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Die Fluesse von London - Roman

Die Fluesse von London - Roman

Titel: Die Fluesse von London - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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Brook«, sagte ich. »Ich dachte mir, dass es Zeit ist, Sie beide miteinander bekannt zu machen. Beverley, das ist Isis.«
    Beverley streckte zögernd die Hand aus, und Isis schüttelte sie. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Beverley. Wir sind hinten im Garten. Kommen Sie einfach mit.«
    Obwohl Isis nicht so würdelos war loszurennen, ging sie doch mit den schnellen Schritten einer Frau voran, die ihrem Mann die schlechte Nachricht noch vor den Gästen überbringen wollte. Ich erhaschte unterwegs einen kurzen Blick in saubere kleine Zimmer mit Blumentapeten und Chintz, bevor wir aus der Küchentür in den Garten hinter dem Haus traten.
    Das Grundstück, auf dem der Bungalow stand, stieß direkt ans Ufer; Oxley hatte einen breiten hölzernen Steg gebaut, der an einer besonders breiten Stelle in den Fluss ragte, der hier so etwas wie einen Teich bildete. Zwei prächtige Trauerweiden schirmten die Stelle nach außen hin ab. Es wirkte so kühl und zeitlos wie das Innere einer Dorfkirche. Oxley stand nackt im Wasser. Grinsend blickte er Isis entgegen, die ihn mit wilden Gesten   –
benimm dich!
– zu warnen versuchte. Erst jetzt blickte er an ihr vorbei und sah mich und Beverley aus der Küchentür treten.
    »Was hat das zu bedeuten?«, rief er. Ich sah, wie sich seine Schultern verspannten, und ich schwöre, dass sich die Sonne im selben Moment hinter eine Wolke zurückzog   – aber natürlich konnte das auch Zufall gewesen sein.
    »Das«, rief ich zurück, »ist Beverley Brook. Sag doch Hallo, Beverley.«
    »Hallo«, sagte Beverley.
    »Ich dachte, es ist höchste Zeit, dass Sie mal die andere Hälfte kennenlernen«, sagte ich.
    Oxley verlagerte sein Gewicht und ich spürte, dass Beverley einen Schritt zurücktrat.
    »Ist das nicht nett?«, sagte Isis fröhlich. »Wie wäre es mit einer schönen Tasse Tee?«
    Oxley öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, schien es sich aber anders zu überlegen und wandte sich an seine Frau. »Eine Tasse Tee wäre wirklich nett.«
    Erleichtert atmete ich aus, Beverley kicherte nervös, und die Sonne kam wieder hinter der Wolke hervor. Ich nahm Beverleys Hand und führte sie durch den Garten. Oxley hatte den Körper eines Arbeiters, sehnig und mit harten Muskeln   – Isis mochte es offenbar ein wenig rau. Überraschenderweise schien sich Beverley mehr für den Fluss zu interessieren.
    »Das ist aber ein hübsches Fleckchen«, sagte sie.
    »Möchten Sie nicht ins Wasser kommen?«, fragte Oxley.
    »Ja, gern«, sagte Beverley, und zu meiner totalen Verblüffung streifte sie sich mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung den Bolero und den Pulli ab, stieg aus ihren Leggings und sprang mit einem unvergesslich anmutigen Schwung ihrer braunen Glieder ins Wasser. Isis und ichmussten einen Schritt zurückspringen, um nicht durchweicht zu werden.
    Oxley zwinkerte mir zu und blickte dann zu seiner Frau auf. »Kommst du auch rein, Liebes?«
    »Wir haben noch einen Gast«, bemerkte Isis prüde. »Und manche Leute wissen sich zu benehmen.«
    Beverley tauchte wieder auf, fand Grund unter den Füßen und blieb mit bloßen Brüsten im Fluss stehen. Das Wasser ging ihr bis zur Hüfte. Ich konnte nicht umhin festzustellen, dass ihre Brustwarzen groß und hart waren. Sie blickte mich unter halb geschlossenen Lidern verheißungsvoll an. War ihre Mutter wie die Unterströmung des Meeres, dann war Beverley so unwiderstehlich wie ein munter fließender, klarer Bach an einem heißen Sommernachmittag.
    Ich war schon dabei, mein Hemd aufzuknöpfen, als ich Isis’ Hand auf meinem Arm spürte.
    »Sie sind wirklich ein ungewöhnlich leicht zu beeinflussender junger Mann«, sagte sie. »Was sollen wir nur mit Ihnen machen?«
    Oxley tauchte unter. Beverley blickte mich mit leicht schief gelegtem Kopf an. Auf ihren Lippen lag ein listiges Lächeln; dann glitt auch sie unter die Oberfläche.
    Isis bot mir einen Stuhl am Plastikgartentisch an. Mit leisem Murren machte sie sich daran, Beverleys achtlos abgeworfene Kleider einzusammeln. Sie faltete sie ordentlich zusammen und hängte sie auf einen Wäscheständer neben der Küchentür. Oxley und Beverley waren seit über einer Minute nicht mehr aufgetaucht. Ich sah Isis fragend an, die sich aber nicht weiter aufzuregen schien.
    »Sie werden mindestens eine halbe Stunde verschwunden sein«, sagte sie und ging in die Küche, um den Tee zu machen. Ich behielt die Wasseroberfläche im Auge, doch es waren nicht einmal Luftblasen zu sehen. Ich redete mir ein, dass sie

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