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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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fest montierten durchgehenden Tisch. Sie gingen durch die Reihe zum siebten Platz vom rechten Gang aus und musterten den Stuhl und den dazugehörigen Teil des Tisches.
    Auf dem braunen Holz hatten sich, wie auch auf den anderen Plätzen, zahllose Studenten verewigt. Sara deutete auf die eingekratzten oder mit Folienstift geschriebenen Nachrichten für die Nachwelt. „Schau du dir das mal gründlich an. Vielleicht gibt es da einen neuen Hinweis. Ich gehe mal zu dem siebten Platz von der anderen Seite her.“
    Luke nickte ihr kurz zu und setzte sich auf den Stuhl. Die Kritzeleien erschienen wie die üblichen Ergüsse gelangweilter junger Leute. Neben ‚Fuck you’ und ‚I love Christian’ gab es eindeutig zweideutige Symbole genau so wie fachspezifische Notizen.
    Das ergab doch alles keinen Sinn. Vielleicht waren sie auf dem völlig falschen Dampfer. Luke lehnte sich zurück und ließ seinen Blick über den Tisch schweifen.
    Da fiel sein Blick auf die Rückseite der Lehne des Stuhls vor ihm. Darauf waren einige Zeilen mit schwarzem Marker geschrieben.
    Die einzelnen Worte konnte er auf die Entfernung nicht entziffern, aber die Zwischenräume zwischen einigen Wörtern bildeten aus der Entfernung einen hellen Kreis zwischen dem schwarzen Text. Er stand auf ging zu dem Stuhl hinüber. Er kippte ihn nach vorne, bis die Lehne auf dem Tisch auflag. „Sara.“
    „Was?“
    „Ich glaub, ich hab was.“
    Sie kam zu ihm hinüber. „Super. Ich bin da vorne echt nicht weitergekommen. Lass mal sehen.“
    Er zeigte auf den Text. Sara beugte sich vor und studierte die Stuhllehne. „Tatsächlich! Das sieht nach einem neuen Hinweis aus!“
    „Es ist eindeutig die Handschrift meines Großvaters.“ Luke zog sein Handy aus der Jackentasche und schoss einige Fotos. „Okay, lass und verschwinden. Ich schicke Peter die Bilder sofort per MMS.“
    Sara starrte immer noch auf den Text. „Was mag das wohl bedeuten?“
    „Egal. Damit befassen wir uns später. Komm, wir hauen ab.“
    In diesem Moment ging die Tür rechts neben dem Podium auf. Ein älterer Mann kam herein.
    „Los!“, murmelte Luke.
    Da riss sich Sara endlich los und kippte den Stuhl wieder in seine normale Position. Gemächlich verließen den Hörsaal.
    Kaum hatten sie den Raum verlassen, legte Sara einen Schritt zu. „Na komm schon! Ich will wissen, wie’s weitergeht.“
    „Wir sollten den Hinweis vernichten, falls doch noch jemand das erste Rätsel knackt.“
    Sie blieb stehen. „Du hast Recht. Was machen wir?“
    Luke überlegte. „Ganz einfach. Ich besorge ein Lösungsmittel und wische es weg.“
    „Aber da ist jetzt dieser Professor drin.“
    „Egal. Ich besorge mir einen Hausmeisterkittel, dann interessiert sich keiner für mich. Du kannst schon mal zu den anderen zurückkehren.“
    „Alles klar. Ich nehm mir ein Taxi. Bis später!“ Und schon war sie weg.
    Luke hatte sich den Gebäudeplan gut eingeprägt. In den unteren Räumen müsste er finden, was er suchte.
    Der Serviceraum des Hausmeisters im Keller war verschlossen. Innerhalb von Sekunden knackte Luke das einfache Schloss.
    Neben ausrangierten Möbeln standen einige wuchtige Schränke. Er öffnete sie der Reihe nach und fand tatsächlich einen herrenlosen grauen Arbeitskittel. Er deponierte seine Lederjacke in dem Schrank und zog den Kittel über. Er spannte an den Schultern, die Ärmel waren etwas zu kurz. Aber es musste gehen. In einem anderen Schrank voller Farbreste und Reinigungsmittel fand er auch Terpentin und alte Lappen. Er schnappte sich beides und kehrte zum Audimax zurück.
    Bald begann die nächste Vorlesung, er musste sich beeilen. Als er den Raum wieder betrat, war der Dozent mit seinen Unterlagen beschäftigt und sah nur kurz auf, ohne ihn zu grüßen oder weiter zu beachten. Anscheinend erkannte er ihn von vorhin nicht wieder. Auch einige Studenten hatten sich bereits niedergelassen und redeten oder studierten Unterlagen, die sie vor sich ausgebreitet hatten.
    Wie selbstverständlich ging er zu dem betreffenden Stuhl und entfernte in aller Ruhe die Schrift. Niemand schenkte ihm Beachtung.
    Er verließ den Hörsaal wieder und ging erleichtert den Gang entlang. Sein Blick glitt automatisch über die Leute, die ihm entgegenkamen. Da sah er zwischen den Studenten einen auffällig breitschultrigen Mann im mittleren Alter in einer schwarzen wuchtigen Jacke auf sich zusteuern. Er erkannte ihn als Fritz Händel, einen Handlanger von Nick Steinberger.
    Luke wusste nicht, ob Händel ihn

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