Die Formel der Macht
atemberaubenden Körper absolute Fehlanzeige ist.”
“Aber es war wirklich ein atemberaubender Körper”, betonte Summer. “Ganz zu schweigen von dem echt süßen Grinsen.”
“Erinnern Sie mich nicht daran. Ich habe die letzten vierundzwanzig Stunden damit verbracht, mich mit Trüffelschokolade vollzustopfen, und meine Hüften können es beweisen.”
Summer lachte. “Wenn Sie den Reporter dazu bringen, dass er mich bis morgen Mittag anruft, spendiere ich Ihnen in dem Schönheitssalon Ihrer Wahl eine Schlankheitsmassage.”
“Abgemacht. Ach, übrigens, was ist eigentlich mit diesem männlichen Prachtexemplar, das Sie mir am Freitagabend vorgestellt haben? Es scheint mir nicht zu der Sorte Liebt-kleine-Hunde-und-Bäume zu gehören, die Sie normalerweise bevorzugen.”
“Meinen Sie Duncan Ryder?” Summer versuchte so beiläufig wie möglich zu klingen.
“Ja, sicher. Das ist endlich mal ein Mann, der einen Verstand
und
ein süßes Grinsen hat. Ganz zu schweigen von einem absolut atemberaubenden Körper.”
“Und zu allem Überfluss ist er auch noch der Bruder meiner Stiefmutter”, sagte Summer trocken. “Immer wenn ich mich dabei ertappe, dass ich von seinen blitzenden braunen Augen und seinen breiten Schultern zu hingerissen bin, erinnere ich mich daran, dass er und Olivia mindestens zu zwei Dritteln die gleichen Gene haben. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schnell ich da wieder auf den Teppich komme.”
“Honey, unsere DNS entspricht zu 99 Prozent der von Schimpansen. Das eine Prozent ist das entscheidende. Also, bei mir fängt ehrlich gesagt alles an zu kribbeln, wenn ich an Duncan Ryder auch nur denke. Ich gehe davon aus, dass er mich zum Essen einlädt, wenn ich nächsten Monat in Washington bin.”
“Na, dann viel Spaß. Aber falls Sie vorhaben, mit ihm ins Bett zu steigen, muss ich Sie warnen. Seine Beziehungen dauern im Durchschnitt nicht länger als drei Wochen. Und ich habe vor, absolut unerreichbar zu sein, wenn Sie mich anrufen, um sich bei mir auszuweinen.”
“Okay, verstanden. Obwohl es die Sache durchaus wert sein könnte.”
Der Himmel möge ihr gnädig sein, aber seit diesem atemberaubenden Kuss war Summer schon fast zu demselben Ergebnis gekommen. Was die Frage aufwarf, ob der genetische Unterschied zwischen Mensch und Schimpansen tatsächlich so gravierend war. Sie und Rita redeten noch ein paar Minuten, hauptsächlich über Mark Scofields in jüngster Zeit entdeckte Unzulänglichkeiten, bevor sie auflegten.
Summer wandte sich wieder ihrer Post zu und beglich gewissenhaft die Rechnung an die Telefongesellschaft und eine weitere an die Master Card, bevor sie den verbliebenen Poststapel beiseiteschob und auf den pausbäckigen Gipsengel starrte, der eine Ecke ihrer Kamineinfassung zierte. Er starrte mit widerlicher Selbstzufriedenheit zurück, gerade so, als ob er ihre Gedanken lesen könnte. Schließlich streckte sie ihm die Zunge raus und begann in ihrer Handtasche nach Duncans Visitenkarte zu kramen. Sie wählte seine Nummer und spürte, wie sich ihr Mund zu einem weichen, dämlichen Lächeln verzog, als er nach dem zweiten Klingeln abhob.
“Hier ist Summer.” Sie ärgerte sich über ihr dummes Grinsen, deshalb war sie kurz angebunden.
“Ich wollte dich eben anrufen.” Duncans Stimme klang warm und leicht belegt. Summer hatte diesen heiseren Unterton bis vor Kurzem nie registriert. “Wie war die Heimreise?”
“Oh, einfach himmlisch. Agenten vom Secret Service sind immer höchst unterhaltsam.”
“Ich wollte dich ja nach New York bringen, aber dein Vater hat auf einer Begleittruppe aus Secret-Service-Leuten bestanden, und ich konnte es nachempfinden, dass er dich von Profis beschützt sehen wollte.”
“Ich habe mich ja gar nicht beschwert. Nicht viel jedenfalls. Mir ist schon klar, dass die Leute vom Secret Service dafür ausgebildet werden, Leute zu beschützen, und nicht, zu unterhalten.”
“Heute Nacht wirst du zum ersten Mal seit deiner Entführung allein schlafen. Glaubst du, du kommst damit zurecht?”
“
Ja, sicher. Mir geht es gut.” Summer ließ ihren Blick durch ihr Apartment schweifen und entdeckte, dass es ihr schon weniger fremd vorkam als noch vor einer Stunde. “Ich muss bis Montag glücklicherweise eine Menge aufarbeiten, sodass ich nicht viel Zeit haben werde, an die Entführung zu denken. Aber wenn ich einen nächtlichen Panikanfall bekomme, verspreche ich dir, dass du der Erste bist, der es erfährt.”
“Gut. Du kannst
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