich die letzte Ziffer von Marks Nummer eintippen konnte.
    „ Melanie, es tut mir leid. Ich weiß selber nicht, was mit mir los ist. Mark möchte, dass wir uns treffen, aber ich werde ihn noch ein wenig zappeln lassen. Ich meine, ein wenig sauer bin ich schon auf ihn.“
    Na, das hörte sich schon besser an. Lisa lehnte sich an meine Schulter, den Blick verträumt auf ihre mit Schmetterlingen und Blüten ausgemalte Maske gerichtet. Ich schloss die Augen. Das leise Brummen des Automotors und die gleichmäßigen Schwingungen mussten mich in den Schlaf geschaukelt haben. 
     

Kapitel 10
     
    I ch wachte auf, vermutlich weil der Wagen stehen geblieben war. Weit und breit nur wüstes Land. Ich stieg aus und sah sie auf einer Anhöhe in der Ferne - die Partyvilla, wunderschön beleuchtet, von Springbrunnen und Palmen umringt. Eine breite Steintreppe führte zum Haupteingang hinauf.
    „ Melanie, ist alles okay? Du bist sehr blass. Kann ich irgendetwas für dich tun?“ Leo legte seine Hände auf meine Schultern, ich blickte ihn dankbar an und machte einen Luftsprung vor Schreck. Er trug seine Ballmaske und hatte sich dementsprechend in einen roten Teufel mit einem Horn auf der Stirn verwandelt.
    Ich fragte mich, ob ich vielleicht schon zu alt für solche Partys war. Mit zwanzig konnte man täglich auf irgendwelche Feten gehen, bei einer dreißigjährigen Alleinerziehenden dagegen sah die Sache anders aus.
    „Komm, Melanie! Worauf wartest du noch?“, rief Lisa. Mir blieb nichts anderes übrig, als die venezianische Maske aufzusetzen und hinterher zu eilen. Als wir endlich oben waren, wurden wir von zwei als Teufel verkleideten Türstehern angestarrt. Seltsame Klänge, die sich anhörten wie klassische Musik von der besonders nervigen Sorte, erreichten meine Ohren.
    „Gut, Leo! Du hast gleich drei Stück aufgetrieben!“, sagte einer der Teufel, während er Lisa, Anna und mich von oben bis unten musterte, als wollte er prüfen, ob genug frisches Fleisch dran saß.
    Ein Stück. So hatte mich noch niemand bezeichnet.
    „ Melanie, Herzchen, was ist denn mit dir los? Komm schon!“
    Leo legte seinen Arm um mich und zerrte mich durch den Eingang. Die Villa entlarvte sich als ein wunderschönes Schloss. Ich konnte weit und breit keinen dampfenden Kessel sehen, dafür war ich von einer Unmenge an Lampenschirmen aus wertvollem Muranoglas, Goldspiegeln, Marmor und Ölgemälden überwältigt. Maskierte Partyteilnehmer soweit das Auge reichte. Gott sei Dank waren nicht alle Männer als Teufel unterwegs. Es gab auch welche, die als Vampir verkleidet herumliefen und den Gästen Sekt anboten. Die meisten Frauen steckten in richtig ausgefallenen Sachen, sodass ich mir in meinem Trachtenkostüm nicht mehr ganz so blöd vorkam.  
    Als ich mich irgendwann nach Lisa, Anna und Leo umschaute  und sie nirgendwo sehen konnte, kam ich mir vor wie ein verlorenes Kind auf dem Rummelplatz.   
    „Darf ich der Dame ein Glas Sekt anbieten?“
    Ich drehte mich um. Ein Vampir mit Stehkragen hielt mir ein Tablett entgegen.
    „Keinen Sekt für die Dame?“ 
    Die Stimme dieses Mannes irritierte mich. 
    „Bitte, greifen Sie zu!“
    Ich hätte schwören können, dass ich diesem Vampir schon einmal begegnet war. Mark?! Am liebsten hätte ich ihm die Maske vom Gesicht gerissen, aber mir fiel ein, dass Lisa irgendwo in der Nähe sein musste und die Vorstellung, sie würde Mark sehen und die ganze Nacht an seiner Seite verbringen, hielt mich von meinem Vorhaben ab.
    „Die Dame kann sich nicht entscheiden?“
    Mit zittriger Hand griff ich nach einem Glas, der Vampir

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